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AUTOINSIDE Ausgabe 10 – Oktober 2023

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FOKUS CARROSSERIE<br />

Die KI bietet im<br />

Schadenmanagement<br />

Unterstützung im Werkstattalltag,<br />

die Fachexpertise<br />

der Garagisten<br />

aber ist und bleibt<br />

zentral. Foto: iStock<br />

Schadenkalkulation mit KI<br />

Die neue Lernende <strong>–</strong> wie KI<br />

den Werkstattalltag erleichtert<br />

In vielen Garagen ist Skepsis gegenüber der künstlichen Intelligenz bisweilen spürbar. Anstatt die Vorteile<br />

digitalisierter Prozesse zu nutzen, schmälert oft die an eine KI gestellte immense Erwartungshaltung die<br />

Bereitschaft zur Annäherung. Dabei bedeutet die Technologie gerade im Schadenmanagement enorme<br />

Zeitersparnis. Cynthia Mira<br />

Arben Ndue,<br />

Business Development Manager von Solera<br />

Das neue Produkteprogramm Solera’s<br />

Qapter VI von Solera, dem Mutterkonzern<br />

von Audatex Schweiz GmbH, kam 2020<br />

auf den Markt und nimmt seither an Fahrt<br />

auf. Das entwickelte KI-System hat es in sich:<br />

Es erkennt Schäden an Fahrzeugen anhand<br />

hochgeladener Fotos, indem es auf ein gigantisches<br />

Datenset zurückgreift. Aufgrund der<br />

Bilder erstellt das System automatisch eine<br />

Schaden- und Reparaturkalkulation und listet<br />

die benötigten Ersatzteile auf. Dies funktioniert<br />

für sämtliche Marken und auch für Fahrzeuge<br />

mit alternativen Antrieben.<br />

In der Praxis stellt Solera’s Qapter VI eine<br />

enorme Arbeitshilfe dar, alleine dadurch, dass<br />

die Kundschaft im Schadenfall die Garage<br />

nicht mehr mehrfach aufsuchen muss. Stattdessen<br />

stellt man einen Link zur Verfügung,<br />

um den Schaden zu fotografieren und die Bilder<br />

hochzuladen. Qapter VI nimmt anschliessend<br />

eine automatisierte Vorkalkulation vor,<br />

welche durch den Serviceberater oder Lackiermeister<br />

weiterverarbeitet werden kann. Aufgezeigt<br />

wird unter anderem, um welchen Schaden<br />

es sich handelt und wie lange eine Reparatur<br />

in etwa dauern könnte. Auf dieser Basis<br />

kann ein Reparaturtermin vereinbart werden,<br />

ohne das Fahrzeug je zuvor gesehen zu haben.<br />

Solera reduziert damit nicht nur die Zeit, die<br />

für die konventionelle Erstellung einer Kalkulation<br />

benötigt wird, indem vorbereitende<br />

Arbeiten automatisch erledigt werden, sondern<br />

macht die aufwändigen Koordinationsarbeiten<br />

mit dem Kunden obsolet. Zudem<br />

können Werkstätten den Aufwand besser abschätzen.<br />

Aber wo liegen die Grenzen von Solera’s<br />

Qapter VI? Die AGVS-Medien haben bei<br />

Arben Ndue, Business Development Manager<br />

von Solera, nachgefragt.<br />

Arben Ndue, welche Art von Schäden<br />

erkennt die KI und welche nicht? Gibt es<br />

hierzu Beispiele, die mit der zusätzlichen<br />

«Fütterung» neuer Daten künftig verbessert<br />

werden?<br />

Arben Ndue, Business Development Manager<br />

von Solera: Das System erkennt Schäden,<br />

welche klar auf den Bildern ersichtlich<br />

sind. Grundsätzlich können Oberflächenschäden<br />

sehr rasch und präzise kalkuliert werden.<br />

Bei der Schadenerkennung von Kratzern und<br />

Beulen an der Carossiere ist die Trefferquote<br />

schon sehr hoch. Daten zeigen eine Trefferquote<br />

von bis zu 90 Prozent. Gröbere Strukturschäden<br />

sowie Schäden im Innenraum<br />

können stand heute nicht mit der KI kalkuliert<br />

werden. Versteckte Schäden können wir<br />

zwar durch ein weiteres KI-Modell indizieren,<br />

jedoch können weder wir noch ein Mensch<br />

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<strong>Oktober</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>

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