26.09.2023 Aufrufe

AUTOINSIDE Ausgabe 10 – Oktober 2023

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

TECHNIK & UMWELT<br />

Strom für E-Autos selbst erzeugen<br />

Die Amag<br />

geht neue<br />

Wege<br />

Den Strom für die Autos lokal<br />

selbst produzieren: Das ist eines<br />

der Ziele, die sich die Amag für die<br />

rund 400 000 E-Autos, die sie in<br />

den kommenden Jahren auf den<br />

Markt bringen will, steckt.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Den Strom für E-Autos selbst lokal produzieren:<br />

Das ist eins der Ziele der Amag für 400000<br />

Elektrofahrzeuge, die sie verkaufen will. Die<br />

Amag entwickelt sich so von der Autoimporteurin<br />

zur nachhaltigen Mobilitätsanbieterin. Ein Schritt<br />

war die Übernahme von Helion Energy. In dem<br />

Jahr seither ist viel passiert. Ein Augenschein<br />

vor Ort. Cynthia Mira<br />

Energiewendemacher <strong>–</strong> so nennt sich<br />

die Helion Energy AG selbst. Erst kürzlich<br />

eröffnete die Helion Energy in Zuchwil<br />

SO, einem ihrer sechs Standorte, ein Trainingscenter.<br />

Konkretes Ziel: Schulungen, um<br />

Personen auszubilden, die nachhaltige Energielösungen<br />

installieren und warten. Auch<br />

Quereinsteiger sind willkommen, schliesslich<br />

schreitet die Technologie voran, und nur die<br />

wenigsten Handwerkskräfte und Gebäudetechnikerinnen<br />

und Gebäudetechniker kommen<br />

heute ohne Informatikkenntnisse mehr<br />

aus. In 30 Kursen wurden bereits rund 300<br />

Fachleute geschult. Nächstes Jahr folgt zudem<br />

eine Lehre als Solarinstallateurin oder Solarinstallateur<br />

<strong>–</strong> eine Sparte, die es heute noch<br />

gar nicht gibt. Es ist ein Angebot, um dem<br />

Fachkräftemangel entgegenzuwirken.<br />

Ein breites Spektrum an Energiemanagementsystemen<br />

steht in der Trainingshalle bereit.<br />

Dazu gehören Wärmepumpen oder ein Haus<br />

in 1:1-Originalgrösse, um die Montage einer<br />

Solaranlage realitätsgetreu zu üben. Zudem<br />

gibt es eine bidirektionale Ladestation für<br />

Elektroautos. Schliesslich besteht eine Zukunftslösung<br />

darin, Strom über Fotovoltaik<br />

zu generieren, ins E-Auto einzuspeisen und<br />

das Auto zugleich als Speicherbatterie für das<br />

Haus zu nutzen, um überschüssigen Strom<br />

quasi zwischenzulagern. Die Technologie existiert.<br />

Aber: «Es wird erst in rund zwei Jahren<br />

Standard sein. Buchen kann man es schon<br />

heute, aber es ist noch eine Frage des Preises»,<br />

erklärt Noah Heynen, CEO und Co-Gründer<br />

der Helion Energy AG. Eine bidirektionale Ladestation<br />

koste derzeit noch 12000 Franken.<br />

Sobald heute noch rare bidirektionale E-Autos<br />

in Massen auf den Markt kämen, ändere sich<br />

die Preissituation. Es stecke enorm viel Kapazität<br />

in einer Antriebsbatterie, so Heynen.<br />

«Damit kann ein Familienhaushalt vier Tage<br />

versorgt werden.»<br />

Schwankendes Energieangebot<br />

als Chance<br />

Gerade fluktuierenden Strom aus nachhaltigen<br />

Energiequellen sehe er als Chance, sagt<br />

Heynen weiter. In Zukunft stehe lokaler<br />

Strom aus zeitlich schwankenden Energiequellen<br />

dadurch den Verbrauchenden trotzdem<br />

zu allen Zeiten bedarfsgerecht zur Verfügung.<br />

Dieses Szenario mache auch aus netztechnischer<br />

Sicht Sinn. Auch die Amag sieht<br />

in diesen Technologien Potenzial.<br />

«Wir wollen in jedem Fall ein Schweizer<br />

Ökosystem für die nachhaltige individuelle<br />

Mobilität entwickeln», sagt Helmut Ruhl,<br />

CEO der Amag-Gruppe. Deshalb investiere<br />

das Unternehmen in solche Kooperationen<br />

oder eben die Übernahme von Helion<br />

Energy. Ein weiteres Beispiel ist die Partnerschaft<br />

mit der Meyer Burger AG, die in<br />

Sachen Solarmodule zur Weltspitze gehört.<br />

Ruhl dazu: «Man kann mit dem Bau von<br />

Solaranalagen grundsätzlich nichts falsch<br />

machen, es ist in jedem Fall ein No-Regret-<br />

Szenario.» Die Amag investiere ausser in<br />

Ladestationen auch in Fotovoltaik-Anlagen<br />

auf Rastplätzen oder an Lärmschutzwänden<br />

entlang der Nationalstrassen in diversen<br />

Kantonen. Man sei offen für Partnerschaften<br />

mit allen, die in diesem Bereich<br />

«vorwärtsmachen», seien es Banken oder<br />

Kantone, Städte oder Unternehmen. «Es<br />

geht uns um integrierte Lösungen und ein<br />

nachhaltiges Energiemanagement für die individuelle<br />

Mobilität.» Ein dazu prima passender<br />

Amag-Slogan zu diesem Vorhaben<br />

lautet: «Wer will, kann alles erreichen.»<br />

•<br />

32<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2023</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!