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Pirouette No. 08/2023 Oktober

Nebelhorn Trophy Oberstdorf Die 55. Nebelhorn Trophy war besonders gut besetzt, denn eine ganze Reihe von Spitzenläufern aus aller Welt war am Start. Das Zuschauerinteresse war relativ groß. Insider benötigen keine zusätzliche Informationen, viele fanden online über die DEU-Website eine Startreihenfolge und Zwischenergebnisse. Startreihenfolgen auf Papier, die bis vor wenigen Jahren in der Lobby auslagen, sind aus Umwelt- und Papierspargründen nicht mehr erhältlich. Topthemen: · Nebelhorn Trophy · Junioren Grand Prix · Lombardia Trophy Weiteres aus dem Inhalt: · Der Fall Valieva · Interview: Charise Matthaei & Max Liebers · Interview: Minerva Fabienne Hase & Nikita Volodin · Interview: Scott Moir · Junioren Grand Prix: Istanbul · Junioren Grand Prix: Osaka · Junioren Grand Prix: Budapest · Junioren Grand Prix: Danzig · Challenger: Lombardia Trophy · Challenger: Autumn Classic · Challenger: Nebelhorn Trophy · Challenger: Nepela Memorial · John Nicks Pairs Challenge · Masters · Neues aus Japan · Neues aus Russland · Neues aus aller Welt Titelbild: Knapp zwei Wochen nach der Lombardia Trophy (Seite 20) konnten Minerva Hase & Nikita Volodin in Oberstdorf noch mehr überzeugen, ihren ersten Sieg feiern und sind daher auf dem Titelbild. Hase hatte schon 2021 mit ihrem früheren Partner Nolan Seegert den Paarlaufwettbewerb bei der Nebelhorn Trophy gewonnen. Foto: Jochen Krauter Auch als Printversion erhältlich unter: www.pirouette-online.de/nr-8-oktober-2023.html (Erscheinungstermin 10.10.2023)

Nebelhorn Trophy Oberstdorf

Die 55. Nebelhorn Trophy war besonders gut besetzt, denn eine ganze Reihe von Spitzenläufern aus aller Welt war am Start. Das Zuschauerinteresse war relativ groß. Insider benötigen keine zusätzliche Informationen, viele fanden online über die DEU-Website eine Startreihenfolge und Zwischenergebnisse. Startreihenfolgen auf Papier, die bis vor wenigen Jahren in der Lobby auslagen, sind aus Umwelt- und Papierspargründen nicht mehr erhältlich.

Topthemen:
· Nebelhorn Trophy
· Junioren Grand Prix
· Lombardia Trophy

Weiteres aus dem Inhalt:
· Der Fall Valieva
· Interview: Charise Matthaei & Max Liebers
· Interview: Minerva Fabienne Hase & Nikita Volodin
· Interview: Scott Moir
· Junioren Grand Prix: Istanbul
· Junioren Grand Prix: Osaka
· Junioren Grand Prix: Budapest
· Junioren Grand Prix: Danzig
· Challenger: Lombardia Trophy
· Challenger: Autumn Classic
· Challenger: Nebelhorn Trophy
· Challenger: Nepela Memorial
· John Nicks Pairs Challenge
· Masters
· Neues aus Japan
· Neues aus Russland
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Titelbild:
Knapp zwei Wochen nach der Lombardia Trophy (Seite 20) konnten Minerva Hase & Nikita Volodin in Oberstdorf noch mehr überzeugen, ihren ersten Sieg feiern und sind daher auf dem Titelbild. Hase hatte schon 2021 mit ihrem früheren Partner Nolan Seegert den Paarlaufwettbewerb bei der Nebelhorn Trophy gewonnen.
Foto: Jochen Krauter

Auch als Printversion erhältlich unter: www.pirouette-online.de/nr-8-oktober-2023.html (Erscheinungstermin 10.10.2023)

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Comeback für Stepanova/Bukin<br />

beim russischen Sichtungslaufen<br />

Mitte September stellten die russischen Läuferinnen und Läufer beim Sichtungslaufen<br />

ihre neuen Programme vor. Besonders interessant war der Auftritt der Eistänzer Alexandra<br />

Stepanova/Ivan Bukin, die sich nach Stepanovas Babypause zurückmeldeten.<br />

Zusammen mit dem TV-Sender „Erster Kanal“<br />

zog der russische Verband das Sichtungslaufen<br />

wieder als professionell präsentierte Show auf.<br />

Die Läufer wurden in Videoclips vorgestellt,<br />

Maxim Trankov und Alina Zagitova interviewten<br />

alle direkt nach dem Auftritt, die Halle war entsprechend<br />

dekoriert. Allerdings waren viele<br />

freie Plätze zu sehen. Viele hatten die Rückkehr<br />

von Stepanova/Bukin mit Spannung erwartet.<br />

Die dreimaligen EM-Medaillengewinner hatten<br />

die vergangene Saison ausgesetzt, weil Stepanova<br />

im Februar Mutter einer Tochter wurde.<br />

Außerdem wechselten sie ins Trainerteam von<br />

Alexander Zhulin. Das Duo überzeugte sowohl<br />

im peppigen RT zu „Don’t Worry, Be Happy“<br />

und „U Can’t Touch This“ als auch in der Kür zu<br />

Musik des kanadischen Varietés „Les 7 Doigts –<br />

Passagers“ und bewies, dass es nach wie vor<br />

die Nummer eins im russischen Eistanz ist.<br />

„Schon als Sascha (Alexandra) im Frühstadium<br />

der Schwangerschaft war, haben wir entschieden,<br />

dass wir zurückkommen wollen. Uns ist<br />

die Lust am Eislaufen nicht verloren gegangen<br />

und das, was wir in unserer Karriere hatten, ist<br />

für uns nicht genug“, sagte Bukin der Website<br />

des russischen Verbandes. Die aktuellen Meister<br />

Elizaveta Khudaiberdieva/Egor Bazin wirkten<br />

etwas blass im Vergleich. Elizaveta Shanaeva/Pavel<br />

Drozd, die wie die beiden anderen bei<br />

Zhulin trainieren, gefielen mit Eleganz. Dazu<br />

gab es einige neue Paare wie Annabel Morozov/Igor<br />

Eremenko. Unmittelbar vor der Sichtung<br />

hatten sich zunächst Vasilisa Kaganovskaia/Valeri<br />

Angelopol und dann die Dritten der<br />

Russischen Meisterschaft, Elizaveta Pasechnik/<br />

Maxim Nekrasov, getrennt.<br />

Die Damen zeigten wie gewohnt ein hohes Niveau,<br />

aber die Mehrheit wie auch Kamila Valieva<br />

verzichteten auf Höchstschwierigkeiten<br />

wie 3A oder Vierfache. Valieva hatte sich Ende<br />

August einer Augen-Operation unterzogen, Sofia<br />

Akatieva war nach einer Verletzung nicht fit<br />

(sie lief nur das KP), Lisa Tuktamysheva hatte<br />

in Ilia Averbukhs Show in Sotchi gastiert. Der<br />

russische Grand Prix beginnt erst Mitte <strong>Oktober</strong><br />

und internationale Wettbewerbe sind<br />

nicht in Sicht, deswegen lohnt es sich nicht, so<br />

früh in Topform zu sein. Valieva stach mit Ausdrucksstärke<br />

in ihren Programmen zu „I See<br />

Red“ im KP und zur Filmmusik „Black Panther<br />

– Wakanda Forever“ in der Kür heraus und<br />

zeigte solide Dreifache, auch wenn die 17-Jährige<br />

erwachsen geworden ist. Tuktamysheva<br />

lief ein sehr emotionales KP zu dem russischen<br />

Lied „Himmel ich“ (Nebo ya) und ihre Vorjahreskür<br />

„Einsamkeit“. Adelia Petrosian und Veronika<br />

Zhilina wagten sich an Vierfache, aber<br />

sauber war nur ein 4T-2T von Zhilina.<br />

Skandal um Gumennik<br />

Bei den Herren waren weniger die Leistungen,<br />

sondern ein kleiner Skandal um Petr Gumennik<br />

das Thema. Der Zweite der Russischen Meisterschaft<br />

hatte ein neues KP zu „Sonne“ der deutschen<br />

Band Rammstein einstudiert und bereits<br />

in einer Show gezeigt. Kurz vor dem Sichtungslaufen<br />

jedoch beschwerte sich ein Zuschauer<br />

beim Sportministerium über die „unpatriotische“<br />

Musik, das wiederum landete beim russischen<br />

Verband und Tamara Moskvina, der<br />

Chefin von Gumenniks Club. Trainerin Veronika<br />

Daineko sagte, Moskvina habe sie eindringlich<br />

gebeten, die Musik nicht zu verwenden. Der<br />

Verband habe ebenso von der Musik abgeraten,<br />

aber nicht mit Sanktionen gedroht. Gumennik<br />

lief zunächst sein altes KP, wollte aber<br />

künftig eine russische Cover-Version des<br />

Rammstein-Songs verwenden. Der Vorfall wirft<br />

ein Schlaglicht auf die zunehmenden Abschottungstendenzen<br />

in der russischen Politik und in<br />

Teilen der Gesellschaft – ginge es nach diesen<br />

Leuten, dürften wohl nur noch Schwanensee<br />

und andere Klassiker verwendet werden. Zwar<br />

liefen viele Sportler zu westlicher Musik, z.B.<br />

Zhilina und Petrosian zu Michael Jackson, aber<br />

die Sorge wächst, dass diese freie Musikwahl<br />

nicht mehr erwünscht ist. Die stabilste Leistung<br />

zeigte der Russische Meister Evgeni Semenenko,<br />

der nur den 4R in der „Romeo und Julia“-<br />

Kür verpatzte. Dmitri Aliev war im KP von der<br />

Rolle, rehabilitierte sich jedoch mit einer ordentlichen<br />

Kür zu „Caruso“. Mark Kondratiuk,<br />

Europameister 2022, stand zwar 4L und 4T in<br />

der Kür („Ode an die Freude“), aber sein Laufstil<br />

ist nach wie vor schlampig.<br />

Den russischen Top-Paaren kann nach wie vor<br />

kaum jemand das Wasser reichen. Sowohl<br />

Anastasia Mishina/Alexander Galliamov („Ode<br />

an die Freude“ im KP, „Liebestraum“ in der<br />

Kür) als auch Alexandra Boikova/Dmitri Kozlovski<br />

(„La Bohème“ im KP, „Vier Jahreszeiten“<br />

von Vivaldi in der Bearbeitung von Max Richter<br />

in der Kür) waren exzellent. Neu-Paarläuferin<br />

Aliona Kostornaia und Georgi Kunitsa hatten<br />

zwar ein paar Wackler, aber einen 3F-2A sowie<br />

3L in der Kür zu „Hunger Games“ und hinterließen<br />

einen guten Eindruck bei ihrem ersten offiziellen<br />

Auftritt. Denis Khodykin und seine neue<br />

Partnerin Taisia Sobinina trumpften mit einem<br />

3L auf. Die Olympia-Stars Alexandra Trusova,<br />

Anna Shcherbakova und Evgenia Tarasova/Vladimir<br />

Morozov waren nicht dabei und ob sie<br />

noch einmal Wettkämpfe laufen, ist offen.<br />

15<br />

Neues aus Russland<br />

Kurz gemeldet: Die Schule von Eteri Tutberidze<br />

zieht in eine neue, extra für sie erbaute Eishalle<br />

im Süden von Moskau um. Sofia Samodelkina,<br />

die für Kasachstan laufen will, ist von Svetlana<br />

Sokolovskaia zu Evgeni Plushenko gewechselt.<br />

<br />

Tatjana Flade<br />

Alexandra Stepanova und Ivan Bukin<br />

Foto: Olga Timochova

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