Pirouette No. 08/2023 Oktober

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34 Challenger Nepela Memorial Diana Davis & Gleb Smolkin , Lilah Fear & Lewis Gibson und Natalie Taschlerova & Filip Taschler (von links), Foto: Dombrowski rello in Mailand. „Dieser Sommer hat mich stark gemacht“, so Frangipani. „Ich bin so motiviert wie noch nie und im Training zeige ich eigentlich noch bessere Leistungen als hier.“ Nika Egadze aus Georgien war trotz seiner zweiten Silbermedaille bei einem Challenger unzufrieden mit sich. Der einzig verbleibende international startende Einzelläufer, der bei Eteri Tutberidze trainiert, stürzte einmal im KP und einmal in der Kür. „Ich will endlich zwei saubere Programme zeigen. Dann bin ich zufrieden, darum geht es mir!“ Egadze ist ein solider Springer, dem oft 4T und 4S gut gelingen, sein Laufstil wirkt jedoch sehr hölzern. Mark Gorodnitsky will den Vierfachen erst in seine Programme einbauen, wenn er eine 80-prozentige Quote im Training hat; vielleicht eine gute Strategie. Der gebürtige Kanadier, der für Israel startet, hofft nach seinem Sieg beim Cranberry Cup und der Medaille in Bratislava nun darauf, noch für einen zweiten Grand Prix nominiert zu werden. Die Stars des Abends in der Herrenkonkurrenz waren die beiden Youngsters Hyungyeom Kim aus Südkorea und Lokalmatador Adam Hagara, die sich bereits erfolgreich für das Juniorenfinale qualifizierten, in Bratislava bereits das dritte Mal diese Saison gegeneinander antraten und ohne Druck in der Meisterklasse richtig aufblühten. Denis Gurdzhi lief nach Verletzungspause seinen ersten Wettbewerb nach knapp zehn Monaten. Er ist jedoch vor allem wegen nicht beherrschter Dreifach- Sprünge weit von der Weltspitze entfernt. Im Eistanzen holten Lilah Fear und Lewis Gibson nach Platz 1 in Oberstdorf ihre zweite Goldmedaille innerhalb weniger Tage, jedoch mit sieben Punkten weniger. Es lag wohl vor allem an den Twizzles, bei denen Fear in Bratislava nur Level 1 erreichte. „Wir wollten, dass sich unsere Reise nach Europa richtig lohnt und wir Erfahrungen mit unseren Programmen sammeln“, so die in Kanada trainierenden Briten. „Nun wissen wir ganz genau, woran wir im Hinblick auf den Grand Prix arbeiten müssen.“ Ihr Rocky-Kürtanz ist laut Fear ihr bisheriges Lieblingsprogramm: „Er erzählt einfach eine Geschichte, mit der wir und auch viele andere Menschen sich identifizieren können. Es geht darum, Schwierigkeiten zu überwinden und gestärkt und selbstbewusst daraus hervorzugehen.“ Eteri Tutberidzes Tochter Diana Davis und Partner Gleb Smolkin treten seit dieser Saison für Georgien an und genossen es sehr, nach über einem Jahr Zwangspause nun wieder bei internationalen Wettkämpfen laufen zu dürfen. In der Kür stürzte Davis beim Twizzle, trotzdem konnten sie mit hohen Levels in den anderen Elementen und höheren Komponenten den zweiten Rang vor den im Kürtanz sehr starken Tschechen Natalie Taschlerova und Filip Taschler verteidigen: Eine Entscheidung, die vor allem im Netz stark diskutiert und debattiert wurde. Insbesondere die Wertung zu Gunsten von Davis und Smolkin im Hinblick auf die Komponenten scheint zweifelhaft. Für die tschechischen Geschwister war es etwas ganz Besonderes, dass ihre Mutter das erste Mal seit langem wieder bei einem Wettbewerb im Publikum saß und den ihrem Vater gewidmeten Kürtanz live anschauen konnte. Etwas überraschend ist auf den ersten Blick das schwache Abschneiden der Vorjahressieger Marjorie Lajoie und Zachary Lagha. Lagha hatte über den Sommer mit einer Schulterverletzung zu kämpfen, erst zwei Wochen vor dem Wettkampf konnten sie wieder Hebungen üben. „Das soll aber keine Entschuldigung sein, wir sind eigentlich wieder fit. Es war wahrscheinlich fehlende Routine. Es juckt mich richtig in den Beinen, um so viel wie möglich zu trainieren und beim nächsten Wettkampf in besserer Form zu sein“, so Lajoie. Charise Matthaei und Max Liebers (siehe Interview Seite 4) konnten trotz eines Sturzes von Liebers in der einfüßigen Schrittfolge eine positive Bilanz ziehen: „Wir haben uns durch den Fehler nicht aus dem Konzept bringen lassen und sind mit dem Rest sehr zufrieden.“ ••• Eistanz | Nepela Memorial RT Kür Pkt 1 Lilah Fear / Lewis Gibson Großbritannien 1 1 200.46 2 Diana Davis / Gleb Smolkin Georgien 2 4 188.94 3 Natalie Taschlerova / Filip Taschler Tschechien 4 2 187.34 4 Emilea Zingas / Vadym Kolesnik Ver. Staaten 3 3 187.28 5 Marjorie Lajoie / Zachary Lagha Kanada 5 5 179.18 6 Yuka Orihara / Juho Pirinen Finnland 7 6 171.53 7 Nadiia Bashynska / Peter Beaumont Kanada 6 9 164.81 8 Phebe Bekker / James Hernandez Großbritannien 8 7 162.22 9 Mariia Holubtsova / Kyryl Bielobrov Ukraine 9 8 161.71 10 Anna Simova / Kirill Aksenov Slowakei 10 10 151.58 11 Charise Matthaei / Max Liebers Deutschland 11 12 145.76 12 Maria Sofia Pucherova / Nikita Lysak Slowakei 12 11 145.67 13 Sofia Val / Asaf Kazimov Spanien 13 13 143.88 14 Paulina Ramanauskaite / Deividas Kizala Litauen 14 14 134.16 15 Olivia Josephine Shilling / Leo Baeten Belgien 15 15 130.11 16 Olivia Oliver / Filip Bojanowski Polen 16 16 128.78
35 John Nicks Pairs Challenge Am ersten Septemberwochenende fand im New Yorker Stadtteil Manhattan im ehemaligen Hafengelände Chelsea Piers der Paarlaufwettbewerb John Nicks Pairs Challenge statt. Er ist benannt nach dem inzwischen 94 Jahre alten und ursprünglich britischen Paarlauftrainer, der nach dem Flugzeugabsturz des US-Teams 1961 einen Ruf in die USA bekam und bis vor einigen Jahren noch arbeitete. Sein erfolgreichstes Paar waren Tai Babilonia & Randy Gardner, die Weltmeister von 1979, außerdem Meno & Sand und Yamaguchi & Galindo sowie viele bekannte Einzelläufer/innen von Peggy Fleming bis Sasha Cohen. Kein echtes Weltklassepaar war in diesem Jahr am Start. Sieger wurden Camille und Ehepartner Pavel Kovalev aus Frankreich mit 164 Punkten. Im KP ging sie beim 3T zu Boden und beim Wurfflip war ihre Hand am Eis, die anderen Elemente gelangen. In der Kür machten sie keinen großen Fehler und die meisten Pluspunkte erhielt die Rittberger-Hebung, der Salchow war allerdings nur doppelt. Anna Valesi & Manuel Piazza aus Italien gewannen Sil- ber mit 162 Zählern. Im KP stieg sie beim weggeworfenen Wurflutz um, die anderen Elemente blieben fehlerfrei. Die Einzelsprünge der Kür waren unsauber und der Wurfsalchow umgestiegen, die anderen Elemente solide. Valentina Plazas & Maximiliano Fernandez aus den USA hatten das KP trotz zweier größerer Fehler gewonnen. Aber nach zwei Stürzen in der Kür fielen sie auf den dritten Rang mit 161 Zählern zurück. Die schwedischen Geschwister Greta und John Crafoord haben erhebliche Fortschritte gemacht, seit sie bei Olympiasieger Bruno Massot im französischen Caen trainieren, und wurden Vierte mit 157 Punkten. Im KP zeigten sie sechs gute Elemente, aber John Crafoords 2A war vorwärts gelandet. Auch in der Kür hatten sie Probleme mit den Einzelsprüngen (und beim Wurfsalchow), aber viele anderen Elemente glückten gut. Der dreifache Twist mit Level 4 erhielt sogar drei Bewertungen von +3. Erstmals schafften sie in beiden Segmenten das WM-Minimum von 29 bzw. 46 technischen Punkten. Sophia Schaller und Livio Mayr aus Österreich landeten auf Rang 8 mit 135 Punkten. Im KP war der Wurfsalchow beinahe gestürzt, der 3S gelang dagegen gut. In der Kür gingen der 3T und die beiden weggeworfenen Würfe daneben. krk Masters Siao Him Fa erhält mehr als 300 Punkte beim Masters Der traditionelle französische Saisonauftaktwettbewerb „Masters“ fand in diesem Jahr am letzten Septemberwochenende in der Kleinstadt Villard de Lans nahe Grenoble statt. Dort lebt und arbeitet die Eistanztrainerin Karine Arribert und hatte die inzwischen nicht mehr existierende französische Eislaufzeitschrift Patinage Magazine ihren Sitz. Überlegener Sieger wurde der in der Vorwoche bei der Nebelhorn Trophy siegreiche Adam Siao Him Fa (siehe Seite 28), diesmal mit national etwas überhöhten 302 Punkten, also erstmals über 300. Das KP gewann er mit 4L, nicht ganz einwandfreier 4T-3T-Kombination und bei sieben Preisrichtern sechsmal +5 bei der Schrittfolge. Seine Kür enthielt 4L, 4T-3T,4T, 4S (alle mindestens gut) und 3A-2A, sowie einen unsauberen zweiten 3A. Die Komponenten lagen bei etwa 9,2. Zweiter wurde Kevin Aymoz mit 262 Punkten, knapper 4T-3T-Kombination im KP und Komponenten von 9,4 sowie 4T, aber zwei Stürzen bei den beiden 3L in der Kür. Auf Platz 3 kam der gerade für das ISU Juniorenfinale qualifizierte Francois Pitot mit 220 Punkten ohne Vierfachsprünge, vor Luc Economides (212) und Landry Le May (202). Im Eistanzen gewannen die WM-12. Evgeniia Lopareva & Geoffrey Brissaud mit 197 Zählern und Komponenten im Rhythmustanz bis 9,0 und bis 9,25 in der fehlerfreien Kür. Zweite mit 179 Punkten wurden Marie Dupayage & Thomas Nabais mit 179 Punkten vor Natacha Lagouge & Arnaud Caffa (165) und Lou Terreaux & <strong>No</strong>e Perron (156). Loicia Demougeot & Theo LeMercier hatten 72 Punkte im Rhythmustanz, sind aber zur Kür nicht angetreten, weil Demougeot eine Versteifung im Rücken hat. Beste bei den Frauen war Léa Serna, die jetzt in Oberstdorf trainiert, mit 185 Punkten, so gut wie fehlerfreiem KP mit 3L-2T und durchwachsener Kür. Hinter ihr landeten Lorine Schild mit 173 Anzeige Zählern vor Maia Mazzara mit schwachen 139 Punkten und Maé-Bérénice Méité mit noch schwächeren 132. Paarlaufsieger wurde das Ehepaar Camille & Pavel Kovalev mit Adam Siao Him Fa Foto: Höppner 173 Punkten vor Aurelie Faula & Théo Belle (152,36) und Oxana Vouillamoz & Flavien Giniaux (152,09). Oceane Piégad & Denys Strekalin konnten nicht antreten, nachdem sie im Training mit einer anderen Läuferin zusammengestoßen und mit dem Kopf auf dem Eis aufgeschlagen war. Die Ärzte haben ihr keinen Start erlaubt. Sieger im Alleingang im Synchronlaufen wurden das Team Zoulous aus Lyon mit 143 Punkten. Beste in allen Kategorien bei den Junior/innen war Stefania Gladki mit 172 Zählern. Klaus-Reinhold Kany
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