Pirouette No. 08/2023 Oktober

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2 Neues aus aller Welt Das Versagen: Der Fall Kamila Valieva und kein Ende Ein Jahr und sieben Monate nach dem Olympia-Skandal um die russische Läuferin Kamila Valieva wegen einer positiven Dopingprobe haben Ende September die Anhörungen vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS stattgefunden. Valieva und Vertreter der russischen Anti-Dopingagentur Rusada ließen sich per Video zuschalten. Zum Abschluss kam es allerdings nicht: Da noch weitere Dokumente beigebracht werden sollen, wird die Anhörung am 9. und 10. November fortgesetzt. Die Anhörung war auf Wunsch aller Beteiligten nicht öffentlich, den Antrag des US-Eiskunstlaufteams auf die Entsendung eines Beobachters lehnte das Gericht ab. Da Valieva nach wie vor minderjährig ist, ist dies nachvollziehbar. Der CAS kündigte in seiner Pressemitteilung an, dass nicht absehbar sei, wann das Urteil komme. Wenigstens ist dieses Urteil dann endgültig und könnte nur im Falle von Verfahrensfehlern noch angefochten werden. Die WADA fordert eine vierjährige Sperre, die ISU eine Sperre von vier bzw. zwei Jahren. Wahrscheinlich kommt es nach der Meinung der Sportbehörden auf ein paar Monate mehr oder weniger nicht an, aber vielleicht überrascht der CAS mit einer schnellen Entscheidung nach dem Ende der Anhörung im November. Das Versagen in der Causa Valieva ist ohnehin offensichtlich. Der positive Dopingtest der damals 15 Jahre alten Läuferin stammte vom Dezember 2022, wurde aber erst direkt nach dem olympischen Teamwettbewerb publik. Weil eine mögliche Sperre Valievas zur Disqualifikation der siegreichen russischen Mannschaft führen könnte, sagte das Internationale Olympische Komitee (IOC) erstmals in der Geschichte der Spiele eine Siegerehrung ab und brachte damit vor allem die Teams der USA und Japans um ihren einmaligen olympischen Moment. Die US-Amerikaner brachten ihre Frustration darüber mehr als einmal zum Ausdruck. Anlässlich der Anhörung veröffentlichte Teammitglied Vincent Zhou auf der Website www.globalathlete.org einen Text, in dem er das Versagen der sportlichen Strukturen anprangerte, die das staatlich subventionierte Dopingsystem Russlands nicht bekämpft hätten. Zhou behauptete sogar, dass er und seine Teamkameraden von „weit verbreitetem Doping unter russischen Eiskunstläufern“ wissen. Beweise legte er nicht vor und sagte auch nicht, wieso er dies erst jetzt öffentlich macht. Das ist eine berechtigte Frage, aber sie hat mit dem Kern der Sache wenig zu tun. Denn Zhou hat recht, wenn er vom verlorenen Vertrauen der Athletinnen und Athleten in die Fairness des Sports schreibt. Der Fall Valieva ist eine einzige Kette des Versagens: Ein schwedisches Labor analysierte die Urinprobe der Läuferin mit wochenlanger Verspätung. Das IOC vergab die Medaillen nicht. Nach mehr als anderthalb Jahren gibt es immer noch kein Urteil. Und nicht zu vergessen: Kamila Valieva Foto: Tiomochova Irgendjemand stach in Peking den Namen der 15 Jahre alten Valieva an die Presse durch und lieferte das junge Mädchen damit einem Spießrutenlauf aus, obwohl sie aufgrund ihres Alters als „schützenswerte Person“ galt, deren Name eben nicht bekannt gemacht werden sollte. Hinterher beklagte sich die Öffentlichkeit scheinheilig darüber, dass Valieva nach missratener Kür weinend vom Eis kam, woraufhin die ISU die Altersgrenzen anhob. Tatjana Flade Drobiazko verliert Staatsbürgerschaft Litauen entzieht der Eistänzerin Margarita Drobiazko wegen angeblicher Unterstützung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine die Staatsbürgerschaft. Die litauischen Behörden werfen der gebürtigen Russin Drobiazko, die zusammen mit ihrem Eispartner und Ehemann, dem Litauer Povilas Vanagas, seit 17 Jahren als Profi-Läuferin in Russland lebt und arbeitet, ihre Auftritte in der Show von Tatjana Navka vor. Drobiazko publizierte einen offenen Brief, in dem sie fragte, ob sie Litauerin zweiter Klasse sei, denn ihrem Partner drohe nicht der Verlust der Staatsbürgerschaft, und ob es mit der litauischen Verfassung vereinbar sei, dass man sie dazu nötigen wolle, politisch Stellung zu beziehen. „Es ist bitter und traurig, was jetzt zwischen Russland und der Ukraine geschieht. Eine Tragödie für Millionen Menschen. Russland ist die Heimat meines Vaters – die Ukraine ist die Heimat meiner Mutter. Überall leben Verwandte, die leiden und deren Leid mein Herz erfüllt“, schrieb Drobiazko. Drobiazko/Vanagas starteten bei fünf Olympischen Spielen 1992-2006 für Litauen und gewannen die bisher einzigen Eiskunstlauf-Medaillen bei EM und WM für das Land. Barqueros Fall in der Schwebe In dem Dopingfall der spanischen Paarläuferin Laura Barquero bei den Olympischen Spielen von Peking liegt wie bei Kamila Valieva bis heute keine Entscheidung vor. Barquero hatte nach dem Kurzprogramm einen positiven Test auf ein verbotenes Steroid abgegeben, das Berichten zufolge in einer Creme enthalten war. Auf Anfrage der Pirouette teilte der Sportsgerichtshof CAS mit, dass er im September 2022 eine einjährige Sperre rückwirkend ab dem 22. Februar 2022 gegen die Spanierin verhängt habe. Die Welt-Antidoping-Agentur habe jedoch Berufung gegen dieses Urteil eingelegt und das Verfahren dauere an. Die Läuferin ließ eine Anfrage der Pirouette zu ihren Zukunftsplänen unbeantwortet. Probleme für Grassl Daniel Grassl hat Medienberichten zufolge drei Anti-Doping-Tests verpasst und muss sich womöglich einem Verfahren stellen. Ihm könnten ein bis zwei Jahre Sperre drohen. Der EM-Zweite von 2022 hatte Anfang September mitgeteilt, dass er Eteri Tutberidzes Gruppe in Moskau verlassen habe und nun in seiner Heimat Italien bei Edoardo de Bernardis trainiere. Russische Medien berichteten kurz darauf, dass gegen Grassl wegen verpasster Doping-Tests ermittelt werde. Er habe seinen Aufenthaltsort nicht korrekt mitgeteilt, so dass Kontrolleure ihn nicht antrafen. Die italienische Anti-Doping- Agentur Nado bestätigte dem Medium Agenzia Italia, dass es verpasste Tests gegeben habe. Grassl sagte der Agentur, dass ihm die Angelegenheit nicht bekannt sei. Allerdings meldete der Südtiroler sich für die Challenger-Wettbewerbe in Bergamo, Oberstdorf und Bratislava ab. Grassls Management teilte der Website AnythingGOEs mit, dass die Behörden die Aussagen des Läufers noch überprüfen und dass er aufgrund des emotionalen Stresses eine Auszeit genommen habe. tat
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Seite 5 und 6: Minerva Fabienne Hase & Nikita Volo
Seite 7 und 8: Deutsche Meisterschaften in Berlin
Seite 9 und 10: Minkyu Seo aus Korea feierte seinen
Seite 11 und 12: 11 François Pitot Fotos: © Intern
Seite 13 und 14: Anastasiia Metelkina & Luka Berulav
Seite 15 und 16: Comeback für Stepanova/Bukin beim
Seite 17 und 18: 17 Eistanz | JGP Danzig RT Kür Pkt
Seite 19 und 20: Rätsel um Hanyus Ehefrau gelöst?
Seite 21 und 22: vier der sieben Preisrichter Wertun
Seite 23 und 24: 23 hatten etwas Populäres gewählt
Seite 25 und 26: Hase/Volodin setzen Highlight mit e
Seite 27 und 28: 27 Letizia Roscher und Luis Schuste
Seite 29 und 30: 29 »„In der letzten Saison war d
Seite 31 und 32: 31 horn Trophy liefen sie im Rhythm
Seite 33 und 34: Originalstück eigentlich darum, da
Seite 35 und 36: 35 John Nicks Pairs Challenge Am er

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