Pirouette No. 08/2023 Oktober

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30 Nebelhorn Trophy Challenger Kimmy Repond Foto: Höppner das KP mit 3L-3T (unterdreht) fast fehlerfrei, aber die Pluspunkte hielten sich in Grenzen. Der erste Teil der Kür gelang mit vier Dreifachen. Aber später fehlte bei drei Sprüngen eine Umdrehung. Minchae Kim aus Südkorea kam daher nach einem KP mit erstklassiger 3T-3T-Kombination, aber einem umgestiegenem 3L und einer Kür mit fünf guten Dreifachen, aber einem Sturz beim 3F noch auf das Treppchen. Die niederländische Olympia-Teilnehmerin Lindsay van Zundert lag nach einem relativ guten KP noch aussichtsreich, aber in der Kür waren vier Sprünge unterdreht und der zweite 3L gestürzt. Sonja Hilmer aus Colorado Springs, Zehnte der US-Meisterschaften 2023, erhielt erst mit 22 Jahren ihren ersten internationalen Wettbewerb. Sie lief für eine Amerikanerin relativ mittelmäßig, im KP zum Matrix- Film „Clubbed to Death“ mit 3T-1T und 3F und in der Kür zu „Avatar“. Lorine Schild (18) trainiert bei Malika Tahir in Reims und galt vor zwei Jahren als große Hoffnung in Frankreich, hat aber jetzt Pubertätsprobleme. Stefanie Pesendorfer aus Linz begann das KP mit 3L-3T (mit q=knapp an Unterdrehung), aber ihr Flip war doppelt, was nicht zulässig ist. In der Kür gingen mehrere Sprünge daneben. Eine deutsche Läuferin war nicht am Start. Nicole Schott war zwar in Oberstdorf, pausiert aber und ließ mangels finanzieller Unterstützung durch die DEU Zweifel erkennen, ob sie noch einmal zurückkommt. Kristina Isaev macht im Rahmen der Bundeswehr eine Ausbildung zur Bürokauffrau und musste während der Nebelhorn Trophy dafür eine wichtige Prüfung in München ablegen. Weitere deutsche Läuferinnen mit internationalem Niveau gibt es nicht, was schon lange ein Trauerspiel ist. Briten waren überlegen In der Eistanzkonkurrenz gewannen die favorisierten Briten und EM-Zweiten Lilah Fear & Lewis Gibson überlegen, auch wenn sie noch nicht optimal waren. Ihr Rhythmustanz zu dem Evergreen „Sweet Dreams“ und zu „Here Comes the Rain Again“ von Annie Lenox, hatte viel Tempo, aber auch noch ein paar kleine Ecken und Kanten und beide Schrittfolgen nur Level 2. Außerdem blieb Gibson zweimal in Fears Kostüm hängen. Aber die Komponenten lagen bereits um 9.0 herum. Direkt vor der Kür machten die beiden mit ein paar Luft-Boxhieben deutlich, dass sie zur Filmmusik „Rocky“ tanzen werden. Hier glückten alle Elemente erstklassig, Bewertungen von +3 und +4 » dominierten und es gab auch einige +5. Lilah Fear & Lewis Gibson Lilah: „Wir lieben Oberstdorf, « es ist so schön friedlich hier, deswegen kommen wir gerne wieder. Es war ein guter Start für uns und ist gut für unseren Aufbau hin zu den Grand Prix.“ Gibson: „Die Erwartungen sind hoch und wir machen uns selbst Druck. Wir wissen, dass unsere eigenen Erwartungen wahrscheinlich höher sind als die anderer Leute. Wenn wir auf uns selbst stolz sein können, wissen wir, dass wir mehr als genug getan haben.“ Allison Reed & Saulius Ambrulevicius hatten früher einige Jahre in Oberstdorf trainiert und sind jetzt in Montreal. 2018 und 2022 durften sie trotz Qualifikation nicht zu den Olympischen Spielen, weil Litauen der Amerikanerin Allison Reed, die schon für Israel und Georgien gestartet war, keine litauische Staatsbürgerschaft gewähren wollte. Ob es 2026 im dritten Versuch klappt, nachdem sie inzwischen ein Spitzenpaar sind? Bei der diesjährigen Nebel- Eistanz | Nepela Memorial sie 3F-3T, 2A und die Pirouetten erstklassig, aber beim 3L stürzte sie. In der Kür zur etwas esoterischen Musik „Freya“ von Christian Reindl gelangen sechs Dreifache, nur beim unterdrehten 3T nach dem 2A stieg sie um. Livia Kaiser aus Zürich und Schülerin von Linda van Troyen, 18. bei der EM 2023, erzielte bei der Nebelhorn Trophy eine persönliche Bestleistung und bestätigte ihren schnellen Aufstieg in den letzten zwei Jahren. Das KP mit 3L- 2T, 2A und 3F blieb fehlerfrei, in der Kür glückten sechs Dreifache fehlerfrei, auch eine 3L-3T-Kombination, nur der 3R war umgestiegen. Alexia Paganini, die jetzt in Oberstdorf lebt und trainiert, konnte im ersten Wettbewerb nach zehn Monaten noch nicht voll überzeugen, war aber sehr zufrieden. Zwar glückte Livia Kaiser Foto: Krauter RT Kür Pkt 1 Lilah Fear / Lewis Gibson Großbritannien 1 1 207.84 2 Allison Reed / Saulius Ambrulevicius Litauen 2 2 190.55 3 Juulia Turkkila / Matthias Versluis Finnland 3 3 183.63 4 Christina Carreira / Anthony Ponomarenko Ver. Staaten 6 4 177.91 5 Katerina Mrazkova / Daniel Mrazek Tschechien 5 5 177.38 6 Maria Kazakova / Giorgi Revia Georgien 4 6 175.83 7 Jennifer Janse van Rensburg / Benjamin Steffan Deutschland 9 7 169.30 8 Lorraine McNamara / Anton Spiridonov Ver. Staaten 8 8 167.77 9 Alicia Fabbri / Paul Ayer Kanada 7 9 167.14 10 Molly Lanaghan / Dmitre Razgulajevs Kanada 10 10 157.81 11 Natacha Lagouge / Arnaud Caffa Frankreich 11 11 154.58 12 Lou Terreaux / Noe Perron Frankreich 13 12 146.15 13 Milla Ruud Reitan / Nikolaj Majorov Schweden 12 13 141.86 14 Samantha Ritter / Daniel Brykalov Aserbaidschan 14 14 122.33
31 horn Trophy liefen sie im Rhythmustanz zu drei Stücken der US-Band „Guns n‘ Roses“ mit vielen Pluspunkten bei den Elementen und gemischten Levels. Auch die Kür zu „Enough of Our Machines“ von Son Lux und zu „Children“ von Tokio Myers gelang fehlerfrei und mit erstklassigen Elementen. Die finnischen Bronzemedaillengewinner Juulia Turkkila & Matthias Versluis hätten beinahe nicht starten können, obwohl sie am Tag vor dem ersten Trainingstag nach München geflogen waren. Denn wegen eines Streiks des Gepäckpersonals am Flughafen von Helsinki blieben 4.000 Koffer liegen, darunter die der Eistänzer mit ihren Schlittschuhen und die EM- Dritten von 2023 versäumten die beiden Trainingstage. Jemand vom finnischen Eislaufverband durfte mit einem Schreiben des finnischen Olympischen Komitees schließlich die Koffer in einer Halle suchen, fand sie auch und schickte sie sofort nach München. Dort wartete der eigens zurück zum Flughafen gefahrene Trainer Maurizio Margaglio und nahm sie mit, denn wer weiß, wann sie sonst in Oberstdorf angekommen wären. Somit konnten die Tänzer am Morgen des Rhythmustanzes noch einmal kurz trainieren und ein paar Stunden später am Wettbewerb teilnehmen. Im Rhythmustanz zu drei Songs der US-Sängerin Taylor Dayne aus den 1980er Jahren und zu „Mass“ und zu „Loss“ in der Kür konnten sie mit für sie charakteristischen Leichtfüßigkeit überzeugen. Mit ihrem Rhythmustanz mit Wackler von ihr bei den Twizzles waren sie nicht zufrieden, aber in der Tango-Kür konnten sie sich noch um zwei Plätze verbessern, denn hier glücken alle Elemente souverän und sauber und die Komponenten gingen bis auf 8,5. Lilla Ruud Reitan & Nikolaj Majorov mussten sich als Debütanten noch ziemlich hinten anstellen, hinterließen aber ebenfalls keinen schlechten Eindruck. Lilah Fear und Lewis Gibson Fotos: Krauter Jennifer Janse van Rensburg und Benjamin Steffan » Jennifer Rensburg & Benjamin Steffan Benjamin: „Wir sind auf jeden Fall happy damit, wie wir die Kür performen konnten. Tango ist ein Thema, das uns beiden sehr liegt. Wir haben uns beide von Anfang an sehr auf das Programm gefreut. Wir haben mit Pasquale (Camerlengo) etwas Cooles zusammengebastelt. Es macht einfach Spaß, das jetzt so gut zeigen zu können. Ich glaube, es war wichtig, dass wir den Rhythmustanz mental erst mal zur Seite gepackt haben. Gerade für die Levels ist es wichtig, dass wir nach dem Wettkampf mit den Preisrichtern, den Technischen Spezialisten besprechen, woran es genau gelegen hat, so dass wir auf die kommenden Wettkämpfe hinarbeiten können.“ Jennifer: „Wir haben jetzt schon zusammen mit Herrn Sinicyn Kleinigkeiten rausgepickt, von denen wir gesagt haben, « das müssen wir auf jeden Fall ändern. Ich habe bei dieser Nebelhorn Trophy Beruf und Sport miteinander verbunden. Ich hatte noch eine Prüfung in meiner Ausbildung zur Bürokauffrau und ich bin der DEU dankbar, dass ich das so legen konnte, so dass wir die Nebelhorn Trophy laufen und ich meine Prüfung machen konnte.“ Nebelhorn Trophy Challenger Christina Carreira & Anthony Ponomarenko trainieren in Montreals Zweigstelle in London/Ontario bei Scott Moir (Interview siehe Seite 6), haben aber den echten Durchbruch nach ganz oben bis jetzt nicht geschafft. Im Rhythmustanz glückten vier Elemente sehr gut, aber die choreographische Rhythmussequenz war etwas wacklig. In der Kür gelangen sämtliche Elemente sicher und souverän. Mit viel Tempo konnten auch die Juniorenweltmeister Katerina Mrazkova & Daniel Mrazek überzeugen. Die Deutschen Meister Jennifer Janse van Rensburg & Benjamin Steffan aus Oberstdorf liefen endlich einmal „zu Hause“, denn die EM-Neunten waren in den drei vergangenen Jahren wegen Verletzung oder Krankheit verhindert. Juulia Turkkila und Matthias Versluis
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