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Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische und den Kreis Mettman

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AUS DER REGION GASTKOMMENTAR<br />

Deutschland und <strong>der</strong> Kampf um<br />

den digitalen Anschluss<br />

Schulen, Verwaltung, Gesundheitswesen – die Angriffsflächen<br />

<strong>der</strong> Digitalpolitik erweisen sich als so<br />

vielseitig wie dringend notwendig. Es kommt nicht von<br />

ungefähr, dass sich die Ampelkoalition zu Beginn <strong>der</strong><br />

Legislatur <strong>der</strong>art hohe Ziele für die Digitalisierung gesetzt<br />

hat, denn Deutschland kämpft weiterhin um den<br />

digitalen Anschluss im Län<strong>der</strong>vergleich. Um den Abstand<br />

zur Spitze möglichst schnell zu verringern, stieß<br />

die Bundesregierung insgesamt 334 Digitalisierungsprojekte<br />

an. Was erst mal gut und ambitioniert klingt,<br />

scheint sich jedoch als viel Luft um nichts herauszustellen,<br />

wie eine aktuelle Bitkom-Studie darlegt. Der<br />

Monitor Digitalpolitik zeigt, dass von den angestrebten<br />

Vorhaben erst 38 abgeschlossen sind, was einen<br />

Anteil von schlappen 11 Prozent ergibt. 219 wie<strong>der</strong>um<br />

befinden sich zurzeit in <strong>der</strong> Umsetzung und mit dem<br />

Rest wartet beinahe jede vierte Unternehmung immer<br />

noch darauf, überhaupt beachtet zu werden.*<br />

Zahlen, die verwun<strong>der</strong>n, wenn <strong>der</strong> Wähler bedenkt,<br />

dass die aktuell machthabende Koalition zu einem<br />

Drittel aus <strong>der</strong> selbst ernannten Digitalisierungspartei<br />

FDP besteht. Ganz schön gewagt für eine Regierung,<br />

die sich selbst den Beinamen Zukunftskoalition gegeben<br />

hat und nun darauf zusteuert, am Ende ihrer Legislaturperiode<br />

ein Land zu hinterlassen, das noch<br />

schlechter für das Morgen gerüstet ist als zuvor. Sparprogramme<br />

dieser Art sorgen nur dafür, dass eine <strong>der</strong><br />

größten Industrienationen <strong>der</strong> Welt die Digitalisierung<br />

um weitere wichtige Jahre verschläft und bald<br />

noch deutlicher hinterherhinkt. Deutschlands Kampf<br />

um den Anschluss liegt also we<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

noch ausschließlich in <strong>der</strong> Gegenwart, son<strong>der</strong>n<br />

wird uns nach jetzigem Stand noch weit in die Zukunft<br />

verfolgen.<br />

Foto: exapture GmbH<br />

Myrko Rudolph gründete im Jahr 2003 das Berliner<br />

Softwareunternehmen exapture GmbH und<br />

führt es seitdem als Geschäftsführer.<br />

*https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/<br />

Bitkom-zieht-Jahresbilanz-Digitalstrategie-Bundesregierung<br />

34 www.bvg-menzel.de

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