WLZ 56 | Juni 2018
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Rezepte<br />
Schneeballmarmelade<br />
Benötigt werden 1 kg Schneeballbeeren, 1 kg Gelierzucker 1:1.<br />
Die Zubereitung erfolgt wie bei jeder anderen Marmelade.<br />
Löwenzahnsirup<br />
Zutaten<br />
2-3 Hand voll Löwenzahnblüten<br />
0,5 l Wasser<br />
400 g Zucker<br />
1 TL Zitronensäure<br />
Zubereitung<br />
Die Blüten mit dem Wasser in einem Topf zum Kochen bringen<br />
und bei schwacher Hitze köcheln lassen. Nach einer Viertelstunde<br />
abseihen, den Zucker dazugeben und die Flüssigkeit<br />
noch einmal aufkochen lassen. Zitronensäure einrühren. Den<br />
Sirup in eine sterilisierte Flasche füllen und verschließen.<br />
Kornelkirsche - der Tausendsassa in der Küche.<br />
Kornelkirschen-Likör<br />
Zutaten<br />
350 g Kornelkirschen<br />
150 g brauner Kandiszucker<br />
1 Stange Zimt<br />
1 aufgeschnittene Vanilleschote<br />
0,7 l weißer Rum, mind. 40%-ig<br />
Zubereitung<br />
Die geputzten Kornelkirschen zerdrücken und in ein Ansatzgefäß<br />
aus Glas geben und alle oben genannten Zutaten dazu<br />
geben. Das Ansatzgefäß für etwa 6-8 Wochen in die Fensterbank<br />
stellen. In dieser Zeit immer wieder schütteln. Der<br />
Likör kann sogar ein Jahr lang ziehen und wird dadurch noch<br />
intensiver im Geschmack.<br />
Danach den Likör abseien, in Flaschen füllen und verschließen.<br />
Designed by bearfotos / Freepik<br />
übertrifft Löwenzahn den Spinat<br />
um ein Vielfaches und auch der<br />
Anteil an Pro Vitamin A ist besser<br />
als jener der Karotte.<br />
Borretsch<br />
Borretsch mag als Wildpflanze<br />
viel Licht und lockere Böden, ist<br />
aber auch auf Schutt zu finden.<br />
Von Mai bis September blüht<br />
die Pflanze anfangs rosa, danach<br />
färben sich die Blüten blau. Sie<br />
erreicht eine Wuchshöhe von bis<br />
zu 80 cm. Die Pflanze gehört zu<br />
den Raublattgewächsen, im Gegensatz<br />
zu den zierlichen Blüten<br />
sind die Blätter borstig behaart.<br />
Borretsch passt geschmacklich<br />
sehr gut zu Gurken, weshalb er<br />
auch als „Gurkenkraut“ bekannt<br />
ist.<br />
Borretsch wirkt beruhigend und<br />
schleimlösend bei Husten und<br />
unterstützt die Ausscheidung<br />
über Niere und Haut. Außerdem<br />
wird ihm eine beruhigende<br />
Wirkung zugesprochen. Zur Zubereitung<br />
eines Tees können getrocknete<br />
Borretschblätter oder<br />
Blüten verwendet werden. Er<br />
macht sich auch als Salatgewürz<br />
sehr gut. Durch Kaltpressung aus<br />
den Samen der Pflanze entsteht<br />
Borretschöl. Während eine längere<br />
Einnahme von Borretsch zu<br />
Leberschäden führen kann, trifft<br />
das auf das Borretschöl nicht zu,<br />
da lediglich die Samen der Pflanze<br />
verwendet werden und diese<br />
keine toxische Wirkung enthalten.<br />
Das Borretschöl punktet mit<br />
den enthaltenen Gamma-Linolensäuren<br />
sowie den gesunden<br />
Omega-3 und Omega-6 Fetten.<br />
Gamma-Linolensäure kann den<br />
Blutdruck, entzündliche Prozesse<br />
und das Gehirn positiv beeinflussen.<br />
Die Einnahme beeinflusst<br />
auch die Hautgesundheit<br />
positiv.<br />
Beim Sammeln besteht Verwechslungsgefahr<br />
mit dem ebenfalls<br />
verwendbaren Beinwell, der<br />
eine andere Blütenform hat, und<br />
dem giftigen Fingerhut, dessen<br />
Blätter allerdings samtig behaart<br />
sind.<br />
Gemeiner Schneeball<br />
Drei bis 4 Meter hoch kann<br />
dieser Strauch werden, der von<br />
Mai bis <strong>Juni</strong> mit seinen strahlend<br />
weißen und duftenden Blüten<br />
punktet. Er bevorzugt feuchte<br />
Standorte mit nährstoffreichem<br />
Boden. Besonders häufig findet<br />
man ihn in Laub- und Auwäldern,<br />
an Bachufern und Waldrändern.<br />
Die am Rand wachsenden<br />
Blüten sind groß, während<br />
die in der Mitte blühenden Blüten<br />
klein und mit Staub- und<br />
Fruchtblättern ausgestattet sind.<br />
Ab Oktober verfärben sich die<br />
Blätter herbstlich bunt.<br />
Der gemeine Schneeball wirkt<br />
harntreibend, krampflösend und<br />
beruhigend. Man kann sowohl<br />
die getrocknete Rinde, als auch<br />
die Blüten verwenden. 15 g Rinde<br />
werden beispielsweise in 1<br />
Liter Wasser 5 Minuten lang gekocht.<br />
1 Woche vor Eintritt der<br />
Menstruation täglich 2 Tassen<br />
zu sich genommen können so<br />
Menstruationsbeschwerden gelindert<br />
werden. Die roten, erbsengroßen<br />
Früchte dürfen nicht<br />
roh verzehrt werden, da sie leicht<br />
giftige Inhaltsstoffe besitzen. Erhitzt<br />
werden die bedenklichen<br />
Stoffe hingegen zum Großteil<br />
umgewandelt und man kann<br />
beispielsweise eine Schneeballmarmelade<br />
aus den Früchten<br />
zaubern. So entsteht ein herbsäuerlicher<br />
Brotaufstrich oder<br />
eine Beilage zu Fleisch. Mitte<br />
September bzw. Anfang Oktober<br />
sind die Früchte gut reif und ideal<br />
für die Zubereitung.<br />
Kornelkirsche<br />
Auch bekannt unter dem Namen<br />
Dirndl, ist der Strauch im<br />
Garten sehr schön anzusehen<br />
und kann sowohl als Hecke geschnitten,<br />
oder einzelner Strauch<br />
gepflanzt werden. In der freien<br />
Natur kommt der wärmeliebende<br />
Strauch mit einer Höhe von<br />
immerhin knapp 4 Metern in<br />
lichten Wäldern, am Waldrand<br />
und in Hecken vor.<br />
Die Kornelkirsche blüht bereits<br />
von Februar bis April und ist daher<br />
eine wichtige Nahrungsquelle<br />
für Bienen. Im September sind<br />
die länglich roten Kernfrüchte<br />
bei diversen Vogelarten sehr beliebt,<br />
weshalb man sich mit der<br />
eigenen Ernte beeilen sollte.<br />
Die Früchte sind reich an organischen<br />
Säuren, Zuckern und<br />
Pektinen und enthalten sehr viele<br />
Vitamine, darunter vor allem<br />
Vitamin C. Im vollreifen Zustand<br />
schmecken die länglichen, roten<br />
Steinfrüchte wie Weichseln,<br />
aus denen man Mischkompotte,<br />
Marmeladen und Gelees herstellen<br />
kann. Die hellroten, unreifen<br />
Kornelkirschen können wie Oliven<br />
in Essig eingelegt werden. ❏<br />
Stefanie Schadler<br />
Wechselland Zeitung | Juli/August <strong>2018</strong><br />
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