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WLZ 56 | Juni 2018

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Aktuell<br />

Schnelle Hilfe bei Unwetter<br />

Starke Regenfälle sorgten<br />

im Wechselgebiet für<br />

eine Ausnahmesituation.<br />

Die Einsatzkräfte waren<br />

gut organisiert und die<br />

Hilfsbereitschaft unter der<br />

Bevölkerung groß.<br />

Mitreißende Wassermassen<br />

Ein enormes Unwetter ist Anfang<br />

<strong>Juni</strong> über die Wechselregion hinübergezogen.<br />

Vielerorts kam<br />

es zu Hangrutschungen, Murenabgängen<br />

und Verklausungen,<br />

Bäche traten über die Ufer und<br />

Bankette wurden beschädigt. In<br />

der Gemeinde Schäffern wurde<br />

eine Wasserleitung freigelegt.<br />

In der Marktgemeinde Pinggau<br />

bestand der erst kürzlich eröffnete<br />

Hochwasserschutz im<br />

Tauchenbachtal seinen ersten<br />

Härtetest. Im Feistritztal wurden<br />

unter anderem Heuballen<br />

mit den Fluten mitgerissen. Die<br />

Feuerwehren sind dabei laut Bezirksfeuerwehrkommandant<br />

von<br />

Neunkirchen, Josef Huber, die<br />

Hauptträger des Katastrophendienstes,<br />

unterstützt durch das<br />

Rote Kreuz. Auch das Bundesheer<br />

war vor Ort und entfernte<br />

mit schwerem Gerät Verklausungen<br />

oder errichtete Steinschlichtungen<br />

zur Hangsicherung.<br />

Besonders schwer hat es Festenburg<br />

in der Gemeinde St.<br />

Lorenzen am Wechsel getroffen.<br />

Drei Familien mussten vorübergehend<br />

ihre Häuser verlassen.<br />

Für eine davon bleibt ihr Haus<br />

unbewohnbar: Eine Hausmauer<br />

wurde eingerissen, Risse sind in<br />

den Wänden entstanden. Die<br />

Familie hat mittlerweile ein neues<br />

zu Hause gefunden.<br />

Rasche Hilfe - gut organisiert<br />

Das Land erklärte St. Lorenzen<br />

vorübergehend zum Katastrophengebiet.<br />

Bürgermeister Hermann<br />

Pferschy ist besonders<br />

dankbar für die Hilfsbereitschaft<br />

unter der Bevölkerung: So musste<br />

eine versperrte Zufahrt zu 7 - 8<br />

Häusern freigeräumt werden, um<br />

Einsatzkräften den Zugang zu<br />

ermöglichen. In der Nähe tätige<br />

Baggerfahrer erklärten sich kurzerhand<br />

bereit, eine Nachtschicht<br />

einzulegen, um die Straße wieder<br />

befahrbar zu machen. Ebenso<br />

beim Gasthaus Schwarz, wo<br />

mehrere Räumlichkeiten überflutet<br />

wurden. Rund 15 Personen<br />

aus der Gemeinde nahmen sich<br />

kurzerhand von der Arbeit frei<br />

und unterstützten die Aufräumarbeiten.<br />

Bereits 5 Tage später<br />

konnte eine Goldene Hochzeit<br />

beim Gasthaus gefeiert werden.<br />

Ein großes Lob spricht Bürgermeister<br />

Pferschy den Arbeiten<br />

der Feuerwehren aus: „Sie haben<br />

in diesen Tagen eine wirklich<br />

Die Wassermassen suchten<br />

sich neue Wege.<br />

sensationelle Leistung erbracht“.<br />

Mittels Abschnittsalarm waren<br />

über 90 Mann im Einsatz und<br />

pumpten Keller aus, leiteten den<br />

Verkehr um oder setzten Sicherheitsmaßnahmen.<br />

Finanziell unterstützt der Katastrophenfond<br />

die Gemeinde und<br />

auch Katastrophenschutzreferent<br />

Michael Schickhofer und Landesrat<br />

Johann Seitinger sagten der<br />

Gemeinde eine finanzielle Unterstützung<br />

zu. ❏ S. Schadler<br />

Ob bei einem Unfall oder bei gesundheitlichen Beschwerden - schnelle Hilfe kann<br />

Leben retten. Zwei Möglichkeiten bieten genau das - mit dem Telefon<br />

bzw. Smartphone als Ausgangspunkt.<br />

Hilferuf 2.0<br />

Telefonische<br />

Gesundheitsberatung:<br />

Tel: 1450, www.1450.at<br />

Notruf-App<br />

rettungsapp.com<br />

Telefonische<br />

Gesundheitsberatung<br />

Seit April 2017 gibt es die Gesundheitshotline<br />

in den Pilot-Bundesländern<br />

Wien, Niederösterreich<br />

und Vorarlberg:<br />

Bei gesundheitlichen Problemen<br />

können sich Betroffene an<br />

die Rufnummer 1450 wenden.<br />

Rund um die Uhr an sieben Tagen<br />

in der Woche steht speziell<br />

ausgebildetes diplomiertes Gesundheits-<br />

und Krankenpflegepersonal<br />

zur Verfügung. In einem<br />

Gespräch werden die Symptome<br />

abgeklärt sowie weitere Faktoren<br />

wie Alter, Geschlecht und<br />

Vorerkrankungen, auf deren Basis<br />

die weitere Vorgehensweise<br />

besprochen wird.<br />

Die Beschwerden sind regional<br />

und je nach Jahreszeit unterschiedlich<br />

und können beispielsweise<br />

abdominale Schmerzen,<br />

Grippe und Erkältung, Erbrechen<br />

oder Insektenbisswunden betreffen.<br />

Der Nutzen der Hotline<br />

liegt einerseits in der Entlastung<br />

der Ambulanzen und der Rettung.<br />

Andererseits erhalten die<br />

Anrufer eine schnelle Auskunft,<br />

was zu tun ist: Die Empfehlungen<br />

reichen von Selbstversorgung,<br />

über den Besuch eines<br />

Hausarztes bis hin zur Notaufnahme.<br />

Die Einschätzung erfolgt<br />

rasch und Wartezeiten können<br />

so vermieden werden.<br />

Bei Anrufern aus anderen Bundesländern<br />

läuft ein Tonband mit<br />

einem entsprechenden Hinweis.<br />

Derzeit läuft das Pilotprojekt mit<br />

einer Evaluierung, eine Ausrollung<br />

könnte bei positivem Ergebnis<br />

bereits 2019 beginnen.<br />

Notruf über App absetzen<br />

Mit der Notruf-App „Rettung“<br />

wird seit April <strong>2018</strong> die moderne<br />

Technik dazu genutzt, Menschen<br />

zu retten bzw. noch rascher am<br />

Unfallort sein zu können. Kostenlos<br />

am Smartphone installiert,<br />

wird man durch das Drücken auf<br />

den Alarmbutton in der App direkt<br />

mit der Notrufleitstelle verbunden.<br />

In der Leitstelle erfolgt<br />

ein priorisierter Sprachanruf zu<br />

einer Rufnummer, die nur für<br />

App-Notrufe reserviert ist. Zeitgleich<br />

werden die Koordinaten<br />

des Unfallortes übermittelt. Vor<br />

allem bei Freizeitaktivitäten, auf<br />

Reisen, im alpinen Bereich oder<br />

in unbekanntem Terrain erspart<br />

die Übermittlung des genauen<br />

Standortes den Einsatzkräften<br />

eine aufwendige Suche.<br />

Neben dem Namen können in<br />

die App auch medizinische Informationen<br />

wie Vorerkrankungen<br />

oder Medikamentenunverträglichkeiten<br />

eingegeben werden. So<br />

wird die Notrufabfrage verkürzt<br />

und Rettungseinsätze können<br />

noch schneller ablaufen.<br />

Die Notruf-App soll genutzt<br />

werden, wenn man selbst Hilfe<br />

braucht, aber auch dann, wenn<br />

man zu einem Unfall dazukommt<br />

oder eine Person in der Nähe<br />

Hilfe benötigt. So wird in einem<br />

Notfall die genaue Position rasch<br />

übermittelt. ❏<br />

Stefanie Schadler<br />

Wechselland Zeitung | Juli/August <strong>2018</strong><br />

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