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Aktion Sternsingen 2023 Dossier zum Klima-Umwelt-Kinderrechte

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Wie der General Comment <strong>zum</strong> Kinderrecht auf eine<br />

gesunde <strong>Umwelt</strong> entstand<br />

Als die Kinderrechtskonvention geschrieben wurde, waren die<br />

extremen Auswirkungen des <strong>Klima</strong>wandels und der <strong>Umwelt</strong>zerstörung<br />

noch nicht so stark im Bewusstsein der Menschen.<br />

Auch die negativen Folgen für die junge Generation standen<br />

noch nicht im Fokus. Bewegungen wie „Fridays for Future“ und<br />

international tätige Nichtregierungsorganisationen brachten<br />

das Thema auf die Agenda des UN-Ausschusses. In dessen<br />

Bericht aus dem Jahr 2018 heißt es: „Darüber hinaus drohen der<br />

<strong>Klima</strong>wandel und der Verlust der biologischen Vielfalt langfristige<br />

Auswirkungen zu haben, die das Leben der Kinder auf<br />

Jahre hinaus beeinträchtigen werden. Die Staaten müssen<br />

mehr tun, um die Rechte von Kindern in Bezug auf <strong>Umwelt</strong>schäden<br />

zu achten, zu schützen und zu erfüllen.“ Der UN-Ausschuss<br />

entschied daraufhin, den nächsten General Comment zu<br />

diesem Themenkomplex zu erstellen.<br />

Weltweite Beteiligung von Kindern<br />

Neben dem offiziellen Text des UN-Ausschusses entstand ein<br />

eigener Bericht aus Kinderperspektive. In einer ersten Phase<br />

beantworteten 7.416 Kinder aus 103 Ländern, die durch<br />

persönliche Erfahrungen etwas <strong>zum</strong> Thema beitragen konnten,<br />

einen Fragebogen. Der Ausschuss wertete ihre Antworten<br />

aus und fasste diese in Zusammenarbeit mit einem Beratungsteam<br />

von 13 Kindern zwischen 10 und 17 Jahren in einem<br />

eigenen Dokument zusammen. Anschließend wurden die Texte<br />

in einem weiteren Beteiligungsverfahren gesichtet und<br />

kommentiert. Nach einem dreijährigen Prozess veröffentlichte<br />

der UN-Ausschuss im Sommer <strong>2023</strong> schließlich den 26.<br />

Kinderrechtkommentar <strong>zum</strong> Kinderrecht auf eine gesunde<br />

<strong>Umwelt</strong>. „Dieser General Comment erkennt an, dass jedes Kind<br />

auf der Erde das Recht hat, in einer sauberen, gesunden und<br />

nachhaltigen <strong>Umwelt</strong> zu leben“, so David Boyd, UN-Sonderberichterstatter<br />

für Menschenrechte und <strong>Umwelt</strong>. Regierungen<br />

müssten nun dringend Maßnahmen zur Bekämpfung der<br />

globalen <strong>Umwelt</strong>krise ergreifen. Laut dem General Comment<br />

No. 26 können Staaten nicht nur für <strong>Umwelt</strong>- und <strong>Klima</strong>schäden<br />

innerhalb ihrer Grenzen, sondern auch außerhalb ihres<br />

Staatsgebiets zur Verantwortung gezogen werden.<br />

around<br />

increase<br />

cars<br />

causing<br />

environmental<br />

cut animals<br />

living<br />

change<br />

hot<br />

climate<br />

conditions clean<br />

weather<br />

nature<br />

deforestation<br />

life<br />

people<br />

pollution<br />

water<br />

areas<br />

river<br />

live<br />

community<br />

waste<br />

natural<br />

getting<br />

floods<br />

dust city<br />

garbage heavy<br />

bad<br />

like<br />

rainfall<br />

cutting trees air<br />

day<br />

temperature land health<br />

changed<br />

environment<br />

diseases<br />

affected cities polluted<br />

changes increased<br />

Die wichtigsten zehn Punkte aus Sicht der<br />

beteiligten Kinder sind:<br />

1. Regelmäßige Nachtreffen organisieren, um zu<br />

verstehen, wie sich politische Entscheidungen<br />

zu <strong>Umwelt</strong>fragen auf Kinder und ihre Rechte auswirken<br />

– wobei besonders darauf zu achten ist,<br />

wie verschiedene Gruppen von Kindern jeweils<br />

betroffen sein können.<br />

2. Informationen für Kinder bereitstellen, wie sie<br />

sich und andere vor <strong>Umwelt</strong>schäden und dem<br />

<strong>Klima</strong>wandel schützen können.<br />

3. Gesetze verabschieden, die Unternehmen daran<br />

hindern, die <strong>Umwelt</strong> zu verschmutzen und Kinder<br />

zu schädigen, und die sicherstellen, dass Unternehmen<br />

nicht über ihre negativen Auswirkungen<br />

auf die <strong>Umwelt</strong> lügen.<br />

4. Mit anderen Regierungen zusammenarbeiten,<br />

denn <strong>Umwelt</strong>probleme machen nicht an<br />

Grenzen Halt. Die Länder, die die <strong>Umwelt</strong> am<br />

meisten belasten, sollen mehr <strong>Klima</strong>schutzmaßnahmen<br />

ergreifen als andere und die am<br />

stärksten betroffenen Länder unterstützen.<br />

5. Sicherstellen, dass Maßnahmen zur Bewältigung<br />

des <strong>Klima</strong>wandels nicht die Rechte der Kinder<br />

beeinträchtigen.<br />

6. Wissenschaftliche Aussagen über den <strong>Klima</strong>wandel<br />

ernst nehmen und die Dringlichkeit<br />

erkennen, jetzt zu handeln.<br />

7. Versprechen halten, die Erwärmung des Planeten<br />

zu begrenzen.<br />

8. Kinder schützen, die Auswirkungen des <strong>Klima</strong>wandels<br />

bereits zu spüren bekommen. Schulgebäude<br />

und Wasserleitungen gegen Wetterextreme<br />

schützen und für Notfallvorräte sorgen.<br />

9. Kinder in Planungen, Entscheidungen und<br />

Lösungen einbinden.<br />

10. Die Rechte von Kindern bei allen Entscheidungen<br />

bezüglich des <strong>Klima</strong>wandels einbinden und diese<br />

bei allen Entscheidungen, die Kinder betreffen,<br />

berücksichtigen.<br />

Alle Informationen und Texte, die im Laufe des<br />

Prozesses entstanden sind, finden Sie hier:<br />

www.childrightsenvironment.org<br />

www.ceri-coalition.org<br />

www.kinderrechtekommentare.de<br />

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