Aktion Sternsingen 2023 Dossier zum Klima-Umwelt-Kinderrechte
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<strong>Klima</strong>schutz im Alltag<br />
Die Art, wie wir leben, hat einen großen Einfluss darauf, wie<br />
viele Ressourcen wir verbrauchen und wie viele Treibhausgase<br />
ausgestoßen werden, um uns unseren Lebensstil zu ermöglichen.<br />
Ein Mensch in Deutschland verbraucht durchschnittlich<br />
etwa 10,8 Tonnen Treibhausgase pro Jahr. Damit gehören wir<br />
zu den Ländern, deren ökologischer Fußabdruck weltweit am<br />
größten ist. 5 Somit kommt uns eine besondere Verantwortung<br />
zu, unseren Lebensstil klimafreundlicher zu gestalten. Es gibt<br />
Maßnahmen, die sogenannten Big Points des nachhaltigen<br />
Konsums, die einen besonders großen Einfluss auf unseren<br />
Ressourcenverbrauch haben und mit denen wir am meisten<br />
bewirken können. 6 Diese Stellschrauben sind:<br />
1. Bewusster Konsum<br />
Bewusster zu konsumieren, beinhaltet:<br />
• Verzicht auf Produkte, die wir nicht wirklich<br />
benötigen<br />
• pfleglicher Umgang mit den Produkten, die wir<br />
besitzen<br />
• Gegenstände möglichst lang nutzen und<br />
reparieren, was kaputtgeht<br />
• gebrauchte Produkte kaufen oder Dinge<br />
ausleihen, wenn wir sie benötigen<br />
• mit grünen und zukunftsfähigen Investitionen<br />
einen Beitrag <strong>zum</strong> <strong>Klima</strong>schutz leisten<br />
2. <strong>Klima</strong>freundliche Mobilität<br />
Vor allem kurze Strecken, die man im Alltag häufig mit<br />
dem Auto zurücklegt, verursachen übers Jahr viele<br />
Autokilometer. Diese könnte man durch das Umsteigen auf<br />
das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel vermeiden.<br />
Das Carsharing bietet eine gute Möglichkeit, die Kosten<br />
für ein eigenes Auto einzusparen, aber dennoch eines zur<br />
Verfügung zu haben, wenn man es braucht. Fliegen ist mit<br />
Abstand die klimaschädlichste Art der Fortbewegung.<br />
Hier lohnt es sich, über Alternativen nachzudenken:<br />
andere Verkehrsmittel, nähere Urlaubsziele oder Videokonferenzen<br />
anstelle von Dienstreisen. 7<br />
3. Pflanzenbetonte Ernährung<br />
Das globale Ernährungssystem ist derzeit für etwa ein<br />
Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.<br />
Zudem ist der ökologische Fußabdruck unserer<br />
Ernährung extrem groß: Wir verbrauchen viel mehr Land,<br />
Wasser und Nährstoffe als nötig und überschreiten damit<br />
die planetare Belastungsgrenze. 65 Prozent der Treibhausgasemissionen,<br />
die in Deutschland durch unsere Ernährungsweise<br />
entstehen, stammen von tierischen Lebensmitteln.<br />
Durch eine pflanzenbetonte Ernährungsweise<br />
können wir viel Treibhausgasemission einsparen.<br />
Zusätzlich wirkt sich eine ausgewogene und fleischreduzierte<br />
Ernährungsweise positiv auf unsere Gesundheit aus. 8<br />
4. Nachhaltiges Wohnen<br />
Durch einen gedämmten Wohnraum und gesenkte<br />
Heiztemperaturen kann man schnell Emissionen einsparen,<br />
was sich auch im Geldbeutel positiv bemerkbar macht.<br />
Auch der Wechsel zu einem Ökostromanbieter aus der<br />
Region ist unkompliziert möglich.<br />
Eine weitere, sehr effiziente Maßnahme, um im Haushalt<br />
Energie zu sparen, ist der Sparduschkopf. Innerhalb von<br />
zehn Minuten eingebaut, reduziert er den Wasserverbrauch<br />
beim Duschen um die Hälfte und spart somit auch<br />
die Energie <strong>zum</strong> Erwärmen des Wassers.<br />
Das große Ganze<br />
„Es lohnt sich, um jedes Grad, ja jedes Zehntel Grad vermiedene<br />
Temperaturerhöhung zu kämpfen“, so Prof. Dr. Hans Joachim<br />
Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für <strong>Klima</strong>folgenforschung.<br />
Individuelle Verhaltensänderungen sind daher ein<br />
wichtiger Schritt zur Bewältigung der <strong>Klima</strong>krise, aber nur ein<br />
Mosaikstein in einem größeren Lösungsgebilde. Der Energie-<br />
und der Industriesektor sind mit 32 bzw. 24 Prozent der<br />
gesamten Treibhausgasemissionen für den Großteil der<br />
jährlichen Emissionen in Deutschland verantwortlich. 9<br />
Deshalb ist es mindestens genauso wichtig, gesellschaftliche<br />
und politische Veränderungen aktiv mitzugestalten, sei es am<br />
Arbeitsplatz, im Verein oder im Wohnviertel. Es geht darum,<br />
die strukturellen Rahmenbedingungen so zu ändern, dass<br />
klimafreundliche Lebensweisen unterstützt werden, und auch<br />
darum, Politik und Unternehmen in die Pflicht zu nehmen. Es<br />
ist nicht zu spät, uns für das Recht der Kinder auf eine saubere<br />
und gesunde <strong>Umwelt</strong> stark zu machen. Fangen wir bei uns<br />
selbst an und setzen uns zugleich aktiv für ein nachhaltiges und<br />
gerechtes Gesellschaftssystem ein.<br />
1<br />
Vgl. Deutsches <strong>Klima</strong>-Konsortium (DKK), Deutsche Meteorologische Gesellschaft<br />
(DMG), Deutscher Wetterdienst (DWD), Extremwetterkongress Hamburg,<br />
Helmholtz-<strong>Klima</strong>-Initiative & klimafakten.de, 2022.<br />
2<br />
Vgl. UNICEF, Die Auswirkungen des <strong>Klima</strong>wandels auf Kinder und Jugendliche. Die<br />
<strong>Klima</strong>krise ist eine Krise der <strong>Kinderrechte</strong>, <strong>2023</strong>, im Internet unter: www.unicef.de/<br />
informieren/aktuelles/klimawandelundkinderrechte<br />
3<br />
Vgl. Psychologists for future, Mit Kindern über die <strong>Klima</strong>krise reden, 2022, im Internet<br />
unter: www.psychologistsforfuture.org/wp-content/uploads/2022/08/<br />
Mit-Kindern-ueber-die-<strong>Klima</strong>krise-reden.pdf<br />
4<br />
Vgl. United Nations, The human right to a clean, healthy and sustainable<br />
environment: draft resolution, 2022, im Internet unter: www.digitallibrary.un.org/<br />
record/3982508?ln=en<br />
5<br />
Vgl. Bundesministerium für <strong>Umwelt</strong>, Naturschutz, nukleare Sicherheit und<br />
Verbraucherschutz (BMUV), 2022. (Quellenangabe s.o) Kohlenstoffdioxid-Fußabdruck<br />
pro Kopf in Deutschland: im Internet unter: www.bmuv.de/media/<br />
kohlenstoffdioxid-fussabdruck-pro-kopf-in-deutschland<br />
6<br />
Vgl. Kompetenzzentrum nachhaltiger Konsum. Mit Big Points den Fußabdruck<br />
halbieren; 2022. Im Internet unter: www.nachhaltigerkonsum.info/service/<br />
bigpoints#block-views-block-downloads-list Psychiatry, 34(5), 499-509.<br />
7<br />
Vgl. <strong>Umwelt</strong>bundesamt, Flugreisen und <strong>Klima</strong>wirkung, 2022. Im Internet unter:<br />
www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/mobilitaet/<br />
flugreisen#unsere-tipps<br />
8<br />
Vgl. EAT-Lancet Commission. Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet<br />
Commission on healthy diets from sustainable food systems, 2019. Im Internet<br />
unter: www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(18)31788-4/<br />
fulltext<br />
9<br />
Vgl. <strong>Umwelt</strong>bundesamt. 2021. Berichterstattung unter der <strong>Klima</strong>rahmenkonvention<br />
der Vereinten Nationen und dem Kyoto-Protokoll 2021. Nationaler Inventarbericht<br />
<strong>zum</strong> Deutschen Treibhausgasinventar 1990 – 2019. www.umweltbundesamt.de/<br />
publikationen/berichterstattung-unter-der-klimarahmenkonvention-6<br />
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