Aktion Sternsingen 2023 Dossier zum Klima-Umwelt-Kinderrechte

Gegen die Verödung
einer einzigartigen
Region
Über die Arbeit des Instituts für angepasste
Kleinbauernlandwirtschaft und Tierhaltung im
Nordosten Brasiliens
Diego Curvo,
Lateinamerika-Referent im
Kindermissionswerk
‚Die Sternsinger‘
Die halbtrockene Region des brasilianischen Bundesstaates
Bahia, Caatinga genannt, ist durch regelmäßige
Dürreperioden gekennzeichnet. Das Gebiet ist etwa
doppelt so groß wie Deutschland und macht rund ein Zehntel
der Gesamtfläche Brasiliens aus. Die einzigartige Fauna und
Flora der Caatinga beeinflussen die Kultur und die Lebensweise
der Menschen dort. Zugleich verleitet die karge Savannenlandschaft
eine breite Öffentlichkeit zur Annahme, dass sie
biologisch, klimatisch und agrartechnisch schwierig zu
bewirtschaften sei. Diese These und ungeklärte Grundbesitzverhältnisse
haben dazu geführt, dass viele Investoren in der
Caatinga ein Gebiet sahen, das sich mittels großer Bewässerungsprojekte
für die Erschließung von Industrieparks und
Großplantagen eigne. Aufgrund einer jahrzehntelangen
umweltschädlichen und unwirtschaftlichen Nutzung der
Böden ist die Region stark gefährdet zu veröden. Laut einer
Studie der Universität von Alagoas befanden sich 2019 bereits
13 Prozent des Gebietes der Caatinga im fortgeschrittenen
Stadium der Wüstenbildung.
Nachhaltige Nutzung nötig
Das regionale Institut für angepasste Kleinbauernlandwirtschaft
und Tierhaltung (IRPAA) mit Sitz in Juazeiro hat das Ziel,
neue klimagerechte Wirtschafts- und Lebensformen zu
vermitteln. Der langjährige Partner des Kindermissionswerks
‚Die Sternsinger‘ ist überzeugt: Die Caatinga muss besser
geschützt werden, da sie Heimat für Menschen, aber auch für
einzigartige Wildtiere und Nutzpflanzen ist. Angesichts des
Klimawandels, so das IRPAA, ist eine nachhaltige Nutzung der
Caatinga von grundlegender Bedeutung. Diese funktioniert
nur, wenn die Bevölkerung vor Ort in die Entwicklung
nachhaltiger Lösungen einbezogen wird.
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