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THE PARLIAMENT OF THRESHOLDS - THOMAS KASSEROLER

In einer Zeit, in der unterschiedliche Meinungen und Standpunkte immer weniger verhandelbar und argumentierbar scheinen, spielen Orte, die Menschen dabei helfen können ihr Gegenüber zu verstehen, eine immer wichtigere Bedeutung. Journalismus ist eines jener Werkzeuge, der - ähnlich wie Architektur - neue Perspektiven näherbringen und vermitteln kann - er kann Schwellen zwischen Menschen schaffen. In dieser Arbeit werden am Donaukanal und am Schwedenplatz in Wien, einem der heterogensten Bereiche der Stadt, Orte zum Kennenlernen neuer Perspektiven geschaffen. In times in which different opinions are less negotiable than ever, places that can help us understanding other people's viewpoints reach more and more significance in our society. Journalism is one of those tools that has the ability to - just like architecture - give an understanding of different perspectives - it can create thresholds between people. This thesis creates places where one can meet and understand different perspectives at the Donaukanal and the Schwedenplatz in Vienna, one of the most hetergeneous areas in the whole city.

In einer Zeit, in der unterschiedliche Meinungen und Standpunkte immer weniger verhandelbar und argumentierbar scheinen, spielen Orte, die Menschen dabei helfen können ihr Gegenüber zu verstehen, eine immer wichtigere Bedeutung. Journalismus ist eines jener Werkzeuge, der - ähnlich wie Architektur - neue Perspektiven näherbringen und vermitteln kann - er kann Schwellen zwischen Menschen schaffen. In dieser Arbeit werden am Donaukanal und am Schwedenplatz in Wien, einem der heterogensten Bereiche der Stadt, Orte zum Kennenlernen neuer Perspektiven geschaffen.

In times in which different opinions are less negotiable than ever, places that can help us understanding other people's viewpoints reach more and more significance in our society. Journalism is one of those tools that has the ability to - just like architecture - give an understanding of different perspectives - it can create thresholds between people. This thesis creates places where one can meet and understand different perspectives at the Donaukanal and the Schwedenplatz in Vienna, one of the most hetergeneous areas in the whole city.

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PRESSEFREIHEIT

In Österreich könnte die Lage für die heimische

Presse ebenfalls durchaus besser aussehen. Im

aktuellen Internationalen Ranking der Pressefreiheit,

das jährlich von Reporter ohne Grenzen erstellt und

veröffentlicht wird, erreicht Österreich nur den 29.

Platz weltweit. (vgl. Reporter ohne Grenzen 2023)

Die Gründe dafür sind laut den Studienautor:innen

an mehreren Punkten zu finden: So gibt es

beispielsweise in Österreich als einzigem EU-Land

noch immer kein Informationsfreiheitsgesetz,

das allen Bürger:innen ein Recht auf Zugang

zu staatlichen Informationen bieten könnte,

sowie zur Abschaffung des Amtsgeheimnisses

führen sollte. Ebenso ist die - spätestens seit der

sogenannten „ÖVP-Inseratenaffäre“ im Herbst

2021 - heftig kritisierte Praxis der Schaltung

von Regierungsinseraten noch nicht rechtlich

einwandfrei geregelt. Diese sind weder in ihrer

finanziellen Höhe gedeckelt, noch an sachliche

IN ÖSTERREICH

Kriterien geknüpft, wodurch die „wechselseitigen

Steuerungsversuche“ (ebd.) zwischen Medien und

Regierung nicht aufhören würden. Seit Jahrzehnten

ist es nämlich üblich, dass Regierungen vorwiegend

in den reichweitenstärksten Zeitungen Inserate

schalten und sich - so der Vorwurf - im Gegenzug

wohlwollende Berichterstattung erwarten

würden. Eine nicht tolerierbare Nähe zwischen

Persönlichkeiten durchaus seriös angesehener

Medien und der Politik wurde im vergangenen

Jahr 2022 mehrmals aufgedeckt: Rainer Nowak

(Die Presse), Matthias Schrom (ORF) und Robert

Ziegler (ORF Niederösterreich) traten zwar in

Folge dieser Enthüllungen von ihren Positionen

zurück, hinterließen dabei aber ein Bild von einer

Medienlandschaft, das wenig Vertrauen in ihre

Unabhängigkeit erweckt. (vgl. ebd.) An dieser

Stelle kommt die rechtspopulistische FPÖ ins

Spiel, die schon seit Jahren Stimmung gegen

den öffentlich-rechtlichen ORF macht und

dessen Macht, Einfluss und Relevanz zu mindern

versucht - hauptsächlich über eine Abschaffung

der Rundfunkgebühren. Schwer getroffen hat die

österreichische Medienlandschaft 2023 auch das

Ende der Wiener Zeitung, die bis dahin älteste

gedruckte Tageszeitung der Welt. Sie stand für

sachliche Berichterstattung mit Themen öffentlicher

Relevanz, finanziert von Pflichtinseraten der Republik

Österreich. Seit 1. Juli wird sie als Online-Medium

weitergeführt, ob sie sich dabei auf Instagram und

Co. neben der starken internationalen Konkurrenz

behaupten kann, wird sich zeigen. Jedenfalls ist

bemerkenswert, dass die Presselandschaft in

Österreich sehr stark vom Boulevardjournalismus

dominiert wird. Momentan erscheinen 13

Tageszeitungen, drei der vier größten unter ihnen

liegen dabei in der Hand zweier Familien - Dichand

(Krone und Heute) und Fellner (Österreich) - und

können eindeutig dem Boulevard zugeordnet

werden.

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