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THE PARLIAMENT OF THRESHOLDS - THOMAS KASSEROLER

In einer Zeit, in der unterschiedliche Meinungen und Standpunkte immer weniger verhandelbar und argumentierbar scheinen, spielen Orte, die Menschen dabei helfen können ihr Gegenüber zu verstehen, eine immer wichtigere Bedeutung. Journalismus ist eines jener Werkzeuge, der - ähnlich wie Architektur - neue Perspektiven näherbringen und vermitteln kann - er kann Schwellen zwischen Menschen schaffen. In dieser Arbeit werden am Donaukanal und am Schwedenplatz in Wien, einem der heterogensten Bereiche der Stadt, Orte zum Kennenlernen neuer Perspektiven geschaffen. In times in which different opinions are less negotiable than ever, places that can help us understanding other people's viewpoints reach more and more significance in our society. Journalism is one of those tools that has the ability to - just like architecture - give an understanding of different perspectives - it can create thresholds between people. This thesis creates places where one can meet and understand different perspectives at the Donaukanal and the Schwedenplatz in Vienna, one of the most hetergeneous areas in the whole city.

In einer Zeit, in der unterschiedliche Meinungen und Standpunkte immer weniger verhandelbar und argumentierbar scheinen, spielen Orte, die Menschen dabei helfen können ihr Gegenüber zu verstehen, eine immer wichtigere Bedeutung. Journalismus ist eines jener Werkzeuge, der - ähnlich wie Architektur - neue Perspektiven näherbringen und vermitteln kann - er kann Schwellen zwischen Menschen schaffen. In dieser Arbeit werden am Donaukanal und am Schwedenplatz in Wien, einem der heterogensten Bereiche der Stadt, Orte zum Kennenlernen neuer Perspektiven geschaffen.

In times in which different opinions are less negotiable than ever, places that can help us understanding other people's viewpoints reach more and more significance in our society. Journalism is one of those tools that has the ability to - just like architecture - give an understanding of different perspectives - it can create thresholds between people. This thesis creates places where one can meet and understand different perspectives at the Donaukanal and the Schwedenplatz in Vienna, one of the most hetergeneous areas in the whole city.

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RINGTURM

Architekt Erich Boltenstern, 1955

UNIQA TOWER UND STRANDBAR HERRMANN

heute

URBANER GRENZRAUM

Um dem Bedürfnis der Wiener Bevölkerung nach Abkühlung

im Fluss entgegenzukommen, entstanden zu Beginn des

20. Jahrhunderts einige Bäder entlang des Donaukanals

- die jedoch aufgrund der Errichtung von Freibädern

an anderen Stellen in der Stadt und der zunehmenden

Wasserverschmutzung bald wieder verschwanden. (vgl. ebd.:

13-14) Im April 1945, gegen Ende des zweiten Weltkriegs,

zerstörten deutsche Truppen fast alle Donaukanalbrücken,

sowie viele Gebäudezeilen entlang der beiden Ufer, was

einen groß angelegten Wiederaufbau erforderlich machte.

(vgl. Wien Geschichte Wiki 2022a) Während die stadtseitig

zerbombten Gebäude entlang des Franz-Josephs-Kais

nicht vollständig ersetzt wurden - was somit den heutigen

Schwedenplatz ausformuliert - entstand am westlichen Ende

der Ringstraße der sogenannte Ringturm nach den Plänen

von Architekt Erich Boltenstern. Er wurde zum Symbol des

Wiederaufbaus und zum Aufstieg Wiens zur modernen

Weltstadt. (vgl. Wien Geschichte Wiki 2022b) In den 1960er

Jahren, als die autogerechte Stadt als erstrebenswertes

Ziel erachtet wurde, gab es Pläne eine Stadtautobahn quer

durch Wien entlang des Donaukanals zu führen. Diese

wurden zwar glücklicherweise nicht weiter verfolgt, jedoch die

Begleitstraßen an beiden Seiten des Kanals autobahnähnlich

ausgebaut, was bis heute eine grenzbildende Wirkung in der

Stadt nach sich zieht. (vgl. Verein für Geschichte der Stadt

Wien 2000: 16-17) Die teilweise je Fahrtrichtung fünfspurigen

Straßen bilden eine Barriere zwischen der Stadt und dem Fluss,

die nur durch einzelne Zebrastreifen punktuell unterbrochen

wird. In den letzten Jahrzehnten entstand eine „Waterfront“

im zentralen Bereich des Donaukanals entlang des nördlichen

Ufers mit einigen Bürohochhäusern, sowie in jüngster Zeit auch

größeren Wohn- und Hotelprojekten. Die vor etwa 15 Jahren

eintretende Kommerzialisierung startete mit der Eröffnung

der Strandbar Herrmann 2005 und des Badeschiffes 2006,

heute sind gerade am Nordufer viele Gastronomiebetriebe

zu finden. Diese Entwicklung machte den Kanal ein Stück

lebendiger, ohne, dass dieser dabei seinen konsumfreien

Charakter verlor.

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