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[Rio]+15 [Johannesburg]+5 - Landschaftsverband Rheinland

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Chancen einer nachhaltigen Kreisentwicklung<br />

Thomas Kubendorff,<br />

Landrat Kreis Steinfurt<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Nachhaltigkeit hat seine Bedeutung auf allen Ebenen. Prof. Klaus Töpfer berichtete vom<br />

globalen Blickwinkel, Pfarrer Klaus Breyer fokussierte auf NRW, ich möchte Ihnen nun von<br />

den konkreten Erfahrungen und Ergebnissen der kommunalen Ebene eines Kreises berichten.<br />

„Nachhaltigkeit in der Kreisentwicklung“ lautet mein Thema.<br />

Als Landrat des zweitgrößten Flächenkreises in NRW, dem münsterländischen Kreis Steinfurt,<br />

und als Präsident des Landkreistages NRW beschäftigt mich dieses Thema schon seit<br />

vielen Jahren.<br />

Eines kann ich im Rückblick eindeutig feststellen: Die Menschen sind „durchlässiger“ geworden<br />

für die Ideen der Nachhaltigkeit.<br />

Viele von Ihnen werden wissen, was ich meine. Lange Zeit galt Agenda 21 – genau wie allgemeine<br />

Umweltthemen – als linkes Randthema einer nicht ganz ernst zu nehmenden Latzhosentruppe.<br />

Nachhaltigkeit stand im Gegensatz zu dem, was angesagt war: Schnelligkeit, jeder für sich,<br />

Aktienboom, aber auch: Mir hilft ja auch keiner.<br />

Bedauerlicherweise bekommen wir die Argumente pro Nachhaltigkeit in den letzten Jahren<br />

frei Haus geliefert. Spätestens jetzt, beim Megathema Klimaschutz, werden sie persönlich<br />

fühlbar, gehen sie uns wirklich nahe. Hier rächt sich versäumte Nachhaltigkeit in einem<br />

Tempo, dass einem schwindelig werden kann. Die jüngsten, noch unveröffentlichten Teile<br />

des UN-Klimaberichtes machen sehr deutlich, dass allerhöchste Eile geboten ist, um das<br />

Schlimmste zu verhindern – eigentlich sind wir schon viel zu spät dran.<br />

Was ich damit sagen will: Heute, nach vielen Jahren Erfahrung mit Agenda 21, kommt die<br />

Botschaft immer besser an. Wir sind mit unseren Themen erfolgreicher denn je.<br />

Hilfreich ist dabei auch die allgemeine Diskussion zur demographischen Entwicklung. Die<br />

Menschen sind sensibilisiert, sie erweitern ihren Blick und lernen: Nachhaltigkeit – das hat<br />

mit Gerechtigkeit zu tun. Und zwar horizontal: zwischen den Menschen unserer Zeit – und<br />

vertikal: zwischen den Generationen.<br />

Dies im täglichen Handeln zu berücksichtigen, ist nicht gönnerhaft, schon gar kein Luxus,<br />

sondern für alle Beteiligten überlebensnotwendig.<br />

Über das Thema Agenda 21 hinaus haben wir uns im letzten Jahr auf den Weg gemacht, das<br />

Thema Nachhaltigkeit noch größer zu ziehen. Der Begriff der Kreisentwicklung tritt in den<br />

Vordergrund, die Erstellung eines Kreisentwicklungsprogramms beschäftigt uns derzeit<br />

intensiv.<br />

Doch der Reihe nach.<br />

Als wir 1999 ernsthaft mit Agenda 21 anfingen, hieß es vielerorts: „Agenda 21, das ist, wenn<br />

man mit den Problemen von heute nicht fertig wird und sich deshalb lieber mit denen von<br />

morgen beschäftigt“.<br />

Was wir getan haben, um diese Vorurteile zu widerlegen, will ich Ihnen im Zeitraffer vorstellen.<br />

Mit einer schwungvollen Auftaktveranstaltung, für die wir den Energievisionär und damaligen<br />

Vorstand der Deutschen Shell AG, Fritz Vahrenholt, gewinnen konnten, starteten wir<br />

im Dezember 2000 unseren öffentlichen Agenda 21-Prozess. 250 Teilnehmer und reges<br />

Interesse an Nachhaltigkeitsthemen gaben uns den notwendigen Rückenwind.<br />

Mit 60 gesellschaftlich wichtigen Akteuren der Kreisebene wagten wir danach den Blick in<br />

die Zukunft. Megatrends für die nächsten 5–10 Jahre wurden herausgearbeitet und gewich-<br />

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