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[Rio]+15 [Johannesburg]+5 - Landschaftsverband Rheinland

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Meinung, dass sich alle Weltprobleme durch lokale kleine Schritte lösen lassen. Ich habe<br />

ferner beobachten können, dass manche mit Begeisterung begonnenen Agenda-Prozesse<br />

im Frust endeten, z. B. wenn Menschen glauben, mit der Trennung von Abfall die Weltprobleme<br />

lösen zu können. Die Weltprobleme sind so nicht zu lösen.<br />

Aber in einem doppelstrategischen Sinne kann man im Kleinen viel bewirken und das mit<br />

Erkenntnisfortschritten für die Welt als Ganzes verbinden. Dabei gilt immer das Prinzip<br />

Schneeball, sprich 2 n . Wenn in wichtigen Fragen jeder auch nur einen anderen Menschen<br />

pro Jahr überzeugt, dass man Dinge ändern muss, dann ist man in etwa 33 Jahren fertig,<br />

denn 2 33 ist 8 Milliarden.<br />

Dieses Prinzip kann wirksam werden in allen Bereichen, also auch im Sozialen. Der Umweltschutz<br />

ist wie das Soziale natürlich auch in einem Großraum wie Köln ein Thema. Es<br />

geht um Umweltzerstörung und Ressourcenverbrauch einerseits, und um Armut, auch<br />

neue Armut andererseits. Wenn man seine Augen aufhält, kann man viel lernen darüber,<br />

wie bestimmte Prozesse ablaufen, man kann aber im Einzelfall auch helfen. Hier ist lokal<br />

viel zu tun.<br />

Und dann gibt es natürlich das Thema der Kultur. Gerade eine Stadt wie Köln mit einer unglaublich<br />

breiten internationalen kulturellen Szene etwa in der Musik und in der Kunst, ist<br />

ein Ort, in dem man nicht nur viel über viele Kulturen lernen kann, inklusive der in diesem<br />

Bereich schwelenden Konflikte. Aber natürlich ist Köln vor allem eine Stadt, in der man besonders<br />

viel darüber lernen kann, wie bereichernd ein multikultureller Kontext sein kann.<br />

Insofern ist im Lokalen viel zu tun, viel zu bewegen und viel zu lernen. Das tut die lokale<br />

Agenda, das tut die lokale Agenda hier in Köln.<br />

XV. Das Odysseum Köln<br />

Es gibt einen letzten, aber besonders signifikanten Punkt warum die hier behandelten<br />

Themen gerade im Großraum Köln eine besondere Bedeutung haben. Dies betrifft ein herausragendes<br />

Projekt, das die damalige Stadtsparkasse Köln, heute Sparkasse KölnBonn<br />

im Jahr 2001 in der Folge der EXPO 2000 initiiert hat, und zwar als ein Geschenk der Sparkasse<br />

zu ihrem 175. Geburtstag an die Stadt Köln. Dieses Geschenk betrifft die Realisierung<br />

eines „Erlebnishaus des Wissens“, ein neuartiges Science Center, ein Ort, an dem man viel<br />

über die Welt und über die Zukunft lernen kann, z. B. über die Evolution, das Gehirn, intelligente<br />

Systeme, Medizin, Ernährung, Wasser aber auch Zukunftsfragen der Gentechnik.<br />

Das alles geschieht im Kontext der Thematisierung der Globalisierung. Dieses Thema ist<br />

meines Wissens nach hier erstmalig Gegenstand eines Science Centers. Die Hoffnung ist,<br />

ein Minimum von 350.000 zahlenden Besuchern pro Jahr zum Besuch des Odysseums zu<br />

motivieren und ich glaube, dass dies erreicht wird.<br />

Ziel des Odysseums ist es, Wissen zur Gestaltung der Zukunft erlebbar zu machen und<br />

bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Neugierde auf Wissenschaft zu wecken. Mit<br />

ausdrucksstarken Exponaten, vielfältigen Programmen und informativen Diskussionsforen<br />

wird Wissenschaft für eine breite Öffentlichkeit begreifbar gemacht. Das Odysseum Köln<br />

versteht sich als offene Plattform für die Wissensvermittlung und den Dialog innerhalb<br />

der Gesellschaft und wird zudem als Schaufenster der regionalen Forschungslandschaft<br />

dienen. In die Aktivitäten des Odysseums soll ein breites Spektrum an wissenschaftlichen,<br />

technischen und gesellschaftlichen Gruppen und Akteuren sowie deren Themen eingebunden<br />

werden.<br />

Das Odysseum Köln ist ein „Science Center Plus“. Der begriffliche Zusammenhang „Science<br />

Center“ und „plus“ steht dabei für zwei Absichten:<br />

Zum einen sind mehr als in herkömmlichen Science Centern Elemente der Ausstellungs-<br />

und Erlebnisdramaturgie integriert, wie sie die Unterhaltungsindustrie bei der Gestaltung<br />

von Themen- und Erlebnisparks anwendet. Die Räume sind passend zu den entsprechenden<br />

Themen inszeniert und bieten den Besuchern ein spannendes Gesamterlebnis in<br />

der Welt des Wissens.<br />

Zum anderen ist dieses „Science Centers plus“ inhaltlich umfassender angelegt als Science<br />

Center ähnlicher Art. Zum einen werden aus 14 verschiedenen Bereichen der Natur-,<br />

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