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[Rio]+15 [Johannesburg]+5 - Landschaftsverband Rheinland

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„Haus im Glück“ ist mittlerweile ein gemeinnütziger Verein, der die Ziele verfolgt, die energetische<br />

Gebäudemodernisierung von Ein- und Zweifamilienhäusern, den Einsatz erneuerbarer<br />

Energien und die Energieeffizienz beim Neubau zu forcieren. Dem Verein angeschlossen<br />

sind 41 Mitglieder, darunter die Kreishandwerkerschaft und sämtliche Bau-Innungen,<br />

die Innung der Bezirksschornsteinfeger, der Kreis Steinfurt und alle 24 Städte und Gemeinden<br />

sowie die Volksbanken und Sparkassen im Kreisgebiet.<br />

Viele von Ihnen werden mir zustimmen, dass gerade im Gebäudebestand die größten<br />

Energie-Einsparpotenziale liegen. Aber – und das wissen Sie vielleicht auch – bundesweit<br />

werden jährlich nur etwa 1% dieses Bestandes energetisch auf Vordermann gebracht, diese<br />

Modernisierungsrate ist natürlich viel zu niedrig. Bei diesem Tempo würde es 100 Jahre<br />

brauchen, bis diese Häuser von vor 1978 einmal durchsaniert worden sind.<br />

Für den Kreis Steinfurt wissen wir, dass in der Zeit vor Erlass der 1. Wärmeschutzverordnung<br />

120.000 Wohneinheiten errichtet worden sind. Allein über die energetische Sanierung<br />

dieses Gebäudebestandes ließe sich ein Investitionsschub von 1,4 Milliarden Euro erschließen.<br />

Umgerechnet bedeutet dies die Sicherung von 1.000 Arbeitsplätzen im Handwerk<br />

über einen Zeitraum von 20 Jahren. Angesichts der auch im ländlichen Raum rückläufigen<br />

Auftragslage bei Neubauten haben die Aktivitäten von „Haus im Glück“ zur energetischen<br />

Gebäudemodernisierung neben enormen Klimaschutzeffekten eine besondere Bedeutung<br />

für das heimische Handwerk.<br />

In der Projektlaufzeit, also seit 2002, sind insgesamt 160 Millionen Euro aus KfW-Krediten<br />

in die energetische Gebäudesanierung im Kreis Steinfurt geflossen. Die Anzahl der geförderten<br />

Maßnahmen hat sich kontinuierlich auf über 2.100 Maßnahmen in 2006 erhöht.<br />

Bezogen auf den gesamten energetisch zu modernisierenden Bestand liegt die über KfWfinanzierte<br />

Modernisierungsrate bei 1,8%. Wir wissen aber, dass viele Hauseigentümer<br />

komplett auf die Inanspruchnahme von Darlehen verzichten oder auch auf Sonderprogramme<br />

der Banken zurückgreifen, so dass die tatsächliche Modernisierungsrate weit über<br />

2% – vielleicht bis zu 3% und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt.<br />

Hier noch ein paar weitere Zahlen zu den „Haus im Glück“-Aktivitäten:<br />

• Wir haben allein im Kreis Steinfurt in den letzten Jahren 2400 Thermografieaufnahmen<br />

durchgeführt – bei ungebrochen hoher Nachfrage.<br />

• Um die Modernisierungsraten effektiv zu steigern bieten wir seit vergangenem<br />

Jahr sogenannte „Haus-zu-Haus-Beratungswochen“ an. Hierüber konnten wir in<br />

insgesamt 6 beteiligten Kommunen 1.700 Haushalten eine energetische Beratung<br />

anbieten. Fast die Hälfte der angesprochenen Hauseigentümer hat von diesem für<br />

sie kostenlosen Angebot auch Gebrauch gemacht. Wir gehen davon aus, dass wir<br />

mit dieser landesweit bisher einmaligen Vorgehensweise noch stärker Investitionen<br />

auslösen werden. Die Haus-zu-Haus-Beratung werden wir in 2007 fortsetzen.<br />

• Auch der Markt für ökologisches Bauen und für erneuerbare Energien boomt. So<br />

wurden im letzten Jahr 71 Millionen Euro über das KfW-Programm „Ökologisch<br />

bauen“ für KfW-60-, KfW – oder Passivhäuser im Kreis Steinfurt investiert. Für Fotovoltaik<br />

beträgt das Investitionsvolumen der letzten 7 Jahren mehr als 50 Millionen<br />

Euro.<br />

„Haus im Glück“ ist im Kreis Steinfurt ein absolutes Erfolgsprojekt. Und ich freue mich,<br />

dass inzwischen auch die Nachbarkreise im Münsterland und die Handwerkskammer dem<br />

guten Beispiel folgen, denn nichts unterstreicht den Erfolg eines Projektes deutlicher als<br />

die vielfache Nachahmung. Unser aktives Werben um Multiplikatoren vervielfacht letztlich<br />

den Erfolg – und davon profitieren Handwerker, Hausbesitzer und Energiebilanzen im gesamten<br />

Münsterland.<br />

„Vielfältig und Regional – Lebensmittel aus dem Zukunftskreis“ ist das dritte Projekt, auf<br />

das ich kurz eingehen möchte.<br />

Fast Food, Nahrungsmittelskandale, Ernährungsprobleme – nicht nur bei Kindern: Einige<br />

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