[Rio]+15 [Johannesburg]+5 - Landschaftsverband Rheinland
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Workshop 1<br />
Stadt erlebt Beteiligung – Verwaltung und<br />
Politik als strategische Partner<br />
Eingeleitet wurde der Workshop „Stadt erlebt Beteiligung – Verwaltung<br />
und Politik als strategische Partner“ durch zwei Impulsreferate. Jens<br />
Harnack, Wirtschaftsförderer der Stadt Rheinberg, stellte die Einführung<br />
eines kommunalen Nachhaltigkeitsmanagementsystems vor, Dr.<br />
Klaus Reuter, Geschäftsführer der LAG 21 NRW, das Projekt „Flächenmanagement<br />
als partizipativer Prozess einer nachhaltigen Stadtentwicklung“.<br />
Beide erläuterten die Ergebnisse.<br />
Insbesondere thematisierten und diskutierten die Workshopteilnehmerinnen<br />
und –teilnehmer die zentralen Erfolgsfaktoren und die Übertragbarkeit<br />
der Projekte auf andere Kommunen.<br />
Dabei wurden drei Fragestellungen zur künftigen Arbeit der Lokalen<br />
Agenda 21 in NRW behandelt:<br />
1. Was muss kurzfristig in den Kommunen passieren? Beitrag der<br />
Agenda-Akteure!<br />
2. Was muss mittelfristig umgesetzt werden?<br />
3. Welche Rahmenbedingungen sind für eine erfolgreiche Agenda 21-Arbeit notwendig?<br />
Zur Beantwortung der ersten Frage wurde herausgearbeitet, dass eine notwendige Vorraussetzung<br />
für eine erfolgreiche Agenda-Arbeit in der Akzeptanz des Themas Nachhaltigkeit<br />
als kommunale Daseinsvorsorge liegt. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass<br />
die Akteursgruppen (Politik, Verwaltung und Bürgerschaft) eine effektive Agenda 21-Arbeit<br />
mit der gleichen Priorität verfolgen. Beteiligungsprozesse in der Kommune sollten strategisch<br />
eingesetzt werden, so eine weitere Forderung. Nicht jedes kommunalpolitische Thema<br />
eignet sich für große Beteiligungsprozesse, stattdessen sollte der Fokus auf Themen<br />
gerichtet werden, die eine Verknüpfung mit einer nachhaltigen Stadtentwicklung ermöglichen.<br />
Aktuell bietet sich in den Kommunen bei der Einführung des Neuen Kommunalen<br />
Finanzmanagementsystems (NKF) die Chance, ein Verfahren zur Aufstellung von Bürgerhaushalten<br />
in Gang zu setzen, da hier Verwaltung, Politik und Bürgerschaft gemeinsame<br />
Startvoraussetzungen haben. Durch eine gemeinsame Arbeit am Haushalt einer Kommune<br />
kann Vertrauen unter den Beteiligten aufgebaut und schon im Vorfeld konsensual verabschiedete<br />
Prioritäten gesetzt werden.<br />
Als mittelfristige Faktoren für eine erfolgreiche Agenda-Arbeit wurden der Aufbau und die<br />
Pflege von Netzwerken, die Verfestigung von Strukturen in der Verwaltung und eine strategische<br />
Ablaufplanung benannt. Das Beispiel der Netzwerkbildung der Agenda 21-Schulen<br />
in Dortmund zeigt auf, wie das Thema Nachhaltigkeit über eine Schülergeneration hinweg<br />
zum festen Bestandteil in der Ausbildung junger Menschen werden kann. In 7 Jahren konnten<br />
dort an 21 Schulen über 18.000 SchülerInnen in den Prozess mit eingebunden werden.<br />
Somit werden nicht nur Strukturen verfestigt, sondern auch ein Pool von jungen interessierten<br />
Menschen ausgebildet, die sich in anderen Zusammenhängen einer nachhaltigen<br />
Entwicklung widmen.<br />
Neben den zwingend notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen, die eine Kommune,<br />
aber auch das Land und der Bund, als Rahmenbedingung für eine erfolgreiche<br />
Agenda-Arbeit zur Verfügung stellen sollten, gilt es ferner den Wissenstransfer bei allen<br />
Akteursgruppen zu professionalisieren. Die Analysen und Informationen zur Nachhaltigen<br />
Entwicklung, die uns durch die Vorträge von Prof. Radermacher und Prof. Töpfer sehr deutlich<br />
zu einem konsequenten Handeln auffordern, sind kein Allgemeinwissen. Deshalb ist es<br />
auch Aufgabe der Lokalen Agenda 21, die vielfältigen Informationen und Zielsetzungen so<br />
aufzubereiten, dass auf der kommunalen Ebene Handlungsoptionen entstehen können. Von<br />
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