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Machtbesessenheit in Schwarz: Sobotka

Die ÖVP und ihr Nationalratspräsident lassen jeden politischen Anstand vermissen

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2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Rutt<strong>in</strong>ger<br />

andreas.rutt<strong>in</strong>ger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

Corona, Teuerungswelle, Asylversagen,<br />

Sanktionspleite und<br />

Neutralitätsdiskussion haben die<br />

Umfragewerte der ÖVP <strong>in</strong> den Keller<br />

rutschen lassen. Und jetzt noch<br />

der Vorwurf der Anstiftung zum<br />

Amtsmissbrauchs gegen ihr Enfant<br />

terrible Wolfgang <strong>Sobotka</strong>.<br />

Jetzt schlägt die Kanzlerpartei<br />

wie e<strong>in</strong> Ertr<strong>in</strong>kender wild um sich.<br />

Der Innenm<strong>in</strong>ister versucht mithilfe<br />

<strong>in</strong>seratengeköderter Medien<br />

die Asylzahlen schönzuschummeln.<br />

Die Verteidigungsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

kauft nach den NATO-Raketen<br />

österreichisches Schuhwerk fürs<br />

Bundesheer, um Neutralitätsbewusstse<strong>in</strong><br />

zu demonstrieren.<br />

Alles Chaos <strong>in</strong> Türkis<br />

Der F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>ister verkauft den<br />

nächsten Staatsschuldenrekord als<br />

Wohlstandszuwachs für alle.<br />

Der Kanzler übt sich <strong>in</strong> staatsmännischem<br />

Schweigen, um mit<br />

se<strong>in</strong>em spröden Humor nicht zusätzliches<br />

Öl <strong>in</strong>s Feuer zu gießen.<br />

Also muss die Kellergasse der<br />

Niederösterreicher <strong>in</strong> der Bundespartei<br />

ausrücken, Generalsekretär<br />

Christian Stocker und der Satiriker<br />

wider Willen Andreas Hanger, um<br />

mit krausen Verschwörungstheorien<br />

die FPÖ anzupatzen, <strong>in</strong> der<br />

Hoffnung, dass irgendetwas hängen<br />

bleibt. Zuerst wird den Freiheitlichen<br />

die Urheber- und Anstifterschaft<br />

des Pilnacek-Tonbands<br />

umgehängt. Als sich das als pure<br />

Verleumdung herausstellt, wird<br />

e<strong>in</strong> U-Ausschussantrag zurechtgezimmert,<br />

der sich als Sarg für ihre<br />

Karrieren erweisen könnte.<br />

Die beiden Blitzgneisser wollen<br />

den „rot-blauen Sumpf“ zwischen<br />

2007 und 2020 trockenlegen, vergessend,<br />

dass die ÖVP <strong>in</strong> der Zeit<br />

mit den beiden angegriffenen Parteien<br />

koaliert und regiert hat.<br />

Wie lange wollt ihr uns das noch<br />

antun, liebe ÖVP?<br />

Hätte er Anstand, würde Sob<br />

Mit se<strong>in</strong>er Erklärung zeigte der ÖVP-Nationalratspräsent auf, wie groß die<br />

Ke<strong>in</strong>erlei E<strong>in</strong>sicht zeigte der ÖVP-Nationalratspräsident Wolfgang<br />

<strong>Sobotka</strong> letzte Woche im Parlament – trotz der Kritik aller Parteien<br />

an ihm. „Die e<strong>in</strong>zig mögliche und richtige Erklärung wäre jene<br />

se<strong>in</strong>es unverzüglichen Rücktritts gewesen“, kritisierte FPÖ-Bundesparteiobmann<br />

Herbert Kickl zu Recht.<br />

Am vorletzten Plenartag letzte<br />

Woche lief ÖVP-Nationalratspräsident<br />

Wolfgang <strong>Sobotka</strong> zur Hochform<br />

auf, als er e<strong>in</strong> Selbstportrait<br />

als Unschuldslamm <strong>in</strong> der „Causa<br />

Pilnacek“ referierte. Die von diesem<br />

erhobenen Vorwürfe der Anstiftung<br />

zum Amtsmissbrauch treffen<br />

nicht „<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise“ auf ihn<br />

zu, sondern <strong>in</strong> der des nicht existierenden<br />

Superlativ des Pronoms,<br />

also „<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>ster Weise“.<br />

Erneuter „Amtsmissbrauch“<br />

Bezugnehmend auf den eigentlich<br />

vorgesehenen Tagesordnungspunkt<br />

zum Budgetkapitel „Familie,<br />

Frauen und Gleichstellung“<br />

nahm FPÖ-Bundesparteiobmann<br />

Herbert Kickl Bezug auf <strong>Sobotka</strong>s<br />

Selbstre<strong>in</strong>waschung: „Wir müssen<br />

heute über e<strong>in</strong>e besondere Familie<br />

sprechen, nämlich über die Familie<br />

ÖVP, gegenüber der – wieder<br />

e<strong>in</strong>mal – schwerwiegende Vorwürfe<br />

der Anstiftung zum Amtsmissbrauch<br />

erhoben werden.“<br />

Und das nicht gegenüber irgendjemandem,<br />

sondern den nach Bundespräsident<br />

Alexander Van der<br />

Bellen zweithöchsten Amtsträger<br />

unseres Staates. „Aber der von den<br />

schweren Vorwürfen Betroffene<br />

ist heute hergegangen und hat se<strong>in</strong><br />

Amt noch e<strong>in</strong>mal dazu benutzt, um<br />

SPITZE FEDER<br />

Machtrausch à la Türkis.<br />

das Parlament zu missbrauchen.<br />

Denn nichts anderes hat Wolfgang<br />

<strong>Sobotka</strong> getan, <strong>in</strong>dem er die ‚falsche<br />

Erklärung‘ abgegeben hat“,<br />

empörte sich Kickl.<br />

ÖVP <strong>in</strong> der Geiselhaft <strong>Sobotka</strong>s<br />

Die e<strong>in</strong>zig mögliche und richtige<br />

Erklärung wäre nämlich jene<br />

se<strong>in</strong>es unverzüglichen Rücktritts<br />

gewesen. Das hätten die politische<br />

Sauberkeit und der Anstand geboten<br />

– falls <strong>in</strong> der ÖVP-Führungsriege<br />

noch jene moralischen Maßstäbe<br />

existieren würden, mit denen<br />

man stets nach der politischen<br />

Konkurrenz werfe, wenn diese dem<br />

beanspruchten Machtmonopol der<br />

ÖVP gefährlich werde, führte der<br />

FPÖ-Obmann aus.<br />

Die Bürger fragten sich daher zu<br />

Recht, was denn <strong>in</strong> dieser Republik<br />

los sei. Denn ke<strong>in</strong> Sterbenswörtchen<br />

habe man bis dato vom Obmann<br />

der Grünen, die „mittlerweile<br />

zu e<strong>in</strong>em Schweigeorden verkommen“<br />

seien, gehört.<br />

Leid täten ihm, so Kickl, die Bürger<br />

und die Anständigen und Integren<br />

<strong>in</strong> den Reihen der ÖVP, die es<br />

<strong>in</strong> den Ländern, den Geme<strong>in</strong>den<br />

und <strong>in</strong> den Kammern noch gebe,<br />

für alles, was ihnen diese Parteispitze<br />

antue. Diesen verbliebenen<br />

„besonnenen Kräften“ hatte Kickl<br />

Foto: Screenshot FPÖ-TV<br />

Klare Aussage der Freiheitlichen: ÖVP-<br />

Republik nicht mehr tragbar. Weil aber<br />

bereits am Vortag <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pressekonferenz<br />

<strong>in</strong> Wien die Hand ausgestreckt.<br />

„Denn Sie s<strong>in</strong>d nicht unser Präsident!<br />

Sie haben ke<strong>in</strong> Ehrgefühl,<br />

ke<strong>in</strong> Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong>,<br />

ke<strong>in</strong>en Anstand und ke<strong>in</strong>e Glaubwürdigkeit“,<br />

richtete sich der freiheitliche<br />

Bundesparteiobmann direkt<br />

an <strong>Sobotka</strong> und forderte ihn<br />

erneut zum Rücktritt auf.<br />

Nach dem Desaster im Plenum<br />

änderte die ÖVP ihre Taktik: Weil<br />

sich Generalsekretär Christian<br />

Stocker bei se<strong>in</strong>er Übeltätersuche<br />

blamiert hatte, musste der im ÖVP-<br />

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