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Machtbesessenheit in Schwarz: Sobotka

Die ÖVP und ihr Nationalratspräsident lassen jeden politischen Anstand vermissen

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6 Parlament<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Norbert Nemeth<br />

Klubdirektor der FPÖ<br />

HOHES<br />

HAUS<br />

Vor e<strong>in</strong>em Jahr haben unsere<br />

Klubmitglieder Susanne Fürst und<br />

Christian Hafenecker e<strong>in</strong>en Antrag<br />

zur Änderung unserer Bundesverfassung<br />

e<strong>in</strong>gebracht, um die<br />

Möglichkeit zur Abwahl des Ersten<br />

Präsidenten des Nationalrates<br />

zu schaffen. Begründet wurde der<br />

Antrag, über den noch nicht abgestimmt<br />

wurde, mit dem großen<br />

Verantwortungsbereich des zweithöchsten<br />

Amtes im Staat und der<br />

damit verknüpften moralischen<br />

Verantwortung: „Wird diese nicht<br />

wahrgenommen, benötigt der Nationalrat<br />

rechtliche Mittel, um se<strong>in</strong><br />

Ansehen zu schützen.<br />

„Lex <strong>Sobotka</strong>“?<br />

Dafür wurde unser Klub heftig<br />

kritisiert. Heute ist das anders. Vor<br />

dem H<strong>in</strong>tergrund der Enthüllungen<br />

rund um den verstorbenen Sektionschef<br />

Pilnacek, die den Präsidenten<br />

schwer belasten, stieß sogar „Die<br />

Presse“ <strong>in</strong>s blaue Horn: „Freilich<br />

sollte man e<strong>in</strong>en Nationalratspräsidenten<br />

nicht zu leicht absetzen<br />

können, damit er nicht nach jeder<br />

Geschäftsordnungsdebatte um se<strong>in</strong><br />

Amt fürchten muss. Aber warum<br />

man ihn nicht mit Zweidrittelmehrheit<br />

der Abgeordneten abwählen<br />

können soll, ist nicht ersichtlich.“<br />

Das liest sich wie die Begründung<br />

des Fürst-Hafenecker-Antrages.<br />

Aktuell ist nicht davon auszugehen,<br />

dass unser Antrag die notwendige<br />

Zweidrittelmehrheit bekommen<br />

wird, die Grünen halten<br />

der ÖVP die Stange. Der von der<br />

ÖVP e<strong>in</strong>gebrachte Untersuchungsausschuss<br />

nimmt nämlich grüne<br />

Regierungsmitglieder aus. Im ursprünglichen<br />

Entwurf, der irrtümlich<br />

an die Öffentlichkeit kam, war<br />

das noch anders. Auch hier sieht<br />

man, wie kurz die Le<strong>in</strong>e ist, an der<br />

die Grünen die ÖVP durch die Manege<br />

der Innenpolitik ziehen.<br />

Foto: NFZ<br />

AUSSENPOLITIK<br />

„Paläst<strong>in</strong>enserhilfe“ h<strong>in</strong>terfragen<br />

In e<strong>in</strong>em Antrag, dem alle Parteien zugestimmt<br />

haben, wurde im Nationalrat der Überfall der Hamas<br />

auf Israel verurteilt. Susanne Fürst, FPÖ-Sprecher<strong>in</strong><br />

für Außenpolitik und Menschenrechte, forderte<br />

dazu e<strong>in</strong>en Lerneffekt zur Ausszahlung von Hilfsgeldern<br />

e<strong>in</strong>: „Die Zahlungen an die Paläst<strong>in</strong>enser<br />

sehen wir als problematisch an, weil schon bisher<br />

die Hamas zu viele dieser Gelder nicht für die Zivilbevölkerung,<br />

sondern für sich selbst e<strong>in</strong>gesetzt hat.“<br />

Foto: NFZ<br />

AUSSENPOLITIK<br />

Vernachlässigt<br />

Der freiheitliche Südtirolsprecher<br />

Peter Wurm forderte letzte<br />

Woche im Nationalrat erneut e<strong>in</strong>,<br />

den aufrechten Beschluss des Südtiroler<br />

Landtages wie auch den aufrechten<br />

Beschluss des Nationalrates<br />

endlich umzusetzen und die<br />

Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler<br />

zu ermöglichen.<br />

Häftl<strong>in</strong>gsflucht: Falsch<br />

verstandene Menschlichkeit<br />

Statt „Privatpatientenstatus“ Behandlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Heeresspital<br />

Nachdem mehrere Strafgefangene<br />

e<strong>in</strong>en Krankenhausbesuch<br />

zur Flucht nutzten, fordert<br />

die FPÖ e<strong>in</strong>e Änderung der<br />

Praxis. Das sei sicherer und viel<br />

günstiger für die Steuerzahler.<br />

Der freiheitliche Nationalratsabgeordnete<br />

Christian Lausch, von<br />

Beruf selbst Justizwachebeamter,<br />

konnte über die vier Fluchten von<br />

Häftl<strong>in</strong>gen bei ärztlichen Behandlungen<br />

<strong>in</strong> den letzten zwei Wochen<br />

nur den Kopf schütteln: „Das Ganze<br />

kann nur passieren, weil seit Jahren<br />

e<strong>in</strong> Kuschelkurs im Vollzug e<strong>in</strong>gezogen<br />

ist. Es wurden die e<strong>in</strong>fachsten<br />

Maßnahmen zur Sicherung<br />

abgeschafft. Und die grüne Justizm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Alma Zadić unternimmt<br />

nichts gegen den eklatanten Personlamangel<br />

<strong>in</strong> der Justizwache.“<br />

Der freiheitliche Agrarsprecher<br />

Peter Schmiedlechner (Bild) appellierte<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />

Pressekonferenz mit dem Experten<br />

Lausch: Häftl<strong>in</strong>gsuntersuchungen<br />

<strong>in</strong> Heeresspitälern.<br />

Mehr Sicherheit<br />

Die e<strong>in</strong>fachste, bewährte Sicherungsmaßnahme,<br />

der sogenannte<br />

Bauchgurt, mit dem die Hände<br />

des Häftl<strong>in</strong>gs vor dem Körper so<br />

für Öffentliches Recht und F<strong>in</strong>anzrecht,<br />

Christoph Urtz, e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich<br />

an die Bundesregierung, das<br />

„Mercosur-Abkommen“ im S<strong>in</strong>ne<br />

der heimischen Bauern und Konsumenten<br />

zu verh<strong>in</strong>dern: „Während<br />

Europas Bauern mit immer mehr<br />

bürokratischen Auflagen zu kämpfen<br />

und die Produktion zurückzufahren<br />

haben, können die südamerikanischen<br />

Landwirte noch immer<br />

unter Bed<strong>in</strong>gungen produzieren,<br />

die selbst <strong>in</strong> Österreich schon vor<br />

dem EU-Beitritt verboten waren.“<br />

Professor Urtz kritisierte, dass<br />

das Abkommen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en allgeme<strong>in</strong>politischen<br />

sowie e<strong>in</strong>en handels-<br />

Foto: NFZ<br />

gesichert waren, dass er auch nicht<br />

den Beamten, Arzt oder e<strong>in</strong>en Unbeteiligten<br />

verletzen konnte, sei<br />

aus „humanitären Gründen“ abgeschafft<br />

worden. Dafür wird den<br />

Häftl<strong>in</strong>gen der Zeitpunkt des Krankenhausbesuches<br />

jetzt Tage im<br />

Voraus mitgeteilt.<br />

Lausch forderte, dass bereits im<br />

Vorfeld <strong>in</strong> der Haftanstalt abgeklärt<br />

werden sollte, ob e<strong>in</strong> Spitalsbesuch<br />

überhaupt notwendig sei. Denn viele<br />

Behandlungen würde e<strong>in</strong> herbeigeholter<br />

Arzt mit Sicherheit auch<br />

an Ort und Stelle erledigen können.<br />

„Viel e<strong>in</strong>facher, sicherer und für die<br />

Steuerzahler auch bedeutend günstiger<br />

wäre e<strong>in</strong>e Behandlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

sicheren Heeresspital. Die dafür<br />

notwendigen Verträge können<br />

wohl wirklich ke<strong>in</strong> Problem se<strong>in</strong>“,<br />

erklärte der FPÖ-Abgeordnete.<br />

„Mercosur-Abkommen“ verh<strong>in</strong>dern!<br />

politischen Teil aufgeteilt wurde,<br />

wodurch das E<strong>in</strong>stimmigkeitspr<strong>in</strong>zip<br />

im Europäischen Rat ausgehebelt<br />

werde: „Damit wird versucht,<br />

demokratische Pr<strong>in</strong>zipien und<br />

Transparenz zu umgehen. 2019 hat<br />

der Nationalrat übrigens per Beschluss<br />

die Bundesregierung aufgefordert,<br />

alle Maßnahmen zu ergreifen,<br />

um das ,Mercosur-Abkommen‘<br />

zu verh<strong>in</strong>dern. Daran ist die Bundesregierung<br />

bis heute gebunden!“<br />

Schmiedlechner sah vor allem<br />

die ÖVP <strong>in</strong> die Pflicht, deren Bauernbund<br />

das Abkommen ablehne,<br />

während es der Wirtschaftsflügel<br />

vehement e<strong>in</strong>fordere.

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