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Machtbesessenheit in Schwarz: Sobotka

Die ÖVP und ihr Nationalratspräsident lassen jeden politischen Anstand vermissen

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8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

Ukra<strong>in</strong>e: Europas<br />

Fass ohne Boden<br />

Es gibt ke<strong>in</strong> Recht auf die<br />

Wahl des Asylantragsland<br />

Ende der l<strong>in</strong>ken Politträume<br />

Fast 60 Jahre lang dom<strong>in</strong>ierten<br />

l<strong>in</strong>ke, progressive und kosmopoliti-<br />

Der ehemalige Präsident des<br />

deutschen Bundesverfassungsgerichts,<br />

Hans-Jürgen Papier, sprach<br />

<strong>in</strong> der „Welt am Sonntag“ Klartext<br />

zum Asylrecht: Das Asylrechtssystem<br />

sei „untauglich“ – und das<br />

wüssten die Politiker schon seit Jahren,<br />

hätten es aber stets verdrängt.<br />

Aufgrund des anhaltenden Zustroms<br />

und dem wachsenden Druck<br />

der Bevölkerung gelangen die Themen<br />

Asyl und Migration wieder <strong>in</strong><br />

der Fokus der Politik. Trotzdem<br />

bezweifelt der Verfassungsrechtler,<br />

dass sich die Politik auf e<strong>in</strong>e „zielführende<br />

und rasch wirkende Lösung<br />

<strong>in</strong> Europa und auf nationaler<br />

Ebene“ durchr<strong>in</strong>gen könne.<br />

Papier widersprach – wie schon<br />

Migrationsforscher zuvor (siehe<br />

NFZ 47/204) – der Aussage von<br />

SPD-Innenm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Nancy Faeser,<br />

dass e<strong>in</strong>e Person, die an der deutschen<br />

Grenze um Asyl bitte, Anspruch<br />

darauf habe, dass der Asylantrag<br />

<strong>in</strong> Deutschland geprüft<br />

werde: „Das ist so e<strong>in</strong> Narrativ, das<br />

die Politik sich angeeignet hat.“<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

Selbst Kritiker geben zu, dass<br />

Ungarns Premier Orbán die<br />

richtigen Fragen stellt. Er will<br />

im Vorfeld des EU-Gipfels Mitte<br />

Dezember, wo über die Aufnahme<br />

von Beitrittsverhandlungen mit<br />

der Ukra<strong>in</strong>e entschieden werden<br />

soll, e<strong>in</strong>e Debatte über die Strategie<br />

die EU. Angeführt von Kommissionschef<strong>in</strong><br />

von der Leyen ist<br />

die Unterstützung für das von<br />

Russland überfallene Land zur<br />

bl<strong>in</strong>den Nibelungentreue verkommen.<br />

Bis Ende Juli hat Brüssel<br />

132 Milliarden Euro geschickt.<br />

Jetzt steht e<strong>in</strong> weiteres 50-Mil-<br />

Foto: bundesverfassungsgericht.de<br />

liarden-Paket für Kiew zur Entscheidung<br />

an. Die Bemühungen,<br />

den festgefahrenen Krieg um jeden<br />

Preis fortzusetzen, sche<strong>in</strong>en<br />

größer als das Interesse an Friedensverhandlungen.<br />

Beitrittsverhandlungen<br />

mit e<strong>in</strong>em Land, das<br />

sich im Krieg bef<strong>in</strong>det? Das hat<br />

es noch nie gegeben.<br />

Die Ukra<strong>in</strong>e ist für die EU<br />

längst zu e<strong>in</strong>em Fass ohne Boden<br />

geworden, e<strong>in</strong> Beitritt würde<br />

das noch drastisch verschärfen.<br />

Im EU-Budget würde ke<strong>in</strong> Ste<strong>in</strong><br />

mehr auf dem anderen bleiben.<br />

Kiew würde den Löwenanteil an<br />

Agrar- und Kohäsionsförderungen<br />

erhalten – <strong>in</strong>sgesamt 186<br />

Milliarden Euro, wie die Kommission<br />

errechnet hat. Nettozahler<br />

wie Österreich würden das<br />

Land und se<strong>in</strong>e korrupten Strukturen<br />

auf lange Zeit alimentieren<br />

müssen. Unsere Position dazu:<br />

ke<strong>in</strong> Beitritt der Ukra<strong>in</strong>e, Friedensverhandlungen<br />

so schnell<br />

wie möglich. Bei den EU-Wahlen<br />

2024 können die Wähler entscheiden,<br />

was kommen soll.<br />

Der Paragraf 18 Absatz 2 des<br />

Asylgesetzes der Bundesrepublik<br />

Deutschland besage ganz klar,<br />

dass Personen die E<strong>in</strong>reise zu verweigern<br />

sei, wenn sie aus e<strong>in</strong>em<br />

sicheren Drittstaat e<strong>in</strong>reisen. Dazu<br />

gehörten alle EU-Staaten und die<br />

Schweiz. Fazit des Verfassungsrechtlers:<br />

„Deutschland ist also<br />

ausnahmslos von sicheren Drittstaaten<br />

umgeben. Man hat nun<br />

Grenzkontrollen e<strong>in</strong>geführt. Doch<br />

was nutzen die, wenn sie nicht zu<br />

Zurückweisungen führen?“<br />

Papier: Asylgesetze umsetzen.<br />

Wählerrevolution <strong>in</strong><br />

Wilders sucht Mitte<br />

Massene<strong>in</strong>wanderung, Teuerung, Klimawahn: Nied<br />

Das politische Establishment,<br />

das die Niederlande seit dem<br />

Zweiten Weltkrieg regiert hat, ist<br />

bei den Parlamentswahlen am<br />

Mittwoch letzter Woche von den<br />

Wählern brutal abgestraft worden.<br />

Geert Wilders PVV verdoppelte<br />

ihre Mandatszahl und wird<br />

als stärkste Partei die Regierungsbildung<br />

vornehmen – und<br />

das erstmals für e<strong>in</strong>e Koalition<br />

rechts der Mitte.<br />

„Die Amsterdamer Seifenblase<br />

ist geplatzt“, beschrieb die sozialdemokratische<br />

Amsterdamer Zeitung<br />

„Het Parool“ treffend das Ergebnis<br />

der Parlamentswahl <strong>in</strong> der<br />

vergangenen Woche.<br />

Diese Schlagzeile brachte die<br />

„Wählerrevolution“ auf den Punkt:<br />

Jahrzehntelang waren die großen<br />

Städte mit ihren Universitäten<br />

und ihren l<strong>in</strong>ken Stadträten auch<br />

im Zentrum der Regierung <strong>in</strong> Den<br />

Haag entscheidend. Von dort aus<br />

hat die L<strong>in</strong>ke dem Rest des Landes<br />

ihren Willen aufgezwungen, mit<br />

teuren Klimaplänen, mit strengen<br />

Stickstoffmaßnahmen gegen Landwirte,<br />

mit offenen Grenzen für E<strong>in</strong>wanderer,<br />

ohne Häuser zu bauen,<br />

mit der Abschaffung e<strong>in</strong>er Folklorefigur<br />

wie dem „Zwarte Piet“ und<br />

großzügigen Reparationszahlungen<br />

für die niederländische Sklavenvergangenheit.<br />

Der „De Telegraaf“<br />

fügte dem noch h<strong>in</strong>zu, dass „immer<br />

mehr Menschen Probleme haben,<br />

wegen der hohen Wohn- und<br />

Energiepreise mit ihrem Geld auszukommen“.<br />

Foto: facebook.com/orbanviktor<br />

Neben Viktor Orbán sitzt den EU-Zentr<br />

„Wählerrevolution“ <strong>in</strong> den Niederlanden<br />

Umsturz mit Ansage<br />

Dieser politische Umsturz kam<br />

allerd<strong>in</strong>gs mit Ansage: Schon bei<br />

den im März abgehaltenen Regionalwahlen<br />

lehrten Wilders und die<br />

„Bauernprotestpartei“ BBB den<br />

Regierungsparteien <strong>in</strong> Den Haag<br />

das Fürchten. Diese wollten e<strong>in</strong><br />

Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe<br />

der „Klimarettung“ opfern.<br />

So war denn auch nur im Ausland<br />

der Schrecken groß, dass der<br />

medial zum „holländischen Trump“<br />

abgestempelte Geert Wilders mit<br />

se<strong>in</strong>er PVV die Wahl haushoch gewann.<br />

37 der 150 Mandate heimste<br />

die PVV e<strong>in</strong>, zwölf mehr als das<br />

l<strong>in</strong>ksgrüne Bündnis um den vormaligen<br />

von der Leyen-Stellvertreter<br />

Frans Timmermanns. Die nur noch<br />

per Namen liberale Partei (VVD)<br />

von Ex-Premier Mark Rutte stürzte<br />

auf 24 Mandate ab. Der bekennend<br />

konservative Christdemokratenaussteiger<br />

Pieter Omtzigt erreichte mit<br />

se<strong>in</strong>er neuen Partei NSC auf Anhieb<br />

20 Parlamentssitze.<br />

Die Gew<strong>in</strong>n/Verlustangaben <strong>in</strong> der unte<br />

wirkungen der politischen Machtversc

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