Alnatura Magazin Januar 2024
40 Jahre Alnatura Sinnvoll für Mensch und Erde // Lasst uns kochen: Schnelle Küche zum Jahresstart // Einkaufen bei Alnatura: o günstig geht Bio // Im Markt entdecken: Pflanzendrinks für jeden Geschmack
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INTERVIEW<br />
Wie ein Tor in eine<br />
andere Welt!<br />
Wir treffen den Primavera-<br />
Mitgründer und Geschäfts führer<br />
Kurt L. Nübling auf dem Dach<br />
der Unternehmens zentrale in<br />
Oy-Mittelberg mit Blick auf die<br />
Allgäuer Alpen. Gerade ist er<br />
von einer Reise nach Bhutan<br />
zurückgekommen.<br />
Sammlerinnen und Baumschneider<br />
der Himalayakiefer<br />
in Bhutan.<br />
Sie kommen gerade aus Bhutan, wo<br />
Sie für Primavera eine Niederlassung<br />
gegründet haben. Warum?<br />
»Bhutan ist ein sehr besonderes Land. Ich<br />
hatte 1990, kurz nach der Gründung unseres<br />
Unternehmens, gemeinsam mit der<br />
Primavera-Mitgründerin Ute Leube und<br />
Freunden das Land im Himalaya zum ersten<br />
Mal bereist. Wir kamen damals aus Indien<br />
und haben alle bis heute noch den Moment<br />
vor Augen, als wir durch ein Tor in das Land<br />
gefahren sind. Auf der indischen Seite Gehupe<br />
und Lärm, auf der Seite von Bhutan<br />
Ruhe, Achtsamkeit und eine sehr besondere<br />
Atmosphäre. Wir möchten einfach Teil dieses<br />
wunderbaren Bhutans sein und suchen<br />
immer wieder nach Wegen, das Land und<br />
seine Menschen in unsere Aktivitäten einbinden<br />
zu können. Außerdem ist eine Reise<br />
in den Himalaya sehr inspirierend. Die meisten<br />
Menschen dort sind von einem besonderen<br />
Glück.«<br />
Führen Sie das auf die Religion, den<br />
Buddhismus, in Bhutan zurück, der ja<br />
auch gerade in der Meditation den<br />
Weg zur Erleuchtung sieht?<br />
»Das dürfte zum Teil das Besondere erklären.<br />
Es ist generell der Respekt dem anderen gegenüber,<br />
und ja, die Meditation spielt eine<br />
große Rolle. Das habe ich bei den Zeremonien<br />
in den Klöstern auch immer wieder selbst<br />
erfahren dürfen, Meditation bringt einen<br />
einfach immer wieder zu sich selbst und in<br />
Balance. Und zugleich sind die Menschen<br />
hier visionär und konzentrieren sich meiner<br />
Meinung nach auf das, was möglich ist. Was<br />
mich damals schon bei unserer ersten Reise<br />
an den Menschen beeindruckt hat, ist, dass<br />
sie des festen Glaubens sind, dass alles beseelt<br />
und miteinander verbunden ist. Die<br />
buddhistisch geprägten Menschen des kleinen<br />
Landes sind einfach sehr spirituell und<br />
wirken meistens sehr glücklich.«<br />
Gilt Bhutan für Sie als das glücklichste<br />
Land der Erde?<br />
»Ich glaube ja! Bhutan, das Land des Donnerdrachens,<br />
ist aus meiner Sicht eines der letzten<br />
Paradiese der Erde. Versunken in den<br />
Gipfeln des Himalayas, mit unberührter Natur<br />
und eben besonders glücklichen Menschen.<br />
Glücklichsein ist in Bhutan erklärtes Staatsziel.<br />
Mit dem ›Bruttonationalglück‹ stellt das<br />
grüne Königreich als einziges Land der Welt<br />
das Wohlbefinden der Menschen über das<br />
Wirtschaftswachstum. Eine Haltung, die nach<br />
meinem ersten Besuch implementiert wurde<br />
und mich auch heute weiterhin be eindruckt –<br />
sie spricht mir aus dem Herzen. Die einzigartige<br />
Schönheit der Natur und wie die Menschen<br />
dort im Einklang mit ihr leben, hat uns<br />
von Anfang an fasziniert. Was wir in Bhutan<br />
sahen, entsprach zu hundert Prozent unserer<br />
ureigensten Überzeugung.«<br />
Erzählen Sie uns noch ein wenig mehr<br />
von Bhutan.<br />
»Von Natur aus ist man dort, auf dem Dach<br />
der Welt, dem Himmel sehr nahe. Und es<br />
ist eben die feste Überzeugung, dass alles<br />
und alle miteinander verbunden sind. Jeder<br />
Mensch mit dem anderen. Der Mensch mit<br />
den Tieren und der Natur und umgekehrt.<br />
Natürlich ist das Land sehr klein und hat nur<br />
eine Bevölkerung von rund 800 000 Personen.<br />
Alles ist steil, die Berge gehen fast bis<br />
auf 8 000 Meter hoch. Unser Lemongras<br />
stammt aus Wildsammlung, hauptsächlich<br />
aus den Höhen zwischen 600 und 2 000 Metern.<br />
Ziel unserer aktuellen Reise war, die<br />
Zusammenarbeit zu stärken. Nun be ziehen<br />
wir auch die Himalayakiefer aus Bhutan, auch<br />
Tränenkiefer genannt, deren Öl wir ab Frühjahr<br />
neu einsetzen möchten. Die Himalayakiefer<br />
ist eine besondere Erscheinung und<br />
prägt die wilde Landschaft des Himalayas.<br />
Ihre Nadeln sind weich und lang, die Zapfen<br />
bringen Harztropfen hervor, daher der Name<br />
Tränenkiefer. Wir haben dort eine große<br />
Destille angeschafft. In ihr werden die Zweige<br />
der Himalaya kiefer nun destilliert und<br />
das ätherische Öl wird zu uns ins Allgäu gebracht.<br />
Außerdem haben wir mehrere Mitarbeitende<br />
in Bhutan ein gestellt, darunter<br />
drei Gehörlose. Unsere anderen Mitarbeitenden<br />
für das Bhutan Projekt erlernen nun<br />
aus eigener Motivation die Gebärdensprache.<br />
Das dürfte auch ein Weg zum Glück sein:<br />
Empathie und andere glücklich machen zu<br />
wollen.«<br />
Das Interview führte Matthias Fuchs.<br />
Das Bio-Raumspray<br />
» Happy Lemongrass«<br />
erfrischt mit zitronigem<br />
Duft aus hundert Prozent<br />
natur reinem Zitronen -<br />
gras aus Bhutan. Das<br />
Rosen blütenwasser mit<br />
blumigem Hydrolat der<br />
Damaszener-Rose öffnet<br />
das Herz.<br />
<strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Januar</strong> <strong>2024</strong><br />
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