Ausgabe 01/2024

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28 · Gesellschaft / I wohne do! 01/2024 I wohne do! Kevin Piredda, 15.07.1997, ledig, selbständig Was ist Ihr Lieblingsort in Herisau? Das ist das Lutzenland. Was würden Sie an Herisau verändern wollen? Mehr soziale Treffpunkte für Erwachsene. Welches Restaurant in Herisau würden Sie auswärtigen Freunden empfehlen und warum? Lydia Mama, weil es das beste Essen für den besten Preis gibt. Was war Ihr Traumberuf als Kind? Polizist und Feuerwehrmann. Folgender Person würden Sie gerne diese Frage stellen: Lydia Mama: Was ist dein Geheimrezept für deine Sauce? Was möchten Sie in Ihrem Leben noch erreichen? Den längsten Bart in ganz Herisau haben! Dieser Person würde ich gerne folgendes Kompliment machen: Danke Mama für die Geduld mit mir. Was ist Ihr besonderes Talent? Ich kann besonders gut mein eigenes Ding durchziehen, egal was andere sagen. Welches Tier wären Sie gerne und weshalb? Ein Javaneraffe, weil er Wertsachen von Touristen klaut und Lösegeld in Form von Essen fordert, sich aber nicht mit schlechtem Essen zufrieden gibt. Was bringt Sie zum Lachen? Ein schlechter Witz. Welche*n Herisauer*in würden Sie gerne in der nächsten Ausgabe sehen? Gabriela Piredda. HACKBRETT-DUO KELLERHEIMS BESUCHT DEN CLUB60 PLUS Der Kontrast im Saal des Pfarreiheims hätte nicht grösser sein können. Zwei junge Frauen verzauberten mit ihren Hackbrettklängen rund 100 ältere bis alte Menschen. Vor sechs Jahren sind sich die beiden aufstrebenden Saitenkünstlerinnen Hanna Keller aus Walzenhausen und die St. Gallerin Alessia Heim in einem Hackbrett Jugendlager in Valbella begegnet. Die beiden – damals noch Teenager – verstanden sich auf Anhieb. Nach einem ersten gemeinsamen Auftritt in der Talentschule in St. Gallen hat es gefunkt und seitdem sind die beiden die «Kellerheims» und haben schon auf vielen Bühnen gespielt, beispielsweise an der OLMA 2019. Einen Folklorenachwuchs-Wettbewerb in Grenchen konnten sie gewinnen. Durch viele weitere Wettbewerbe und Auftritte sind sie bekannt geworden. Am weihnachtlichen Anlass vom Club 60plus Herisau und Umgebung gelang es ihnen auf Anhieb, die Zuhörenden zu begeistern. «Kellerheims» spielten nebst traditionellen Appenzellerstücken, unter WANDERUNGEN IM JANUAR Samstag, 13. Januar Urnäsch am Alten Silvester Vom Bahnhof führt die Wanderung in der Morgendämmerung zum Hofstöbli im Steinenmoos. Dort wartet ein reichhaltiger Brunch. Unterwegs trifft man bestimmt auf den einen oder anderen Silvesterchlausen-Schuppel. Nach dem Frühstück geht es hinauf zur Schönau, von dort führt die Strecke zur Oberen Buechen und dann über die Dürrhalde zurück zum Bahnhof. Dienstag, 16. Januar Winterwunderland am Grabserberg, Winterwanderung Mit dem Sessellift werden die ersten 200 Höhenmeter bequem gemeistert, bevor der Winterwanderweg nach Gamperfin unter die Füsse genommen wird. Die Strecke führt übers Schöntobel zum Skihaus Gamperfin vom Skiclub Grabserberg. Dort wird gerastet, sich aufgewärmt und die Aussicht aufs Rheintal und das nahe Liechtenstein genossen. Gestärkt wird anschliessend die Schlaufe zurück zum Oberdorf- Sessellift gewandert, ehe das Schlussstück nach Wildhaus gefahren wird. anderem das «Wasserhüttlizäuerli» von Walter Alder, auch ein breites Spektrum an Melodien aus der Unterhaltungsmusik. Zur grossen Freude des Publikums ertönten auch einige Weihnachtslieder, bei denen viele kräftig mitsangen. Zwischendurch erklärten die beiden Musikantinnen, für was das Pedal am Hackbrett dient und dass die Rüetli eine Seite mit Holz- und eine mit Lederkopf haben, was zu verschiedenen Klangfarben führt. (mitg.) Hanna Keller und Alessia Heim. (Bild: zVg.) Infos: CHF 34.– (reichhaltiger Frühstücksbrunch inkl. Kaffee im Hofstöbli inbegriffen). Die Wanderung ist für Mitglieder der Wandervereine reserviert. Die Platzzahl ist beschränkt, eine frühzeitige Anmeldung lohnt sich deshalb. Route: Urnäsch – Grünau – Hofstöbli – Schönau – Eggli – Buechen – Urnäsch Distanz: 11 km, Zeit: 3 Std. Anforderungen: tief Treffpunkt: 7.15 Uhr, Urnäsch, Bahnhof Rückreise: 12.45 Uhr, Urnäsch, Bahnhof Anmeldung bis Dienstag, 9. Januar, 19 Uhr über appenzellerwanderwege.ch, per E-Mail an bonifaz.walpen@appenzeller-wanderwege. ch oder per Telefon 077 522 09 11 Route: Wildhaus Oberdorf – Schöntobel – Lochgatter – Skihaus Gamperfin – Witi – Ölberg – Älpli – Wildhaus Oberdorf Distanz: 10,4 km, Zeit: 31⁄2 Std. Anforderungen: mittel Treffpunkt: 9.46 Uhr, Wildhaus, Posthaltestelle Lisighaus Rückreise: 15.38 Uhr, Wildhaus, Posthaltestelle Lisighaus Anmeldung bis Montag, 15. Januar, 19 Uhr über appenzellerwanderwege.ch, per E-Mail an urs. manser@appenzeller-wanderwege.ch oder per Telefon 079 247 81 09
01/2024 Politik · 29 SESSIONSRÜCKBLICK VON STÄNDERAT ANDREA CARONI Dass ich diesen Sessionsbericht überhaupt schreiben darf, verdanke ich Ihnen: Am 22. Oktober haben Sie mir Ihr Vertrauen ausgesprochen und mich auch für die kommenden vier Jahre damit beauftragt, Sie im Ständerat zu vertreten. Dafür danke ich Ihnen von Herzen. Es ist mir Freude, Ehre und Auftrag, mich mit aller Kraft für unseren Kanton und unser Land einzusetzen. Die Wintersession 2023 begann mit den Wahlen des Ratspräsidiums. Wir Mitglieder der Ratsleitung wurden gleich um zwei Positionen nach oben befördert. Grund dafür war die Nichtwiederwahl von Ständerätin Lisa Mazzone aus Genf, die als erste Vizepräsidentin vorgesehen war. An ihrer Stelle wurde ich direkt zum ersten Vizepräsidenten gewählt. Die neue Verantwortung besteht primär darin, dass ich stets auf Pikett bin, um die Ratspräsidentin falls nötig zu ersetzen. Zu meiner Erleichterung ging das bislang ohne Zwischenfälle über die Bühne. Ich bemühe mich, dass das so bleibt. Gewählt wurden auch die Kommissionen. Als «Ancien» durfte ich alle gewünschten Sitze erhalten und wirke nun nebst dem Büro in folgenden Gremien: In der Wirtschaftskommission, der Rechtskommission, der Staatspolitischen Kommission, der Gerichtskommission, der PUK zur CS sowie in der Delegation für die Interparlamentarische Union. Grössere Wellen warfen die Gesamterneuerungswahlen des Bundesrates: Zum einen griff die Grüne Partei einen Sitz der FDP an, zum andern hatte die SP den abtretenden Alain Berset zu ersetzen. Mit dem Ausgang der Wahlen bin ich zufrieden: Die bisherigen Bundesräte wurden wiedergewählt und damit die «Zauberformel» bestätigt. Beides dient der Stabilität und der Verlässlichkeit. Die Wahl von Beat Jans freute mich ebenfalls, mit dem ich als Nationalrat in der Wirtschaftskommission sass und der neben Parlamentserfahrung auch solche in einer Kantonsregierung vorweisen kann, was ihn noch mehr auszeichnet, als dass er auch Schlagzeuger ist. Etwas bedauerlich fand ich die Spielchen, die um diese Wahlen doch noch stattfanden, aber am Resultat vermochte dies nichts zu ändern. Neben all den Wahl- Feierlichkeiten blieb nicht mehr viel Zeit für Sachgeschäfte. Ein zentrales aber brachten wir unter Dach und Fach, nämlich «EFAS», die grösste Gesundheitsreform seit Jahren. Dank ihr sollen ambulante und stationäre Leistungen einheitlich abgerechnet werden. Damit SESSIONSRÜCKBLICK VON NATIONALRAT DAVID ZUBERBÜHLER National- und Ständerat haben in der Wintersession das Budget für das kommende Jahr verabschiedet. Im Rahmen der Beratung beantragte ich die Streichung von 20 Millionen Franken an die «UNWRA», dem umstrittenen Palästinenserhilfswerk. Weshalb? An UNWRA-Schulen unterrichten zahlreiche Lehrer, die das grausame Massaker vom 7. Oktober in Israel bejubelten. Überdies ist klar belegt, dass mit Schulbüchern unterrichtet wird, die zu Märtyrertum und Hass und Gewalt gegenüber Israel und Jüdinnen und Juden aufrufen. Mit meinem Streichungsantrag wollte ich den Missbrauch von Schweizer Steuergeldern zur Förderung von Hetze und Gewalt gegen Israel und seine jüdischen Bürger stoppen. In der «Einigungskonferenz» wurde mein Vorhaben leider begraben. In der Sicherheitspolitischen Kommission beantragte ich, eine Kommissionsmotion einzureichen, mit dem Ziel, die Terrororganisation «Hamas» zu verbieten. Diese radikalislamische Palästinenserorganisation fordert einen Palästinenserstaat und aberkennt das Existenzrecht Israels explizit. Die Juden und der Staat Israel sollen bis zur Vernichtung und Zerschlagung gewalttätig bekämpft werden. Es hat mich gefreut, dass die Sicherheitspolitische Kommission des Ständerates meine Motion übernommen hat und sie sowohl von Stände- und Nationalrat einstimmig angenommen wurde. Die SVP-Fraktion verlangte derweil, die am 17. Juli 2023 durch das Staatssekretariat für Migration (SEM) abgeänderte Praxis in Bezug auf die Asylgesuche von Afghaninnen wieder rückgängig zu machen. Wieso: Da fünf Millionen Afghaninnen und Afghanen sicher in den Nachbarländern von Afghanistan leben, könnte die neue Praxis zu einem beispiellosen Asyl-Ansturm führen. Da das Geschäft an die zuständige Kommission zur Vorprüfung überwiesen wurde, wird die Asyl-Praxis gegenüber Afghaninnen somit bis auf Weiteres nicht verschärft. Weiter wollte der Bund die Gewehrpatrone 11 für die Schützen verteuern. Schützenverbände liefen dagegen Sturm. Erfolgreich! Das Parlament setzte sich gegen die Pläne des Bundesrates zur Wehr. Der Nationalrat nahm zudem eine Motion an, die klare Massnahmen verlangt, um die Zahl werden die oft viel günstigeren ambulanten Leistungen häufiger genutzt, da nicht mehr der Anreiz besteht, Patienten auf Kosten der Steuerzahler stationär in die Spitäler zu schicken, wo es gar nicht nötig ist. Leider wird dagegen ein Referendum ergriffen. Ich zähle aber darauf, dass die Stimmberechtigten, die bei jeder Prämienrunde nach Reformen rufen, für diese zukunftsträchtige Reform stimmen werden. Zur Abrundung der Session reichte ich drei Vorstösse zur Migration ein: Der erste verlangt einen Bericht über eine Zuwanderungsabgabe. Damit sollen Anreize für eine möglichst effiziente Zuwanderung gesetzt werden und sich Zuwanderer stärker am vorhandenen Kapital der Schweiz beteiligen. Der zweite Vorstoss verlangt einen Bericht zu den Möglichkeiten, Asylverfahren bzw. Wegweisungen im sicheren Ausland durchzuführen, wie das auch in der EU zunehmend diskutiert wird. Der dritte Vorstoss verlangt, dass Personen, die vor einem Regime geflüchtet sind, das Land eher verlassen müssen, wenn sie dann in der Schweiz mit diesem Regime sympathisieren. Ich wiederum sympathisiere einzig mit dem politischen System der Schweiz und freue mich, mich weiterhin dafür engagieren zu dürfen. Andrea Caroni, Ständerat AR der Rückführungen von abgewiesenen Asylsuchenden deutlich zu erhöhen. Leider wurde der Text im Vergleich zur ursprünglichen Version abgeschwächt, in der zusätzlich gefordert wurde, die Entwicklungshilfe an die Umsetzung von Rückübernahmeabkommen zu knüpfen. Nach einem jahrelangen hin und her haben sich beide Kammern dagegen auf eine grundlegende Änderung im Gesundheitssystem geeinigt. Neu sollen ambulante und stationäre Gesundheitsleistungen gleich finanziert werden, egal ob im Spital, im Pflegeheim, in der Arztpraxis oder zuhause. Was die Kommissionszuteilung angeht, bin ich zufrieden! Einerseits konnte ich meinen geliebten Platz in der vordersten Reihe des Nationalrats behalten und andererseits werde ich mich weiterhin in der Sicherheitspolitischen Kommission einbringen können. Darüber hinaus freut es mich, die nächsten vier Jahre in der Delegation für die Beziehungen zum Deutschen Bundestag etwas internationalere Luft zu schnuppern. Als Abschluss danke ich Ihnen, liebe Appenzellerinnen und Appenzeller, für das Vertrauen und wünsche «en guete Rutsch» sowie alles Gute im neuen Jahr. Bleiben Sie gesund! David Zuberbühler, Nationalrat AR
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