Elternmagazin ELMA Februar/März 2024
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34 TITELTHEMA<br />
WINTER-<br />
SCHLAF,<br />
DAS WÄR’S!<br />
Sich einrollen und die kalte Jahreszeit<br />
einfach verpennen wie ein Murmeltier<br />
– verlockende Vorstellung.<br />
Auch nicht schlecht: Gruppenkuscheln,<br />
wie es Erdmännchen zu tun<br />
pflegen. Im Tierreich gibt’s die unterschiedlichsten<br />
Schlafgewohnheiten,<br />
wir haben ein paar faszinierende<br />
Beispiele für euch herausgepickt.<br />
Text Manuela Prill<br />
und fest Winterschlaf“ ist übrigens falsch. Er hält<br />
Winterruhe. Der Unterschied: Bären reduzieren ihre<br />
Körperfunktionen dabei wesentlich weniger, nur so<br />
weit, dass sie etwa bei Gefahr schnell hellwach sind.<br />
Ein Auftauchen aus einem veritablen Winterschlaf<br />
würde bei ihrer Masse zu lange dauern, außerdem<br />
viel zu viel Energie kosten.<br />
AUGEN AUF!<br />
Schlangen und Fische hätten in der Schule einen<br />
großen Vorteil: Der Lehrer würde nicht merken,<br />
wenn sie im Unterricht einpennen. Weil sie mit offenen<br />
Augen schlafen. Geht auch gar nicht anders,<br />
denn sie haben schlicht keine beweglichen Augenlider.<br />
MEHRERE MONATE AM STÜCK<br />
Warum Igel oder Murmeltiere eigentlich Winterschlaf<br />
halten, ist einfach erklärt – um Kälte und Nahrungsknappheit<br />
zu überleben. Aber wie funktioniert das?<br />
Winterschläfer fahren ihre Körpertemperatur und ihren<br />
Stoffwechsel auf ein Mindestmaß herunter, auch<br />
Atmung und Herzfrequenz werden langsamer. Allerdings<br />
ratzen die Tiere nicht wirklich mehrere Monate<br />
durch, es gibt zwischendrin kurze Wachphasen, in denen<br />
sie Kot und Urin absetzen. Nahrung nehmen sie<br />
während des Winterschlafs jedoch nicht auf, die Tiere<br />
zehren von ihren im Sommer angefutterten Fettdepots.<br />
Das verbreitete Bild „Bär hält in einer Höhle tief<br />
WACH SEIN UND GLEICHZEITIG SCHLAFEN<br />
Wir Menschen träumen ja manchmal, dass wir fliegen.<br />
Der Mauersegler kann noch was viel Besseres:<br />
er träumt, während er tatsächlich fliegt! Das geht,<br />
weil der Zugvogel die Fähigkeit besitzt, jeweils eine<br />
Gehirnhälfte abzuschalten, während die andere aktiv<br />
bleibt und den Flug steuert. So kann er bis zu<br />
zehn Monate am Stück in der Luft bleiben, ohne nur<br />
einmal zu landen. Auch Delfine wissen ihre Nervenzentrale<br />
zu halbieren. Ein Auge hat der Meeressäuger<br />
abwechselnd wachsam offen, das andere, inklusive<br />
zugehöriger Körperhälfte, ruht sich derweil aus.<br />
DIE MANAGER-SCHLÄFER<br />
© DieterMeyrl<br />
Manche Tiere kommen mit wenig Schlaf aus, einige<br />
holen sich ihre tägliche Dosis zudem über mehrere<br />
Etappen. Feuerameisen zum Beispiel machen jeweils<br />
nur ein Nickerchen von gut einer Minute, das aber<br />
rund 350-mal, sie kommen damit insgesamt auf<br />
durchschnittlich vier bis fünf Stunden. Unter den<br />
Säugetieren benötigen Elefanten mit zwei bis vier<br />
Stunden am wenigsten Schlaf, verteilt auf mehrere<br />
Abschnitte. Bei Gefahr oder während langer Nahrungssuche-Touren<br />
können sie auch mal ein paar<br />
Nächte komplett durchmachen.