24.02.2024 Aufrufe

Neue Szene Epaper 2024-03

DAS Stadtmagazin von Augsburgern für Augsburger und die bayrisch-schwäbische Region. Über interessante Menschen aus Politik, Sport, Kultur, Theater u.v.a.m.

DAS Stadtmagazin von Augsburgern für Augsburger und die bayrisch-schwäbische Region. Über interessante Menschen aus Politik, Sport, Kultur, Theater u.v.a.m.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

48<br />

GERILLTES<br />

ANDREAS DORAU<br />

Im Gebüsch<br />

(Tapete)<br />

<strong>Neue</strong>s vom einstigen NDW-Pionier.<br />

Jede:r, der/die diese musikalische Ära<br />

bewusst miterlebt hat, denkt bei seinem<br />

Namen an den Marinas-Refrain<br />

des Hits Fred vom Jupiter! Danach trat<br />

Dorau mit einem Programm an, um<br />

„alles was nervt, geballt zusammenzubringen“.<br />

Etliche Alben, EPs und<br />

Kompilationen später beschert uns der<br />

zeitweilige Partner von Sven Regener<br />

nun mit Im Gebüsch ein Werk, das ganz<br />

dem Motto der frühen Jahre entspricht:<br />

diverse Ausprägungen elektronischer<br />

Musik, Pop und Neo-Schlager - mit<br />

ohrenstrapazierender Stimme „gesungene“<br />

(nicht-)Reime. Dorau heute zu<br />

hören, ist wie das akustische Pendant<br />

zum Zappen durch ein auf RTL2 &<br />

Co beschränktes Fernsehprogramm.<br />

Braucht man das noch? (tk)<br />

HHIIII<br />

WOLKE<br />

Wolke<br />

(MusiKiste)<br />

Oliver und Benedikt sind Wolke und<br />

dieses Kölner Kammerpop-Duo tut ein<br />

bisschen so, als hätte es die vergangenen<br />

12 Jahre seit dem letzten Album<br />

für einen ausgiebigen Mittagsschlaf<br />

genutzt. Ich finde es gut, dass sich die<br />

beiden jetzt den Sand aus den Augen<br />

gerieben haben und einfach dort weitermachen,<br />

wo sie vor einem Dutzend<br />

Jahren aufgehört haben. Mit ihrem<br />

minimalistischen, aus Gesang, Piano,<br />

Bass und Drumcomputer bestehenden<br />

Soundgerüst schlagen sie dem Zeitgeist<br />

ein Schnippchen und präsentieren mit<br />

kühlem Kopf herzergreifende Songs,<br />

die sich in ein eher karges Soundmäntelchen<br />

hüllen. Erklärtes Ziel scheint<br />

allein der aufrichtige Popsong zu sein.<br />

Und das ist eindrucksvoll gelungen.<br />

(max)<br />

HHHHHI<br />

NEW MODEL ARMY<br />

Unbroken<br />

(earMUSIC)<br />

Die New Model Army, seit über vier<br />

Dekaden eine Konstante im Business,<br />

bildet den wohl kleinsten gemeinsamen<br />

Nenner für Musikfans abseits des<br />

Mainstreams. Ihr Subgenre-Grenzen<br />

überwindender Sound setzt sich auf<br />

Unbroken abermals aus Post-Punk,<br />

Folk und Metal zusammen. Sogar<br />

eine Art Urban-Fusion wird eingearbeitet.<br />

Die Texte sind einmal mehr<br />

politisch aufgeladen. Die Band liefert<br />

sowohl eingängige Melodien als<br />

auch energiegeladene Gitarrenriffs<br />

ab, was sie zur Anlaufstelle für alle<br />

macht, die nach einer Mixtur aus<br />

verbitterter Trübsinnigkeit und wutentbrannter<br />

Rebellion suchen. Wie<br />

schon älterer Band-Output dürfte das<br />

Album bald zum Herzstück alternativer<br />

Rocksammlungen gehören. (tk)<br />

HHHHHI<br />

MOUNT KIMBIE<br />

The Sunset Violent<br />

(Warp)<br />

Das nunmehr vierte Studioalbum des<br />

Electronic-Duos ist nach mehrjähriger<br />

Pause das erste Gemeinschaftsprojekt,<br />

das die beiden ungleichen Musik-<br />

Nerds wieder zusammen anpacken.<br />

Mit frischen klanglichen Einflüssen<br />

im Gepäck wandeln Mount Kimbie<br />

hier auf neuen Soundpfaden. Die Gitarre<br />

gibt dabei mehr denn je den Ton<br />

an, während sich die elektronischen<br />

Elemente weitestgehend in den Hintergrund<br />

zurückziehen. Beschritten wird<br />

ein wüstenstaubiges, hitzeflirrendes<br />

Mischterrain aus Indie-Rock, Shoegaze<br />

und Post-Punk. Die Vocals, die<br />

stets in einen leichten Dunst gehüllt<br />

bleiben, erforschen das ambivalente<br />

Zusammenspiel zwischen Schönem<br />

und Bedrohlichem. Ein überaus atmosphärischer<br />

Trip! (lina)<br />

HHHHHI<br />

ALBUM DES MONATS<br />

LIEBLINGS MUSIK<br />

Idles<br />

Tangk<br />

(Partisan)<br />

Die Idles aus Bristol haben durchaus ein Faible für Dramaturgie. Schon seit Monaten halten sie uns ihr<br />

neues, duftendes Menü unter die Nase und servieren mit den Singles „Gift Horse“, „Grace“ und dem<br />

Smasher „Dancer“ Kostproben aus ihrer Nouvelle Cuisine. Sie sind ein Kraftwerk und ich frage mich<br />

immer wieder, woher sie so viel Energie schöpfen. Trotz endloser Touren auf allen Kontinenten schaffen sie es<br />

immer wieder, überragende Platten auszuspucken. Auf ihrem fünften Longplayer fahren sie konsequent ihren<br />

Experimentierkurs weiter, den sie auf dem Vorgängeralbum „Crawler“ mit Nummern wie „MTT 420 RR“<br />

oder „Progress“ bereits eingeschlagen haben. Schon der Opener „IDEA 01“ zeigt die Richtung an! Ich liebe<br />

ihre Brutalität, die mich - zugegeben - manchmal auch auf die Probe stellt. Aber gerade ihre experimentellen<br />

Konstrukte demonstrieren, welches Potential in dieser Band steckt. Und genau das macht „Tangk“ zu einer<br />

überragenden, ja fast schon kunstvollen Platte. Die Idles haben sich auch durch Radiohead-Produzent Nigel<br />

Godrich neu erfunden, Joe Talbot hat sich gesanglich unheimlich gesteigert und für mich sind sie aktuell die<br />

spannendste Rock-Band der Welt. Noch dazu mit einem klaren Statement, denn in 40 Minuten fällt genau 29<br />

Mal das Wort LOVE! Das ist die richtige Platte zur richtigen Zeit. „No god, no king, I said love is the thing!“<br />

I love you guys! (ws)<br />

PAVELO & SCHNELL<br />

UNDERCOVER<br />

(ZECHE PRELLVEREIN)<br />

„Das Newcomer-Duo heizt<br />

meine Vorfreude auf das<br />

neue Album im April mit<br />

dieser Nummer richtig an.<br />

Treibender Wave-Beat,<br />

delikate Gitarren,<br />

nebulöse Vocals – mehr<br />

davon bitte!“ (lina)<br />

BENNE<br />

IN THE AIR TONIGHT<br />

(FERRYHOUSE/ BELIEVE/<br />

ROUGHTRADE)<br />

„Bevor ich das Video von<br />

Bennes neuer Single bei<br />

YouTube gesehen hab, lief<br />

ein Perwoll-Commercial.<br />

Sagt alles über den Song<br />

aus. Und über mich alten<br />

Weichspüler. I like ..!“ (max)<br />

LAMBRINI GIRLS<br />

YOU´RE WELCOME<br />

(BIG SCARY MONSTERS)<br />

„Die Lambrini Girls aus<br />

Brighton sind das fehlende<br />

Puzzlestück zwischen den<br />

Idles und den Sleaford<br />

Mods! Real power, real riot<br />

grrrls. Bin verknallt!“ (ws)<br />

DIRTY SOUND<br />

MAGNET<br />

DREAMING IN<br />

DYSTOPIA<br />

(WILD THING RECORDS)<br />

„Spacige Gitarre, Stoner-<br />

Bass, psychedelische<br />

Drums – altbekannte<br />

Spielarten des (Hard-)<br />

Rock fein säuberlich und<br />

kunstvoll verzwirbelt.“(tk)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!