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prima! Magazin – Ausgabe März 2024

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INTERVIEW<br />

Seit 2016 gibt es die ukrainische Folk-Band Yagody bereits. Ursprünglich aus den<br />

vier Studentinnen bestehend, hat die Band mittlerweile sieben Mitglieder.<br />

Foto: Sofia Lupul<br />

Das gesamte<br />

Interview finden Sie<br />

online auf<br />

www.<strong>prima</strong>-magazin.at<br />

Dem Volkslied auf den Spuren <strong>–</strong><br />

Die ukranische Band Yagody im OHO<br />

Yagody, eine Band, die sich der ukrainischen Folklore widmet, sieht sich vor dem Hintergrund<br />

des anhaltenden Krieges in ihrer Heimat in einer besonderen Rolle. Die Gruppe, die ihre<br />

musikalischen Wurzeln in den von ihren Großmüttern überlieferten Liedern findet, hat sich von<br />

einer reinen Frauenband zu einer gemischten Besetzung entwickelt. Ihr Repertoire ist eine<br />

Darstellung der ukrainischen Kultur und Folklore im Zusammenspiel mit modernen Einflüssen.<br />

Das alles mit dem Hintergrund, dass vor ihrer eigenen Haustür nach wie vor Krieg herrscht.<br />

Yagody trat in diesem Jahr zum Vorentscheid des Eurovision Song Contest an, verpasste die<br />

Teilnahme nur knapp. Ihre Musik zeigen sie im Offenen Haus Oberwart (OHO) am 8. <strong>März</strong>.<br />

Chiara Pieler<br />

Das Interview wurde auf Englisch<br />

geführt, alle Antworten und Fragen sind<br />

daher die deutsche Übersetzung des<br />

Gesprächs.<br />

Auf Ihrer Website schreiben Sie, dass<br />

es für jeden Moment im Leben eines<br />

Menschen ein Lied gibt. Wie spiegelt<br />

sich diese Philosophie in der Gründung<br />

von Yagody und in der Auswahl<br />

Ihrer Lieder wider?<br />

Yagody: Die ukrainische Bevölkerung hat<br />

etwa 200.000 Lieder geschaffen. Durch<br />

diese haben unsere Leute ihr gesamtes<br />

Leben widergespiegelt: den Kampf gegen<br />

Naturgewalten, wirtschaftliche Anliegen,<br />

Freude und Leid, Hoffnungen und<br />

Träume. Wir können uns kein einziges<br />

Ereignis im Leben eines Menschen<br />

vorstellen, das ohne ein Lied auskommen<br />

könnte. Das sagt viel über unsere Kultur<br />

aus, denn ein ukrainisches Volkslied ist<br />

mehr als nur eine schöne Melodie. Es<br />

enthält die DNA unserer Nation, daher ist<br />

es kein Zufall, dass es so wichtig für uns<br />

ist, es wiederzubeleben.<br />

Sie haben bereits viele verschiedene<br />

Länder bereist, um die lokalen<br />

musikalischen Traditionen zu<br />

erforschen. Welche spezifischen<br />

Einflüsse oder Erkenntnisse haben<br />

diese Reisen in Ihre Musik gebracht?<br />

Es ist wichtig zu wissen, dass wir nicht<br />

reisen, um nach musikalischen Einflüssen<br />

zu suchen. Die meisten Lieder in unserem<br />

Repertoire sind Familiengesänge, die<br />

unsere Mütter und Großmütter uns als<br />

Kinder vorgesungen haben. Das ist alles<br />

Musik mit einer Geschichte, die uns am Herzen<br />

liegt. Ohne unsere Großmütter und ihre<br />

Liebe zum Gesang würde unser Projekt<br />

nicht existieren <strong>–</strong> wir wüssten nicht einmal,<br />

was ein ukrainisches Lied ist. Unsere Seele<br />

28<br />

MÄRZ <strong>2024</strong> www.<strong>prima</strong>-magazin.at

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