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GartenträumeMagazin_2024

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Auch der Schlossgarten<br />

Mosigkau wurde von<br />

den Gestaltungsideen<br />

einer Frau beeinflusst.<br />

Anna Wilhelmine von<br />

Anhalt-Dessau ließ hier<br />

ab 1752 einen Rokokogarten<br />

entstehen.<br />

Wünsche wurden wahr,<br />

denn 1683 bekam<br />

der holländische<br />

Baumeister Cornelis<br />

Ryckwaert<br />

einen bedeutenden<br />

Auftrag:<br />

Er sollte<br />

einen repräsentativen<br />

Sommersitz<br />

in Oranienbaum<br />

aus dem Boden<br />

stampfen. Ein erster<br />

Schritt hin zum späteren<br />

Gartenreich war getan. Und nicht nur das –<br />

gleichzeitige Aufgabe war die Errichtung einer<br />

barocken Stadtanlage im niederländischen<br />

Stil. Das eindrucksvolle Ergebnis dieses erfolgreichen<br />

Projektes kann noch heute besichtigt<br />

werden: das einzigartige Barockensemble von<br />

Schloss, Park und Stadtzentrum in Oranienbaum<br />

mit dem schmiedeeisernen Orangenbäumchen<br />

in der Mitte des Marktes.<br />

Der Mann an ihrer Seite<br />

Alle sprechen über ihn. Den Erfinder und Macher<br />

des Wörlitzer Parks und der gesamten<br />

Landschaftsverschönerung von Dessau bis<br />

nach Wörlitz. »Vater Franz« wird er bis heute<br />

liebevoll genannt. Leopold III. Friedrich Franz<br />

Fürst von Anhalt-Dessau ist damit gemeint. Er<br />

war der Mann an ihrer Seite: Louise Henriette<br />

Wilhelmine Fürstin von Anhalt-Dessau.<br />

1767 wurde Hochzeit im Schloss Charlottenburg<br />

gefeiert. Um der Angelegenheit den<br />

richtigen königlichen Schwung zu geben, hatte<br />

niemand Geringeres als Friedrich der Große diese<br />

Braut empfohlen. Das war zwar nicht als Befehl<br />

zu werten, verfehlte aber seine Wirkung offensichtlich<br />

nicht. Nur kurze Zeit später frönte<br />

das junge Paar einer gemeinsamen Leidenschaft. Bei ausgedehnten<br />

Reisen nach England, Frankreich und in die Schweiz erlebten<br />

sie den Zeitgeist der Aufklärung in vollen Zügen und an viel<br />

frischer Luft.<br />

Ein Ergebnis dieser Kavalierstouren war möglicherweise<br />

auch der Bau einer reizvoll modernen Gartenanlage im<br />

englischen Stil – unweit der Dessauer Residenz – gekrönt<br />

mit einem klassizistischen Landhaus, das ab 1780 den wohl<br />

nicht zufällig gewählten Namen »Luisium« bekam. Bis heute<br />

erleben die Gäste das ungemein schöne Haus als »Tempel der<br />

weiblichen Tugend«, in dem zum Beispiel Freundschaft und<br />

Treue eine besondere Rolle spielen.<br />

Umso eindrücklicher kann nur unser Verständnis für Fürstin<br />

Louise sein, als eine immer deutlicher werdende<br />

Distanz zu ihrem Gatten nicht mehr von<br />

der Hand zu weisen war. 1786 kam es<br />

schließlich zum Bruch zwischen Fürst<br />

und Fürstin. Louise entwickelte ihren<br />

ganz eigenen Lebensstil auf Schloss<br />

Luisium und im Wörlitzer Grauen<br />

Haus am Kirchplatz, empfing<br />

Schriftstellerinnen, Philosophen<br />

und kluge Geister ihrer Zeit. Eine Salonkultur<br />

ersten Beispiels. Ohne, dass<br />

man es so nannte. (mu)<br />

Mehr Informationen: www.gartenreich.de<br />

FrauenOrte Sachsen-Anhalt<br />

FrauenOrte erzählen Geschichten: Geschichten von Frauen, die im<br />

Gebiet von Sachsen-Anhalt gelebt und gewirkt haben. Geschichten<br />

von Orten, die für Gestaltung und Mitgestaltung<br />

verschiedener Lebensbereiche stehen. Erkennbar<br />

an einheitlich gestalteten Tafeln machen mehr als<br />

50 FrauenOrte über 1.000 Jahre Frauengeschichte<br />

sichtbar. Entdecken Sie Frauengeschichte(n) als Teil<br />

der Landesgeschichte in Sachsen-Anhalt! www.frauenorte.net<br />

13 | GARTENREICH | Gartenträume in Sachsen-Anhalt

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