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GesteinsPerspektiven 02/24

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

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26<br />

IT – AUTOMATISIERUNG – SENSORIK<br />

Separationstechnik für höchste Ansprüche<br />

Die Separierung und Sortierung von Gesteinen und Mineralien mittels elektronischer Einflusstechniken gehört<br />

heute zu den Hightech-Möglichkeiten. Dabei haben sich über die vergangenen Jahrzehnte vielfältige Technologien<br />

entwickelt. Die Ursprünge liegen allerdings im ausgehenden 19. Jahrhundert. Spezialist auf dem Gebiet ist die<br />

Steinert GmbH aus Köln. Schon seit 1889 produzierte der Maschinenbauer erste Magnetseparatoren etwa für den<br />

Einsatz in der Stahlindustrie. Aus diesen Anfängen haben sich bis heute leistungsstarke Präzisionstechnologien<br />

entwickelt, die auch im Bergbau zum Einsatz kommen.<br />

MULTISENSOR-SORTIERUNG ALS KOMBINATIONSSORTIERSYSTEM: Das Steinert-KSS-Sortiersystem<br />

kombiniert den Röntgentransmissionssensor mit drei weiteren Sensoroptionen (Induktionssensor,<br />

3D-Lasersensor und Farbsensor). Foto: Steinert<br />

Ein Beispiel für die Sensor-Sortiertechnik<br />

für absolut reine Produkte ist die<br />

optische Sortiermaschine Steinert KSS.<br />

In der Anlage werden Kalksteine in der<br />

Größe bis 200 mm vollautomatisch analysiert<br />

und anhand des Weißwertes sortiert.<br />

Nur reines weißes Material passiert<br />

die Ventilleiste, ohne abgelenkt zu werden.<br />

Teile mit den kleinsten Abweichungen<br />

vom Sollwert schleusen präzise angesteuerte<br />

Druckluftventile aus. Übrig<br />

bleibt ein sehr hochwertiges Produkt mit<br />

niedrigen SiO 2 -Gehalten und perfekten<br />

Weißwerten, das als erstklassiger Rohstoff<br />

für Füllstoffe verkauft werden kann.<br />

Das Material wird über bis zu 3 m breite<br />

Bänder zugeführt und kann nach Angaben<br />

des Herstellers mit Kapazitäten<br />

bis zu 600 t/h und mehr verarbeitet werden.<br />

Wenn es um die Reinheit von Industriemineralien<br />

geht, hat Steinert ein<br />

ganzes Bündel an Lösungsansätzen im<br />

Portfolio. Die optischen Sortierer können<br />

zusätzlich mit Farbkameras und Lasern<br />

oder Nahinfrarot (NIR) mit Hyper-<br />

Spectral-Imaging (HSI) ausgestattet<br />

werden, um Oberflächen exakt identifizieren<br />

zu können. Der Laser hilft dabei,<br />

die Oberflächen-Struktur zu erkennen.<br />

So können kristalline Steine wie Quarz<br />

oder Flussspat effizient von Kalk, Talk<br />

oder anderen Mineralien getrennt werden<br />

– selbst, wenn diese über die gleiche<br />

Farbe verfügen. Das HSI-Kamerasystem<br />

bietet höhere spektrale und örtliche Auflösungen<br />

als bisherige Systeme, wodurch<br />

Mineralien genauer erkennbar<br />

sind. Damit lassen sich Produkte wie<br />

Fluss- und Feldspat, Kalkstein, Phosphat<br />

und Quarz mit höchsten Qualitäten<br />

erzeugen.<br />

Damit nichts<br />

verloren geht<br />

Die gleiche Technik kann angewendet<br />

werden, wenn es darum geht, die Lebensdauer<br />

einer Mine zu verlängern. In<br />

einer Lagerstätte mit hohem Abraumverhältnis<br />

wird typischerweise selektiv<br />

abgebaut. Dabei gehen hohe Mengen<br />

des wertvollen Minerals verloren, um zu<br />

verhindern, dass Abraum ins Produkt<br />

gelangt. Stattdessen kann mittels Sortiertechnik<br />

das gesamte Vorkommen<br />

verarbeitet werden, um so im Ergebnis<br />

einen höheren Anteil des wertvollen Minerals<br />

zu gewinnen, das sonst verloren<br />

wäre.<br />

Auch für die Magnetseparierung hat<br />

Steinert Hochleistungsanlagen für den<br />

Bergbau entwickelt, etwa den Hochgradient-Scheider<br />

HGS mit bis 20.000<br />

Gauß. Der Magnetscheider mit doppelter<br />

Magnetpol-Trommel arbeitet mit<br />

einem extrem dünnen Band, um die<br />

höchstmögliche magnetische Flussdichte<br />

am Material zu erreichen. Durch das<br />

starke Magnetfeld können Industriemineralien<br />

wie Kalkstein oder Kaolin weiter<br />

veredelt werden. Bei den niedrigeren<br />

Korngrößen von bis zu 5 mm ergeben<br />

sich durch den erhöhten Aufschlussgrad<br />

höhere Qualitäten. Auch Salze können<br />

auf diese Weise veredelt oder gereinigt<br />

werden – durch die Abtrennung tonhaltiger<br />

Störstoffe.<br />

Das Prinzip<br />

Bergevorabscheidung<br />

Dabei ist Steinert heute weltweit vertreten,<br />

wie das Beispiel der Companhia de<br />

Ferro Ligas da Bahia (Ferbasa) im Nordosten<br />

Brasiliens zeigt, wo eine der größten<br />

Chromitminen in Brasilien steht. Ferbasa<br />

hat das stark chromithaltige Erz,<br />

das in der Anreicherungsanlage aufbereitet<br />

wird, schon immer in einem Abscheidungsprozess<br />

von dem geringhaltigeren<br />

tauben Gestein separiert. Dieser<br />

Prozess erfolgte jedoch manuell. In der<br />

Materialaufbereitung bei Ferbesa<br />

macht die sensorgestützte Sortiertechnik<br />

von Steinert jetzt den entscheidenden<br />

Unterschied aus: Mit ihr entfallen<br />

unnötige Aufbereitungsschritte, da eine<br />

Fraktion des hochwertigen Materials<br />

bereits vorab von Material separiert<br />

wird, das der metallurgischen Aufbereitung<br />

zugeführt wird. Das ist vorteilhaft,<br />

da kein niederwertiges Material, sondern<br />

nur das hochwertige weiterverarbeitet<br />

wird.<br />

Nicht verwertbare Partikel werden auf<br />

diesem Weg vorab aus dem Prozess aus-<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>4

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