GesteinsPerspektiven 02/24

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IT – AUTOMATISIERUNG – SENSORIK
EFFIZIENTER GEWINNEN
Eine neue Ära der Nassgewinnung
Dank Digitalisierung sowie der Verknüpfung
und Auswertung großer Datenmengen
lassen sich Prozesse vereinfachen.
In der Nassbaggerei rückt in
diesem Zusammenhang der „Intelligent
Dredger“ in den Fokus, um das autonome
Arbeiten von Nassgewinnungseinheiten
durch KI zu realisieren. Diese neue
Informationstechnik verknüpft relevante
Informationen aus der realen Welt und
macht sie in einem extra dafür angelegten
Netzwerk verfügbar. Auf diese Weise
kann beispielsweise ein Nassbagger
künftig teilautomatisiert bzw. vollautomatisiert
arbeiten.
Die SPE GmbH & CO. KG hilft dem
„Intelligent Dredger“ auf die Sprünge,
indem sie ein Steuerungssystem zur effizienten
Nassgewinnung entwickelte.
Dessen etwas sperriger Name „Marine
Position Differential Global Positioning
System“ wird mit Marpo_DGPS abgekürzt.
Erklärte Ziele sind die optimale
Nutzung von Lagerstätteninhalten, optimierte
Gewinnungsprozesse und minimierte
Hangbruchrisiken. Bagger und
Gewinnungsgerät werden präzise positioniert,
alle Informationen während des
Baggervorgangs direkt visualisiert und
alle Daten mit derselben Software
gleichzeitig dokumentiert. Das Marpo-
System ist mit jeder Art von Nassbagger
kompatibel. Es besteht aus einem robusten
Industrie-PC mit neuester Technologie,
einem Touchscreen-Monitor, einem
Dual-GPS-Empfänger mit integriertem
Digitalkompass, der IPC-Elektronik, Sensoren
und Verkabelung sowie einer Bagger-
und Büroanalyse-Software.
Anhand des Programms Marpo-
Dredger erklärt sich die Funktionsweise
der Hard- und Software für die Saugsteuerung.
Zunächst wird mit Hilfe eines DG-
PS-Empfängers mit digitalem Kompass
die Position der Gewinnungseinheit per
Satellitennavigation ermittelt. Dann wird
die Arbeitstiefe des Aushubgerätes mit
Hilfe entsprechender Sensoren ermittelt.
Ein Computer wertet die Daten aus und
speist sie in ein digitalisiertes Modell des
Gewinnungsbereichs ein. Schließlich
kann sich der Baggerfahrer alle Daten
KOMPONENTEN DES SYSTEMS zur Überwachung
des Extraktionsvorgangs. Grafik/Fotos: SPE
auf einem TFT-Touchscreen-Monitor an
Bord anzeigen lassen: in geteilter Ansicht,
als 2D-Lageplan oder 3D-Ansicht, in
einer benutzerdefinierten Profilschnittdarstellung
oder im Vollbildmodus. Zusätzliche
Informationen können Echolote
liefern. Die von Sensoren gemessenen
Tiefen werden im Lageplan als Tiefe auf
der Absaugeinheit angezeigt und lassen
sich um weitere Betriebsdaten wie Pumpendrehzahl
oder Druck ergänzen.
Fernwartung wird ebenfalls geboten:
Die Remote-Services helfen in 90 % der
Fälle von überall aus – schnell und professionell.
www.spe-electronics.de
Herausforderungen und Chancen für die Schüttgut- und Veredelungsindustrie
ERHÖHTE MAUTGEBÜHREN
belasten die Schüttgut- und Veredelungsindustrie
spürbar. Foto: Praxis EDV
Mauterhöhungen
Die bevorstehenden Erhöhungen der Mautgebühren in Deutschland
werden besonders für die Schüttgut- und Veredelungsindustrie
spürbar. Diese Branche, die den Transport von Asphalt,
Transportbeton, Schotter sowie Sand- und Kiesmaterialien umfasst,
ist aufgrund des hohen Gewichts und Volumens ihrer Produkte
stark von Transportkosten abhängig. Die Erhöhungen, die
seit Ende 2023 gelten und für das laufende Jahr weitere Steigerungen
vorsehen, führen zu einer signifikanten Mehrbelastung
für Unternehmen, die sich in dieser Industrie bewegen. Die Anpassung
an diese Kosten, ohne diese direkt an den Endkunden
weiterzugeben, ist eine der größten
Herausforderungen.
In diesem Zusammenhang wird
diskutiert, wie technologische Lösungen
– etwa spezialisierte Branchensoftware
– zur Effizienzsteigerung
und Kostensenkung beitragen
können. Programme wie WDV2024
Team könnten durch die Optimierung
von Fahrzeugauslastung und
Tourenplanung eine Rolle spielen,
um die Produktivität zu steigern und
gleichzeitig die Kosten pro Lieferung
zu senken. Die Folge: stabile Preise trotz steigender Mautgebühren.
Die Software kann dabei helfen, das Gleichgewicht zwischen
der Notwendigkeit, wettbewerbsfähige Preise zu bieten,
und dem wirtschaftlichen Druck, der durch die erhöhten Betriebskosten
entsteht, zu halten. Eine bessere Ausnutzung der
Ladekapazitäten und eine effizientere Routenplanung unterstützen
dabei, mehr Aufträge pro Tag zu realisieren und somit
die Mautkosten besser zu verteilen. Wie weit die Wirtschaftlichkeit
zurückgeht, bevor Investitionen für Unternehmen nicht
mehr tragbar sind, ist eine heiß
diskutierte Frage.
Die Investition in intelligente Softwarelösungen
könnte eine Antwort
auf dieses Dilemma bieten und
Firmen in die Lage versetzen, trotz
steigender externer Kosten wettbewerbsfähig
zu bleiben. Unternehmen,
die diese Technologien frühzeitig
adaptieren und effektiv nutzen,
sind also im Vorteil.
www.praxis-edv.de
GESTEINS Perspektiven 2 | 2024