GesteinsPerspektiven 02/24
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
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SPANNENDE VORTRÄGE trafen den Nerv der<br />
180 Teilnehmer auf der 70. Winterarbeitstagung der<br />
Steine- und Erdenindustrie in Telfs. Fotos: tne<br />
Hoffnung und Handeln<br />
Beides ist in diesen Zeiten eng miteinander verflochten. So lautet das Fazit der 70. Winterarbeitstagung, die –<br />
veranstaltet vom Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg (ISTE) und dem Bayerischen Industrieverband<br />
Steine und Erden (BIV) – Mitte Januar in Telfs/Tirol stattfand und 180 Teilnehmer zählte. Auf der<br />
Agenda standen die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung, beleuchtet von hochkarätigen Referenten.<br />
Seit jeher ist die Winterarbeitstagung (Wita) bekannt für<br />
gute Gespräche und zielführendes Netzwerken. Genau<br />
das bestätigte sich auf der 70. Ausgabe bereits beim vorabendlichen<br />
Warm-up. So gab die parallel an selber Stelle<br />
ausgetragene Wintertagung des österreichischen Güteverbandes<br />
Transportbeton dessen Vorstandsvorsitzenden Dipl.-<br />
Ing. Markus Stumvoll die willkommene Gelegenheit, die Anwesenden<br />
persönlich zu begrüßen. Ebenso taten dies Jan<br />
Liebherr, Präsident des Verwaltungsrats der Liebherr-International<br />
AG, sowie die Verbandspräsidenten Oliver Mohr (ISTE)<br />
und Georg Fetzer (BIV).<br />
Auf dem Weg zum klimaneutralen Beton<br />
Den Tagungs-Auftakt übernahm Dr. Peter Boos, Director CCUS<br />
/ Quality Control Germany bei Heidelberg Materials. Er referierte<br />
in Vertretung für den erkrankten ISTE-Vizepräsidenten<br />
Christian Knoll über den Beitrag der Zementhersteller zum<br />
klimaneutralen Beton. Dr. Boos zeigte fünf für eine klimaneutrale<br />
Industrie notwendige zentrale Handlungsfelder auf: die<br />
Verfügbarkeit erneuerbarer Energien und Stromnetze, eine<br />
geeignete CO 2 -Transport-Infrastruktur, den rechtlichen Rahmen<br />
für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation, Märkte für<br />
zunehmend CO 2 -freie Betone und Zemente sowie einen Konsens<br />
über den Technologiemix der Zukunft. Das bot, was Wortmeldungen<br />
zeigten, Gesprächsstoff. „Technisch herausfordernd,<br />
aber machbar“, hieß es aus dem Plenum, aber auch<br />
der Wille zur gesellschaftspolitischen Debatte unter Einbezug<br />
der Wirtschaft wurde deutlich.<br />
Diesen Blickpunkt nahm Prof. Dr.-Ing. M.-Arch. Lucio Blandini,<br />
Leiter des Instituts für Leichtbau, Entwerfen und Konstruieren<br />
(ILEK) an der Universität Stuttgart, in seinem Vortrag über<br />
„Bauen mit Beton: leicht und nachhaltig!“ ein. Seine These:<br />
Mehr Bauen ist dank Leichtbau mit weniger Material möglich<br />
– bei höherer Qualität. Das bewies der anlässlich der Architekturbiennale<br />
2<strong>02</strong>3 in Venedig ausgestellte „Marinaressa<br />
Coral Tree“, abfallfrei aus Vergussmörtel mit recycelbaren<br />
Sandschalungen gefertigt. „Jede Zeit hat ihre Architektur und<br />
Werkzeuge“, erklärte Prof. Blandini, warum digitale Planungsund<br />
Fertigungsmethoden bei Großprojekten wie Stuttgart S21<br />
zum Einsatz kommen. Die Forschung sei beim „Mehr“ an Umweltschutz<br />
und Kreislaufwirtschaft gefragt, was laut Prof.<br />
Blandini nur mit interdiszipliniertem Schulterschluss gelinge.<br />
Teleoperation als Teil der Arbeitswelt<br />
Ein Heimspiel war die Wita für Florian Falbesoner, Gruppenleiter<br />
Technologie und Vorentwicklung Liebherr-Werk Telfs<br />
GmbH. Er erklärte, wie sicher, produktiv und zuverlässig die<br />
„Teleoperation als ergonomischer, zukunftsweisender Arbeitsund<br />
Logistikplatz in der Baustoffindustrie“ ist. Im Fokus dabei:<br />
die Lösung Lirecon („Liebherr Remote Control“) als produktlinienübergreifende<br />
Baumaschinenfernsteuerung. Derart digitalisiert<br />
und vernetzt wird die Arbeit neu – und effizienter –<br />
Mit der Brille der Planung und Forschung<br />
DIE REFERENTEN DES ERSTEN TAGES mit ihren Gastgebern (v.l.):<br />
Thomas Beißwenger, Dr. Peter Boos, Florian Falbesoner, Prof. Dr.-<br />
Ing. M.-Arch. Lucio Blandini, Ulrich Nolting und Dr. Michael Aufrecht.<br />
GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>4