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GesteinsPerspektiven 02/24

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

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DER WELTWEITE<br />

BAUMASCHINENABSATZ<br />

ging 2<strong>02</strong>3 im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 1,5 %<br />

zurück. Grafik: VDMA<br />

PROGNOSE<br />

Baumaschinenindustrie erwartet ein Jahr der Rückgänge<br />

Diese Botschaft ging aus der VDMA-Jahrespressekonferenz<br />

des Fachverbands Baumaschinen und Baustoffanlagen hervor,<br />

die der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) Mitte Februar online durchgeführt hatte. Der Verband<br />

ist Interessenvertreter und Stimme der Maschinenbau-<br />

Industrie mit mehr als 3600 Mitgliedsunternehmen. Seit dem<br />

Jahr 2<strong>02</strong>2 gehen die Auftragseingänge massiv zurück. Hauptrisiken<br />

für das Jahr 2<strong>02</strong>4 sind die schwache Konjunktur im<br />

Hochbau, der Wettbewerb aus China und die sehr heterogene<br />

Situation in den Teilbranchen und Marktregionen. Sebastian<br />

Popp, stellvertretender Geschäftsführer, schätzte die<br />

Baumaschinenkonjunktur zwischen Immobilienkrisen und<br />

geopolitischen Flächenbränden ein. „Nach 2<strong>02</strong>3 als Jahr des<br />

Übergangs blickt die Mehrheit unserer Unternehmen nun eher<br />

verhalten bis pessimistisch in die Zukunft. Die Frage ist nicht,<br />

ob Rückgänge zu erwarten sind, sondern wie hoch sie ausfallen“,<br />

sagte Popp. Ein nominales Umsatzplus von 11 % – real<br />

4 % – bescherte den Herstellern am Produktionsstandort<br />

Deutschland ein Rekordjahr 2<strong>02</strong>3. Dieses Wachstum beruht<br />

ausschließlich auf dem Abarbeiten von Auftragsüberhängen<br />

aus den Vorjahren.<br />

Die Hersteller erwarten für das Jahr 2<strong>02</strong>4 einen zweistelligen<br />

Umsatzrückgang. Das Segment Hochbaumaschinen<br />

hat es mit minus 40 % im Auftragseingang im Zeitraum Januar<br />

bis Dezember 2<strong>02</strong>3 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

am heftigsten getroffen. Gründe hierfür sind die Lage im<br />

Wohnhochbau mit hohen Zinsen und Baupreisen. Bei Erdbewegungs-<br />

und Straßenbaumaschinen wird der Umsatzrückgang<br />

deutlich moderater ausfallen. Projekte, zum Beispiel im<br />

Breitbandausbau, in der Energie- und Transportinfrastruktur,<br />

laufen weiter.<br />

Ebenso wie die Teilbranchen sind auch die Marktregionen<br />

sehr heterogen. Der weltweite Baumaschinenabsatz ging<br />

2<strong>02</strong>3 im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 % zurück. China ist aufgrund<br />

seiner Immobilien- und Wirtschaftskrise erneut Schlusslicht<br />

mit einem Minus von 38 %. Der mittlerweile mit Abstand<br />

größte Markt Nordamerika legte hingegen um 21 % zu. Indien<br />

erlebte 2<strong>02</strong>3 mit plus 16 % ein deutliches Absatzwachstum.<br />

Europa konnte mit einer flachen Absatzentwicklung im Jahr<br />

2<strong>02</strong>3 das hohe Vorjahresniveau bestätigen. „Die stärksten<br />

Impulse erwarten wir in diesem Jahr von Nordamerika, Europa<br />

und Indien. Sollte uns der nordamerikanische Markt<br />

aufgrund politischer Umwälzungen nach der Wahl wegbrechen,<br />

dann müssen wir uns allerdings auf Schwierigkeiten<br />

einstellen“, sagte Franz-Josef Paus, Vorsitzender des VDMA<br />

Baumaschinen und Baustoffanlagen, bereits anlässlich des<br />

Jahrestreffens, das Anfang Februar in Frankfurt stattfand.<br />

Joachim Schmid, Geschäftsführer VDMA Baumaschinen<br />

und Baustoffanlagen, lenkte unter der Fragestellung „Was<br />

tun gegen unfairen Wettbewerb in Europa?“ den Blick auf<br />

die Wettbewerbsbedingungen in Europa. Eine VDMA-Kernforderung<br />

lautet „Level Playing Field“ und meint einen regelbasierten<br />

Welthandel nach WTO-Kriterien. Es gehe laut<br />

Schmid um Richtlinienkonformität und die Mammutaufgabe<br />

der Marktüberwachung. Aber auch die Kundenbranche ist<br />

gefragt – wer ausschließlich nach dem Preis geht, unterstützt<br />

mitunter kaum mehr legale Praktiken. Denn während China<br />

als Absatzmarkt für in Europa hergestellte Baumaschinen so<br />

gut wie nicht mehr existiert, drängen chinesische Hersteller<br />

zunehmend in den europäischen Markt. Es besteht der Verdacht<br />

des unfairen Wettbewerbs beispielsweise durch Preis-<br />

Dumping oder Missachtung der europäischen Sicherheitsanforderungen.<br />

Hier ist neben den Marktaufsichtsbehörden<br />

auch jeder Maschinenbetreiber gefordert, in der Beschaffung<br />

verantwortungsvoll zu agieren.<br />

Joachim Schmid war es auch, der fragte, ob die Zukunft der<br />

Baumaschinen wirklich elektrisch sei. Seine Antwort: „Auch!“<br />

Denn auf dem Weg des erklärten Ziels der Dekarbonisierung<br />

seien laut Schmid batterieelektrische Antriebe lediglich eine<br />

von vielen Möglichkeiten. Auch wenn der „Faktor E“ von der<br />

Politik goutiert wird, darf die Frage nach anderen großen Hebeln<br />

und Potenzialen nicht fehlen. Zur komplexen Betrachtung<br />

des Themas gehört es für Schmid auch, sich mit dem Leistungsbedarf<br />

der Maschinen und der gebotenen Infrastruktur auf<br />

Baustellen auseinanderzusetzen. Fazit: Einfache Rezepte helfen<br />

hier nicht weiter.<br />

www.vdma.org<br />

GESTEINS Perspektiven 2 | 2<strong>02</strong>4

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