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Gekoppelte Kälte- und Wärme - Huber Energietechnik AG

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<strong>Gekoppelte</strong> <strong>Kälte</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wärme</strong>erzeugung mit Erdwärmesonden 9. Anhang<br />

9.5 Ähnlichkeitsgesetze von<br />

Erdwärmesonden<br />

Die analytische Erdwärmesondengleichung wird<br />

mit der Methode der Antwortfunktion gelöst. Konkret<br />

wird die dimensionslose Temperatursprungantwort<br />

"g-function" von Eskilson eingesetzt, die<br />

als dimensionslose Zeit für Sondenfelder <strong>und</strong> Einzelsonden<br />

betrachtet werden kann. Dabei ist die<br />

g-function einzig eine Funktion der dimensionslosen<br />

Zeit <strong>und</strong> des dimensionslosen Sondenabstandes<br />

(Eskilson, 1987). Der spezifische <strong>Wärme</strong>entzug<br />

pro Sondenlänge ist bei dieser Berechnungsmethode<br />

konstant.<br />

Sowohl Einzelsonden als auch Sondenfelder weisen<br />

bei geometrischer Ähnlichkeit auch ähnliche<br />

Temperatur-Sprungantworten auf (Claesson <strong>und</strong><br />

Eskilson, 1987). Der Zeitmassstab muss dabei mit<br />

dem Quadrat der Erdwärmesondenlänge H <strong>und</strong><br />

der Temperaturleitfähigkeit a dimensionsbefreit<br />

werden. Die Sondenzeitkonstante ts ist definiert<br />

als:<br />

2<br />

H<br />

t s =<br />

9a<br />

Die dimensionslose Zahl Es von Eskilson<br />

Gl. 9.3<br />

t<br />

Es =<br />

t<br />

9a<br />

= t 2<br />

H<br />

Gl. 9.4<br />

s<br />

kann somit als dimensionslose Zeit für Sondenfelder<br />

<strong>und</strong> Einzelsonden betrachtet werden.<br />

Die Kenntnis der Zeitkonstanten ist vor allem bei<br />

nicht ausgeglichener jährlicher Entzugsbilanz wesentlich.<br />

Bis zum Zeitpunkt Es = 0.1 muss mit<br />

einer merklichen Abkühlung bzw. Erwärmung des<br />

Erdreiches gerechnet werden. Danach erfolgt nur<br />

noch eine sehr geringe Temperaturänderung im<br />

Erdreich. Der Gleichgewichtszustand zwischen<br />

<strong>Wärme</strong>entzug <strong>und</strong> nachhaltigem Nachfliessen der<br />

<strong>Wärme</strong> ist dann ab ca. Es = 10 erreicht.<br />

Zeithorizont<br />

Der Zeithorizont für die Dimensionierung einer<br />

Erdwärmesonde bzw. eines Erdwärmesondenfeldes<br />

muss mindestens Es = 0.1 betragen.<br />

Zahlenbeispiel:<br />

- Bohrtiefe der Erdwärmesonden H = 180 m<br />

- <strong>Wärme</strong>leitfähigkeit λErde = 2.4 W/mK<br />

- <strong>Wärme</strong>kapazität cp Erde = 900 J/kgK<br />

- Dichte ρErde = 2500 kg/m 3<br />

Mit Gl. 9.3 erhält man eine Zeitkonstante von<br />

t<br />

s<br />

2<br />

H H<br />

= =<br />

9a<br />

c<br />

2<br />

pErde<br />

9λ<br />

ρ<br />

Erde<br />

Erde<br />

9<br />

= 3.<br />

37510<br />

[ s]<br />

= 107[<br />

Jahre]<br />

Der Zeithorizont für die Dimensionierung der vorliegenden<br />

Erdwärmesonden muss somit auf 11<br />

Jahre (Es = 0.1) angesetzt werden.<br />

Im Gleichgewichtszustand fliesst im Jahresdurchschnitt<br />

die gleiche Energiemenge, die mit der<br />

Sonde dem Erdreich entzogen wird, zusätzlich<br />

von der Erdoberfläche wieder nach. Es findet somit<br />

keine weitere Auskühlung bzw. Erwärmung<br />

mehr statt.<br />

Bild 9.12: <strong>Wärme</strong>flusslinien für Einzelsonden im<br />

Gleichgewichtszustand (ohne Jahreszeiten-Transienten).<br />

Die Dimensionsbefreiung der Temperaturabsenkung<br />

∆T erfolgt mit q& , der <strong>Wärme</strong>leitfähigkeit der<br />

Erde λErde <strong>und</strong> der Sondenlänge H. Damit kann<br />

die dimensionslose Temperaturabsenkung g definiert<br />

werden als<br />

rb<br />

∆T<br />

2π<br />

λErde<br />

g ( Es,<br />

) =<br />

H q&<br />

Gl. 9.5<br />

Die dimensionslose Temperatursprungantwort g<br />

(="g-function") ist nach Eskilson (1987) sowohl für<br />

Einzelsonden als auch für Sondenfelder einzig<br />

eine Funktion der dimensionslosen Zeit Es <strong>und</strong><br />

des dimensionslosen Sondenabstandes rb/H. Man<br />

geht dabei von einem konstanten, spezifischen<br />

<strong>Wärme</strong>entzug pro Sondenlänge q& aus.<br />

Für eine Einzelsonde im Bereich 5rb 2 /a < t < ts<br />

kann die Funktion g bei einem maximalen Fehler<br />

von 7 % angenähert werden mit<br />

H<br />

g(<br />

Es,<br />

rb<br />

/ H)<br />

= ln( ) + 0.<br />

5 ln( Es)<br />

2r<br />

Gl. 9.6<br />

b<br />

Für Zeiten grösser als ts strebt die Einzelsonde<br />

dem folgenden Gleichgewichtszustand zu:<br />

50

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