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Gekoppelte Kälte- und Wärme - Huber Energietechnik AG

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<strong>Gekoppelte</strong> <strong>Kälte</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wärme</strong>erzeugung mit Erdwärmesonden 1. Einleitung<br />

Im Sommer ist eine direkte Nutzung der Erdwärmesonde<br />

zur Raum- <strong>und</strong> Strukturkühlung möglich,<br />

indem das Erdreich als <strong>Wärme</strong>senke resp. <strong>Kälte</strong>quelle<br />

wirkt. Die Kühlung erfolgt dabei normalerweise<br />

über einen direkten Kreislauf zwischen<br />

Erdwärmesonde <strong>und</strong> Kühlregister. Im Sommer<br />

kann die Erdwärmesonde auch zur Erzeugung<br />

von Gewerbekälte eingesetzt werden, indem sie<br />

die Abwärme einer <strong>Wärme</strong>pumpe bzw. <strong>Kälte</strong>maschine<br />

ins Erdreich abführt. Im Winter dienen Erdwärmesonden<br />

als <strong>Wärme</strong>quellen für monovalent<br />

betriebene <strong>Wärme</strong>pumpen oder für Aussenluftvorwärmung,<br />

Die Erdwärmesonden können im<br />

Winter gleichzeitig auch als <strong>Wärme</strong>senke bzw.<br />

<strong>Kälte</strong>quelle zur Erzeugung von Gewerbekälte eingesetzt<br />

werden.<br />

Bezeichnungen<br />

Bild 1.8 stellt einen Querschnitt durch eine<br />

Doppel-U-Sonde dar.<br />

Sondenrohre<br />

Hinterfüllung<br />

Bohrlochtemperatur Tb<br />

Bohrradius r1<br />

Erde<br />

Bild 1.8: Sondenquerschnitt (<strong>Huber</strong>, 1999).<br />

Bei diesem Sondentyp wird zunächst eine Bohrung<br />

mit dem Radius r1 erstellt. Darin werden vier<br />

Sondenrohre eingeführt <strong>und</strong> mit einer Zement-<br />

Bentonit-Mischung hinterfüllt. In zwei dieser Sondenrohre<br />

fliesst das Sondenfluid hinunter <strong>und</strong> in<br />

den anderen beiden wieder hinauf. Die Rohre sind<br />

am unteren Ende verb<strong>und</strong>en, es existiert also ein<br />

geschlossener Sondenkreislauf, siehe Bild 1.9.<br />

Die mittlere Temperatur am Rand der Bohrung,<br />

auf dem Radius r1, wird als Bohrlochtemperatur Tb<br />

bezeichnet. Die Temperatur, mit welcher das Sondenfluid<br />

die Sonde verlässt, ist die sogenannte<br />

Quellentemperatur TQuelle. Weitere Ausführungen<br />

<strong>und</strong> Berechnungen sind in Anhang 9.5 zu finden<br />

Bild 1.9: Endstück einer Doppel-U-Sonde (Foto:<br />

HAKA-GERODUR <strong>AG</strong>).<br />

1.5 Kennzahlen<br />

1.5.1 Definitionen<br />

Mit Hilfe einer einfachen Berechnung von einigen<br />

typischen Kennzahlen können verschiedene <strong>Wärme</strong>pumpen-<br />

<strong>und</strong> <strong>Kälte</strong>maschinensysteme miteinander<br />

verglichen werden. Klassischerweise werden<br />

zu diesem Vergleich die Leistungszahlen<br />

COP (Coefficient of Performance) bei der <strong>Wärme</strong>pumpe<br />

<strong>und</strong> EER (Energy Efficiency Ratio) bei der<br />

<strong>Kälte</strong>maschine verwendet. Damit die Vergleichbarkeit<br />

aber bei Einzel- <strong>und</strong> Kombimaschinen gegeben<br />

ist, muss eine zusätzliche Gesamtleistungszahl<br />

GLZ definiert werden.<br />

Alle Kennzahlen sind definiert als gemittelte Nutzleistung<br />

zu elektrischer Leistungsaufnahme. Je<br />

höher der Wert der Kennzahl, um so geringer ist<br />

der Strombedarf Pel bei einer gegebenen Nutzleistung.<br />

Wird als Nutzleistung der <strong>Wärme</strong>pumpe die<br />

<strong>Wärme</strong>abgabeseite verwendet, muss also ein<br />

Heizleistungsbedarf QH tot<br />

& gedeckt werden, so wird<br />

die Kennzahl COP verwendet. Mit den zeitlich<br />

gemittelten Momentanwerten kann die Leistungszahl<br />

COP definiert werden als:<br />

Def.:<br />

COP<br />

Q&<br />

Q&<br />

Nutz Htot<br />

= =<br />

Gl. 1.1<br />

Pel<br />

Pel<br />

Wird die <strong>Wärme</strong>pumpe andererseits als <strong>Kälte</strong>maschine<br />

verwendet, ist damit also ein Kühlleistungsbedarf<br />

QK tot<br />

& zu decken, so wird die Kennzahl<br />

EER verwendet:<br />

Def.:<br />

EER<br />

Q&<br />

Q&<br />

Nutz K tot<br />

= =<br />

Gl. 1.2<br />

Pel<br />

Pel<br />

Anstelle EER wird häufig auch der Begriff<br />

COPKühlen verwendet. Bei einer Anwendung mit<br />

gleichzeitigem <strong>Wärme</strong>- <strong>und</strong> Kühlleistungsbedarf<br />

kann die Heizleistung mit einer <strong>Wärme</strong>pumpe <strong>und</strong><br />

die Kühlleistung mit einer separaten <strong>Kälte</strong>maschine<br />

erbracht werden (Zwei-Maschinen-Lö-<br />

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