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ist das erlaubt? pressefreiheit in deutschland. - Politikorange.de

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grundrechte<br />

frei?* / W<strong>in</strong>ter 2008<br />

DIE GRUNDGESETZE DES JOURNALISMUS…<br />

…die je<strong>de</strong>r Medienakteur, aber auch Mediennutzer kennen sollte:<br />

Ganz elementares Pressegrundgesetz: In Zensurfällen Öffentlichkeit schaffen – für an<strong>de</strong>re – und sich selbst.<br />

Mehr zum Thema unter:<br />

www.bpb.<strong>de</strong>/veranstaltungen<br />

unter <strong>de</strong>m Stichworten:<br />

„Pressefreiheit und<br />

Demokratie – 175 Jahre<br />

Hambacher Fest“.<br />

Gesetze<br />

1. uno: allgeMeIne<br />

erklärung Der Menschenrechte<br />

artIkel 19, MeInungs-<br />

unD InforMatIonsfreIheIt<br />

Je<strong>de</strong>r Mensch hat <strong>das</strong> Recht auf freie<br />

Me<strong>in</strong>ungsäusserung; dieses Recht<br />

umfasst die Freiheit, Me<strong>in</strong>ungen<br />

unangefochten anzuhängen und<br />

Informationen und I<strong>de</strong>en mit allen<br />

Verständigungsmitteln ohne Rücksicht<br />

auf Grenzen zu suchen, zu<br />

empfangen und zu verbreiten<br />

Das grunDgesetz: art.<br />

5 [recht Der freIen<br />

MeInungsäusserung]<br />

(1) Je<strong>de</strong>r hat <strong>das</strong> Recht, se<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung<br />

<strong>in</strong> Wort, Schrift und Bild frei<br />

zu äußern und zu verbreiten und sich<br />

aus allgeme<strong>in</strong> zugänglichen Quellen<br />

ungeh<strong>in</strong><strong>de</strong>rt zu unterrichten. Die<br />

Pressefreiheit und die Freiheit <strong>de</strong>r<br />

Berichterstattung durch Rundfunk<br />

und Film wer<strong>de</strong>n gewährle<strong>ist</strong>et. E<strong>in</strong>e<br />

Zensur f<strong>in</strong><strong>de</strong>t nicht statt.<br />

(2) Diese Rechte f<strong>in</strong><strong>de</strong>n ihre<br />

Schranken <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Vorschriften <strong>de</strong>r<br />

allgeme<strong>in</strong>en Gesetze, <strong>de</strong>n gesetzlichen<br />

Bestimmungen zum Schutze<br />

<strong>de</strong>r Jugend und <strong>in</strong> <strong>de</strong>m Recht <strong>de</strong>r<br />

persönlichen Ehre<br />

Der PressekoDeX<br />

Vom Deutschen Presserat <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>n Presseverbän<strong>de</strong>n<br />

beschlossen und Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>nt<br />

Gustav W. He<strong>in</strong>emann am 12.<br />

Dezember 1973 <strong>in</strong> Bonn überreicht.<br />

Hier <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Fassung vom 2. März<br />

2005:<br />

(1) Die Achtung vor <strong>de</strong>r Wahrheit,<br />

die Wahrung <strong>de</strong>r Menschenwür<strong>de</strong><br />

und die wahrhaftige Unterrichtung<br />

<strong>de</strong>r Öffentlichkeit s<strong>in</strong>d oberste<br />

Gebote <strong>de</strong>r Presse.<br />

(2) Zur Veröffentlichung<br />

bestimmte Nachrichten und Informationen<br />

<strong>in</strong> Wort und Bild s<strong>in</strong>d mit<br />

<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n gebotenen<br />

Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt<br />

zu prüfen. Ihr S<strong>in</strong>n darf durch<br />

Bearbeitung, Überschrift o<strong>de</strong>r Bildbeschriftung<br />

we<strong>de</strong>r entstellt noch<br />

verfälscht wer<strong>de</strong>n. Dokumente<br />

müssen s<strong>in</strong>ngetreu wie<strong>de</strong>rgegeben<br />

wer<strong>de</strong>n. Unbestätigte Meldungen,<br />

Gerüchte und Vermutungen s<strong>in</strong>d<br />

als solche erkennbar zu machen.<br />

Symbolfotos müssen als solche<br />

kenntlich se<strong>in</strong> o<strong>de</strong>r erkennbar<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Veröffentlichte Nachrichten<br />

o<strong>de</strong>r Behauptungen, <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re<br />

personenbezogener Art, die sich<br />

nachträglich als falsch erweisen,<br />

hat <strong>das</strong> Publikationsorgan, <strong>das</strong> sie<br />

gebracht hat, unverzüglich von sich<br />

aus <strong>in</strong> angemessener Weise richtigzustellen.<br />

(4) Bei <strong>de</strong>r Beschaffung von personenbezogenen<br />

Daten, Nachrichten,<br />

Informationen und Bil<strong>de</strong>rn dürfen<br />

ke<strong>in</strong>e unlauteren Metho<strong>de</strong>n angewandt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

(5) Die vere<strong>in</strong>barte Vertraulichkeit<br />

<strong>ist</strong> grundsätzlich zu wahren.<br />

(6) Je<strong>de</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Presse tätige Person<br />

wahrt <strong>das</strong> Ansehen und die Glaubwürdigkeit<br />

<strong>de</strong>r Medien sowie <strong>das</strong><br />

Berufsgeheimnis, macht vom Zeugnisverweigerungsrecht<br />

Gebrauch<br />

und gibt Informanten ohne <strong>de</strong>ren<br />

ausdrückliche Zustimmung nicht<br />

preis.<br />

(7) Die Verantwortung <strong>de</strong>r Presse<br />

gegenüber <strong>de</strong>r Öffentlichkeit gebietet,<br />

<strong>das</strong>s redaktionelle Veröffentlichungen<br />

nicht durch private o<strong>de</strong>r<br />

geschäftliche Interessen Dritter o<strong>de</strong>r<br />

durch persönliche wirtschaftliche<br />

Interessen <strong>de</strong>r Journal<strong>ist</strong><strong>in</strong>nen und<br />

Journal<strong>ist</strong>en bee<strong>in</strong>flusst wer<strong>de</strong>n.<br />

Verleger und Redakteure wehren<br />

<strong>de</strong>rartige Versuche ab und achten<br />

auf e<strong>in</strong>e klare Trennung zwischen<br />

redaktionellem Text und Veröffentlichungen<br />

zu werblichen Zwecken.<br />

(8) Die Presse achtet <strong>das</strong> Privatleben<br />

und die Intimsphäre <strong>de</strong>s Menschen.<br />

Berührt jedoch <strong>das</strong> private<br />

Verhalten öffentliche Interessen, so<br />

kann es im E<strong>in</strong>zelfall <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Presse<br />

erörtert wer<strong>de</strong>n. Dabei <strong>ist</strong> zu prüfen,<br />

ob durch e<strong>in</strong>e Veröffentlichung<br />

Persönlichkeitsrechte Unbeteiligter<br />

verletzt wer<strong>de</strong>n. Die Presse achtet<br />

<strong>das</strong> Recht auf <strong>in</strong>formationelle Selbstbestimmung<br />

und gewährle<strong>ist</strong>et <strong>de</strong>n<br />

redaktionellen Datenschutz.<br />

(9) Es wi<strong>de</strong>rspricht journal<strong>ist</strong>ischem<br />

Anstand, unbegrün<strong>de</strong>te<br />

Behauptungen und Beschuldigungen,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re ehrverletzen<strong>de</strong>r<br />

Natur, zu veröffentlichen.<br />

(10) Veröffentlichungen <strong>in</strong> Wort<br />

und Bild, die <strong>das</strong> sittliche o<strong>de</strong>r<br />

religiöse Empf<strong>in</strong><strong>de</strong>n e<strong>in</strong>er Personengruppe<br />

nach Form und Inhalt<br />

wesentlich verletzen können, s<strong>in</strong>d<br />

mit <strong>de</strong>r Verantwortung <strong>de</strong>r Presse<br />

nicht zu vere<strong>in</strong>baren.<br />

(11) Die Presse verzichtet auf e<strong>in</strong>e<br />

unangemessen sensationelle Darstellung<br />

von Gewalt und Brutalität. Der<br />

Schutz <strong>de</strong>r Jugend <strong>ist</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Berichterstattung<br />

zu berücksichtigen.<br />

(12) Niemand darf wegen se<strong>in</strong>es<br />

Geschlechts, e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong><strong>de</strong>rung<br />

o<strong>de</strong>r se<strong>in</strong>er Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>er<br />

rassischen, ethnischen, religiösen,<br />

sozialen o<strong>de</strong>r nationalen Gruppe<br />

diskrim<strong>in</strong>iert wer<strong>de</strong>n.<br />

(13) Die Berichterstattung über<br />

Ermittlungsverfahren, Strafverfahren<br />

und sonstige förmliche<br />

Verfahren muss frei von Vorurteilen<br />

erfolgen. Die Presse vermei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>shalb<br />

vor Beg<strong>in</strong>n und während <strong>de</strong>r<br />

30<br />

Dauer e<strong>in</strong>es solchen Verfahrens <strong>in</strong><br />

Darstellung und Überschrift je<strong>de</strong><br />

präjudizieren<strong>de</strong> Stellungnahme. E<strong>in</strong><br />

Verdächtiger darf vor e<strong>in</strong>em gerichtlichen<br />

Urteil nicht als Schuldiger<br />

h<strong>in</strong>gestellt wer<strong>de</strong>n. Über Entscheidungen<br />

von Gerichten soll nicht<br />

ohne schwerwiegen<strong>de</strong> Rechtfertigungsgrün<strong>de</strong><br />

vor <strong>de</strong>ren Bekanntgabe<br />

berichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

(14) Bei Berichten über mediz<strong>in</strong>ische<br />

Themen <strong>ist</strong> e<strong>in</strong>e unangemessen<br />

sensationelle Darstellung<br />

zu vermei<strong>de</strong>n, die unbegrün<strong>de</strong>te<br />

Befürchtungen o<strong>de</strong>r Hoffnungen<br />

beim Leser erwecken könnte. Forschungsergebnisse,<br />

die sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

frühen Stadium bef<strong>in</strong><strong>de</strong>n, sollten<br />

nicht als abgeschlossen o<strong>de</strong>r nahezu<br />

abgeschlossen dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

(15) Die Annahme und Gewährung<br />

von Vorteilen je<strong>de</strong>r Art, die<br />

geeignet se<strong>in</strong> könnten, die Entscheidungsfreiheit<br />

von Verlag und<br />

Redaktion zu bee<strong>in</strong>trächtigen, s<strong>in</strong>d<br />

mit <strong>de</strong>m Ansehen, <strong>de</strong>r Unabhängigkeit<br />

und <strong>de</strong>r Aufgabe <strong>de</strong>r Presse<br />

unvere<strong>in</strong>bar. Wer sich für die Verbreitung<br />

o<strong>de</strong>r Unterdrückung von<br />

Nachrichten bestechen lässt, han<strong>de</strong>lt<br />

unehrenhaft und berufswidrig.<br />

(16) Es entspricht fairer Berichterstattung,<br />

vom Deutschen Presserat<br />

öffentlich ausgesprochene Rügen<br />

abzudrucken, <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

betroffenen Publikationsorganen.<br />

DIe InItIatIve QualItät<br />

Der Deutsche Journal<strong>ist</strong>en-Verband<br />

(DJV) Der DJV hat se<strong>in</strong>e Positionen<br />

zur Qualität im Journalismus <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Charta zusammengefasst. Diese<br />

Charta wird kont<strong>in</strong>uierlich weiterentwickelt.<br />

In ihrer Präambel heißt<br />

es: „Medien erfüllen e<strong>in</strong>e verantwortungsvolle<br />

öffentliche Aufgabe. Sie<br />

le<strong>ist</strong>en e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag<br />

zur unabhängigen Information,<br />

zur Kritik und Kontrolle, zu freien<br />

Me<strong>in</strong>ungs- und Willensbildung<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mokratischen Ause<strong>in</strong>an<strong>de</strong>rsetzung<br />

und zur kulturellen<br />

Entfaltung. Um diese Aufgabe<br />

angemessen und glaubwürdig wahrzunehmen,<br />

s<strong>in</strong>d Journal<strong>ist</strong>en sowie<br />

die Medienunternehmen verpflichtet,<br />

die Qualität im Journalismus<br />

zu för<strong>de</strong>rn und zu sichern“. Die<br />

Punkte im E<strong>in</strong>zelnen stehen als<br />

Download zur Verfügung unter:<br />

www.<strong>in</strong>itiative-qualitaet.<strong>de</strong>. Ähnliche<br />

Ethik-Grundsätze haben Verdi<br />

(dju.verdi.<strong>de</strong>) und <strong>de</strong>r Deutscher<br />

Fachjournal<strong>ist</strong>enverband (www.gfjv.<br />

<strong>de</strong>) formuliert.

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