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Tierleid - Problemhundtherapie in NRW

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<strong>Tierleid</strong><br />

Raum wenig zuverlässige Unter suchun -<br />

gen zum Thema gibt, sche<strong>in</strong>t der Schluss<br />

nahe zu liegen, dass es sich hier um e<strong>in</strong><br />

lediglich vere<strong>in</strong>zelt auftretendes Phäno -<br />

men handelt. Schaut man sich aber den<br />

sog. K<strong>in</strong>sey-Report an, der zwischen<br />

1938 und 1947 anhand von 20.000 In -<br />

ter views erstellt wurde, zeigt sich e<strong>in</strong><br />

anderes Bild. Der Zoologe und Sozial -<br />

forscher Alfred C. K<strong>in</strong>sey fand zusammen<br />

mit se<strong>in</strong>en Mitarbeitern heraus,<br />

dass etwa 8 % der männlichen und<br />

3-4 % der weiblichen Bevölkerung der<br />

USA zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>mal im Leben sexuellen<br />

Kontakt zu e<strong>in</strong>em Tier hatten.<br />

Unter der männlichen Landbevöl ke -<br />

rung (leichterer Zugang zu Tieren) hatten<br />

etwa 17 % diverse sexuelle Kontakte<br />

zu Tieren. In e<strong>in</strong>zelnen Geme<strong>in</strong>den gab<br />

es sogar e<strong>in</strong>en Anteil von bis zu 65 %.<br />

Deutlich niedriger lag der Anteil <strong>in</strong> der<br />

Stadtbevölkerung. Hier waren deutlich<br />

weniger Möglichkeiten, entsprechenden<br />

Zugang zu Tieren zu bekommen.<br />

Als Motive hierfür wurden angeführt:<br />

Ersatzbefriedigung für den fehlenden<br />

Partner; e<strong>in</strong> menschlicher Sexual part -<br />

ner sche<strong>in</strong>t unerreichbar; e<strong>in</strong> Tier kann<br />

nicht über das ihm Zugefügte sprechen;<br />

emotionale Sicherheit, da das Tier<br />

38<br />

der absolut-hund report • 2 / 2011<br />

die Beziehung nicht beenden kann;<br />

übersteigerte Tierliebe, deren letzte<br />

Konse quenz <strong>in</strong>time Handlungen s<strong>in</strong>d.<br />

Da zu diesem Zeitpunkt sexueller<br />

Umgang mit Tieren <strong>in</strong> den USA mit<br />

schweren Strafen bedroht war, ist anzunehmen,<br />

dass nicht alle Befragten wirklich<br />

offen zugaben, Zoophilie zu praktizieren.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt sicherlich auch<br />

Geheimhaltung aus Schamgefühl als<br />

Grund, <strong>in</strong> der Befragung das Prakti zie -<br />

ren von Zoophilie zu verschweigen.<br />

Obwohl das Datenmaterial von K<strong>in</strong>sey<br />

aus den genannten Gründen durchaus<br />

Raum zu Fehl<strong>in</strong>terpretationen lässt,<br />

kann man davon ausgehen, dass der<br />

Anteil der Zoophilie betreibenden Per -<br />

sonen <strong>in</strong> unserer Gesellschaft sowohl <strong>in</strong><br />

den USA als auch <strong>in</strong> Europa heute etwa<br />

gleich hoch, wenn nicht sogar höher<br />

liegt. Zum<strong>in</strong>dest gibt es ke<strong>in</strong>en plausiblen<br />

Grund, von e<strong>in</strong>em Rückgang auszugehen,<br />

sondern eher sogar von e<strong>in</strong>er<br />

hohen Dunkelziffer und somit sogar<br />

von e<strong>in</strong>em noch größeren betroffenen<br />

Personenkreis. Dafür spricht auch, dass<br />

durch die wesentlich weiter verbreitete<br />

Foto: iStockphoto<br />

Heimtierhaltung der Zugang zu Tieren<br />

für viele heute wesentlich leichter ist.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt noch, dass heute das<br />

Internet e<strong>in</strong>e breite Plattform bietet, um<br />

an zoophile Pornographie und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>schlägigen<br />

Foren sogar an Anleitungen<br />

und Anregungen für den sexuellen<br />

Kontakt zu Tieren zu kommen, was den<br />

E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die entsprechende Szene<br />

sicherlich erleichtern und somit die<br />

Anzahl der praktizierenden Zoophilen<br />

nochmals erhöhen, zum<strong>in</strong>dest aber<br />

nicht verm<strong>in</strong>dern dürfte. E<strong>in</strong>e weitere<br />

Problematik stellt sich <strong>in</strong> Bezug auf das<br />

Internet auch dar<strong>in</strong> dar, dass die e<strong>in</strong>schlägigen<br />

Seiten oft ke<strong>in</strong>en ausreichenden<br />

Jugendschutz gewähren und<br />

somit auch M<strong>in</strong>derjährige freien Zugang<br />

zu solchen Seiten und Foren haben.<br />

Somit werden immer mehr junge Täter<br />

mit e<strong>in</strong>schlägigen und detaillierten<br />

Informationen versorgt, wie man sexuelle<br />

Kontakte zu Tieren pflegen kann<br />

und wie man se<strong>in</strong>e Opfer f<strong>in</strong>den kann,<br />

wenn man nicht über eigene Haustiere<br />

verfügt. Und gerade Jugendliche, die<br />

anfangen, ihre Sexualität und auch<br />

deren Ausrichtung zu entdecken und<br />

naturgemäß bereit s<strong>in</strong>d, zu experimentieren<br />

s<strong>in</strong>d hier stark gefährdet, zu<br />

Tätern zu werden, denn die meisten<br />

prak tizierenden Zoophilen haben während<br />

ihrer Jugend damit begonnen, sex -<br />

uelle Kontakte zu Tieren aufzunehmen.<br />

Warum, von wie vielen Per -<br />

sonen und wie viele Tiere<br />

werden sexuell missbraucht?<br />

Die Motive / Ursachen werden aus wissenschaftlicher<br />

Sicht <strong>in</strong> aller Regel <strong>in</strong> der<br />

Person des Täters gesucht. Hierzu gibt<br />

es von der Amerikaner<strong>in</strong> Carol Adams<br />

([1995]: Bestiality: The Unmentioned<br />

Abuse. The Animals' Agenda, Volume<br />

15, Number 6, pp 29-31) e<strong>in</strong>e grobe<br />

Unterteilung:<br />

1) „opportunistischer Tiersex“: Mo tive<br />

s<strong>in</strong>d hier sowohl Neugier und Lange -

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