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Tierleid - Problemhundtherapie in NRW

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<strong>Tierleid</strong><br />

Somit kann über die Zahl der Täter nur<br />

spekuliert werden.<br />

Grundsätzlich gilt, dass die Zahl der<br />

Missbrauchenden ke<strong>in</strong>en Rückschluss<br />

auf die Anzahl der Missbrauchsopfer<br />

zulässt. Die zumeist auf den Lokalteil<br />

beschränkte Berichterstattung über<br />

sexuelle Übergriffe, h<strong>in</strong>terlässt den E<strong>in</strong> -<br />

druck, dass es sich hier um E<strong>in</strong>zel fälle<br />

handeln würde und dass man von<br />

ledig lich e<strong>in</strong>em Opfer pro Täter ausgehen<br />

könnte. Anders ist das bei den häufig<br />

als Seriendelikte auftretenden zoosadistischen<br />

Vorfällen, welche mit<br />

besonders schwerwiegenden Verlet -<br />

zungen der betroffenen Tiere verbunden<br />

s<strong>in</strong>d. Auch hier könnte man den<br />

E<strong>in</strong>druck e<strong>in</strong>er vollständig erfassten<br />

Realität gew<strong>in</strong>nen. Nur geht es hier ausschließlich<br />

um die unzweifelhaft e<strong>in</strong>em<br />

bestimmten Täter nachweisbaren Taten.<br />

Alles, was nicht bewiesen werden kann,<br />

bleibt hier im Rahmen der <strong>in</strong>dividuellen<br />

Dunkelziffer e<strong>in</strong>zelner Täter.<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>er freiwilligen Inter -<br />

net befragung von Miletski von Perso -<br />

nen, die sexuelle Handlungen mit Tie -<br />

ren vollziehen, wurde den Teilneh mern<br />

die Frage nach der Anzahl der beteiligten<br />

Tiere gestellt.<br />

Dabei berichteten <strong>in</strong>sgesamt 91 Be -<br />

frag ten (80 Männer / 11 Frauen) von <strong>in</strong>sgesamt<br />

bis zum Zeitpunkt der Befra -<br />

40<br />

alptraumhund • Inhaber<strong>in</strong> Petra Marx<br />

Problemhundberater<strong>in</strong>, Problemhundtherapeut<strong>in</strong>,<br />

Gebrauchshundeausbilder<strong>in</strong><br />

45239 Essen • Mobil: 0160 / 855 502 5<br />

E-Mail: anfrage@alp-traumhund.de<br />

www.alp-traumhund.de<br />

der absolut-hund report • 2 / 2011<br />

gung 5807 verschiedene Tieren, an und<br />

mit denen sie sexuelle Handlungen<br />

vollzogen hatten. Alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> den letzten<br />

zwölf Monaten vor der Befragung gaben<br />

76 der Befragten an, dass 582 Tiere von<br />

ihren Praktiken betroffen waren. Die<br />

übrigen Befragten hatten <strong>in</strong> den letzten<br />

zwölf Monaten vor Befragung ke<strong>in</strong>en<br />

sexuellen Kontakt zu Tieren gehabt.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen,<br />

dass die genaue Zahl der <strong>in</strong> Deutsch -<br />

land missbrauchten Tiere nicht bekannt<br />

ist. Dass diese Zahl jedoch – betrachtet<br />

man die hier zitierten Umfrage ergeb -<br />

nisse – bei aller Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit bei<br />

weitem höher liegt als die sporadisch<br />

veröffentlichten Presseberichte über<br />

sexuelle Übergriffe vermuten lassen.<br />

Die oben genannten Zahlen ergeben<br />

sich aus der Perspektive des E<strong>in</strong>zel -<br />

täters. Nicht erfasst s<strong>in</strong>d Gruppen ver -<br />

gewaltigungen e<strong>in</strong>zelner Tiere bzw. der<br />

wiederholte Übergriff auf e<strong>in</strong> und dasselbe<br />

Tier durch verschiedene Täter.<br />

Dadurch verr<strong>in</strong>gert sich das Gesamt -<br />

volumen an Missbrauchsopfern. Die<br />

amerikanischen Soziologen Williams &<br />

We<strong>in</strong>berg (M.S. [2003]: Zoophila <strong>in</strong> Men:<br />

A Study of Sexual Interests <strong>in</strong> Animals.<br />

In: Archives of Sexual Behavior, Vol. 32,<br />

No. 6, December 2003, S. 523-535.)<br />

bestätigen e<strong>in</strong> Treffen mit 28 Personen<br />

auf e<strong>in</strong>em Pferdehof (horse farm), an<br />

dem sie selbst im Rahmen ihrer Feld -<br />

forschung teilnahmen und sich dort<br />

Missbrauchshandlungen an unterschied -<br />

lichen Tieren durch die Anwesenden<br />

demonstrieren ließen. Im Juli 2005 ge -<br />

riet <strong>in</strong> der Region Enumclaw im Bun -<br />

desstaat Wash<strong>in</strong>gton e<strong>in</strong> Bauernhof <strong>in</strong>s<br />

Visier polizeilicher Ermittlungstätigkeit.<br />

Bekannt durch Internet Chaträume dien -<br />

te dieser Hof als Treffpunkt und Tatort.<br />

Rechtliche Situation<br />

Wie schon erwähnt, wurde der § 175b<br />

im September 1969 ersatzlos gestrichen.<br />

Bis dah<strong>in</strong> lautete er: Die widernatürliche<br />

Unzucht, welchen von Men -<br />

schen mit Tieren begangen wird, ist mit<br />

Gefängnis zu bestrafen; auch kann auf<br />

Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte<br />

erkannt werden. Dies wurde laut<br />

Deutschem Bundestag 1969 (Druck -<br />

sache V/4048, S. 33) so begründet:<br />

»Die Strafvorschrift über die Unzucht mit<br />

Tieren, deren Streichung vorgeschlagen<br />

wird, hat gegenwärtig <strong>in</strong> der gerichtlichen<br />

Praxis nur noch e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Bedeutung.<br />

Die Täter s<strong>in</strong>d nach ihrer abnormen psychischen<br />

Verfassung selten mit Strafan -<br />

droh ung anzusprechen. Krim<strong>in</strong>al politi -<br />

sche Gründe für die Bei behaltung der<br />

Strafvorschrift s<strong>in</strong>d nicht vorhanden, daß<br />

der Täter sich durch die Unzucht mit<br />

Tieren selbst entwürdigt, ist ke<strong>in</strong> h<strong>in</strong>reichender<br />

Anlaß für e<strong>in</strong>e Bestrafung. Beob -<br />

ach tungen, daß Täter, die wegen Unzucht<br />

mit Tieren aufgefallen s<strong>in</strong>d, später zum<br />

Teil auch andere Sexualdelikte verüben,<br />

vermögen nach überwiegender Ansicht<br />

im Sonderausschuß e<strong>in</strong>e Strafvorschrift<br />

gegen Unzucht mit Tieren nicht zu rechtfertigen.<br />

Wird das Tier durch die unzüchtige<br />

Handlung gequält oder roh misshandelt,<br />

so kommt e<strong>in</strong>e Bestrafung wegen

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