auf – fällig – ab – weichend - Referat für Schulversuche und ...

V ORWORT
Trotz der seit mehreren Jahren gleich bleibend ungünstigen Rahmenbedingungen für die
Wiener Pflichtschulen konnten im heurigen Schuljahr die laufenden Schulversuche und
Projekte weiter geführt werden. In manchen Bereichen gab es sogar Erweiterungen bzw.
Neuerungen. Dies ist insofern besonders erfreulich, da das Wiener Schulwesen stets um
innovative pädagogische Konzepte bemüht ist.
Außerdem zeigen internationale Studien wie PISA oder TIMMS immer wieder die
Bedeutung leistungsfähiger Bildungssysteme in Bezug auf die Anforderungen einer
wissensbasierten Gesellschaft auf. Auch auf diese internationale Vergleichbarkeit müssen
sich moderne Schulsysteme hin entwickeln können.
Mit den vorliegenden Schulversuchen und Projekten versucht Wien beschreitbare Wege in
diese Richtung einzuschlagen, Parameter aufzustellen und durch geeignete Maßnahmen
der Evaluierung verwertbare Ergebnisse präsentieren zu können.
In der Sekundarstufe I wird im heurigen Schuljahr durch geänderte Vorgaben seitens des
Bundesministeriums erstmals eine deutliche Unterscheidung zwischen Hauptschulstandorten,
die den Schulversuch Kooperative Mittelschule durchführen und jenen, die im
Autonomieprojekt Kooperative Mittelschule organisiert sind, getroffen. Trotz drastischer
Änderungen - besonders im Bereich der Leistungsbeurteilung - haben sich alle bisherigen
Schulversuchsstandorte zur Weiterführung des „Schulversuches KMS“ entschlossen.
Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit in der KMS sind das individualisierte Lernangebot
in innerer Differenzierung zur Leistungsförderung und Leistungsmotivation, das fächerübergreifende
Arbeiten und die individuellen Rückmeldeverfahren (lernzielorientierte Beurteilung)
additiv zur Ziffernbeurteilung. Auch die Bemühungen um den Unterricht mit
Bildungsstandards fließen in die pädagogische Arbeit der Schulen ein.
An zwei Hauptschulstandorten werden spezielle Schulversuche im Bereich heterogener
Lerngruppen bzw. des globalen Lernens durchgeführt.
Im der Volksschule konnten trotz der oben erwähnten widrigen Bedingungen die Schulversuche
und Projekte im Bereich „altersheterogene Lerngruppen“ wie die
Mehrstufenklasse, die Modifizierte Grundschule u.Ä. aufrecht erhalten werden.
Im Rahmen der bewährten Varianten individueller Rückmeldeverfahren gewinnt der
aktuellste dieser Schulversuche, die „Lernfortschrittsdokumentation“, sowohl bei den
LehrerInnen als auch den SchülerInnen und Eltern laufend an Zustimmung und wurde
daher zunehmend in zahlreichen Lerngruppen neu etabliert. Durch diese Form der
alternativen Leistungsbeurteilung kann den Lernenden gleichzeitig Auskunft über die
eigenen Kompetenzen in vielen Bereichen und ein hohes Maß an Selbsteinschätzung
vermittelt werden.
Schulart übergreifend wurde im vorigen Schuljahr das Projekt „Inklusive Klassen“ an
wenigen Schulstandorten neu eingerichtet und heuer weitergeführt. Es handelt sich dabei
um Lerngruppen, in denen - dem Index für Inklusion entsprechend - bereits nach den
Prinzipien der Inklusiven Pädagogik gelebt und gelernt wird.
Die Verbesserung der Schulqualität ist auch ein zentrales Anliegen der Wiener allgemein
bildenden höheren Schulen.
Die Schulversuche zur Modularisierung der AHS-Oberstufe dienen vorrangig der Erreichung
pädagogischer Ziele in einer unterstützenden Organisationsform. Den Schülerinnen
und Schülern wird eine individuelle Schwerpunktsetzung entsprechend ihrer Interessenslage
ermöglicht. Die Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit in Bezug auf Entscheidungen,
die den weiteren Bildungsweg wesentlich beeinflussen, wird gefördert. Es
werden verschiedene Modellvarianten erprobt.
In der Unterstufe findet seit einigen Jahren eine vermehrte Kooperation mit den Pflichtschulen
im Projekt „Kooperative Mittelschule“ statt.
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