Die historische Scherer-Bünting - Orgelbauverein
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Materialsammlung<br />
<strong>Die</strong> <strong>historische</strong> <strong>Scherer</strong>-<strong>Bünting</strong> Orgel in Mölln – Wege der Rekonstruktion<br />
Symposium 23. – 25. Januar 2009<br />
Petersen: Vielen Dank. Das ist eine gute Überleitung zu unserem nächsten<br />
Themenbereich. Das ist nämlich die Auswertung, Bewertung und Beurteilung<br />
des Befundes. Herr Klein hatte heute ja einen sehr guten Überblick gegeben<br />
über das, was historisch vorhanden ist, was verwertbar ist. Und nun müssen<br />
wir mal gemeinsam erst auf dem Podium und dann vielleicht in der Runde<br />
überlegen, wie wir diesen Befund bewerten. Erst mal qualitativ: Wie groß ist<br />
der <strong>historische</strong> Befund im Verhältnis zu dem, was die Orgel insgesamt<br />
darstellt und im Verhältnis zu dem, was wir mit der Orgel vorhaben. Und wie<br />
kriegen wir das auch möglicherweise in eine Einheit gebracht. Wir fangen<br />
mal bei Herrn Wegscheider an, dann jeder auf dem Podium, der sich dazu<br />
äußern möchte. Danach geben wir es in die Runde.<br />
Wegscheider: Ich kann es ganz kurz machen. Ich war heute ja das erste Mal<br />
in der Orgel. Habe mir eine Pfeife angesehen und kann erst mehr dazu<br />
sagen, wenn ich mehr angeguckt habe. (Lachen)<br />
Gast: Ich war noch gar nicht in der Orgel. Von daher dürfte ich jetzt gar<br />
nichts mehr sagen. Aber was mich fasziniert hat, ist natürlich, dass so viel in<br />
Gänze erhalten ist. Was ich nicht bewerten kann, in wie weit man die Sachen<br />
zusammenbringen kann. Das ist ja auch die Frage, die Sie aufgeworfen<br />
haben – kann man sich nicht für einen Stil entscheiden? Ich finde es immer<br />
problematisch zu sagen, der Eine ist besser als der Andere. Es hat immer<br />
viele Gründe, weswegen Pfeifen so und so gebaut wurden. Es gab natürlich<br />
auch Zeiten, wo einfach auch Material knapp war. Da wurde eben auch<br />
knapper gegossen, wie es auch Herr Klein dargestellt hat. <strong>Die</strong> Orgeln,<br />
gerade <strong>historische</strong> Orgeln - auch sehr viele gerade in Norddeutschland -<br />
haben für mich deswegen so viel Charakter, weil sie von dieser „Schichtung“<br />
leben. D.h., dass immer wieder die Orgelbauer von den Vorgängern Sachen<br />
übernommen haben. Und ich würde mir wünschen - das ist jetzt meine<br />
Meinung, obwohl ich das Innere nicht wirklich kenne - ich würde mir immer<br />
wünschen, dass man so viel wie möglich erhält.<br />
Vogel: Vom Standpunkt der Denkmalpflege aus geht man erst mal davon<br />
aus, dass alles gleichwertig ist, was aus verschiedenen Perioden stammt.<br />
Dass eine subjektive Beurteilung und eine Bevorzugung im ersten Stadium<br />
unterbleibt. Das sollte hier natürlich auch so sein. Aber trotzdem ist es so,<br />
dass, wenn man sich nur oberflächlich mit dieser Orgel beschäftigt, es<br />
unterschiedliche Qualitätsstufen gibt vom Pfeifenwerk her gesehen. Und<br />
vielleicht könnte an dieser Stelle Reinalt Klein nochmal etwas dazu sagen,<br />
weil er die Pfeifen alle in der Hand gehabt hat. Weil er kompetent darüber<br />
Auskunft geben kann, was für eine Qualitätsschichtung es in diesem Sinne<br />
im Pfeifenwerk gibt.<br />
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