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<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS MARKETING & WERBUNG<br />
26. November 2012 24/12<br />
SERIE SOCIAL MEDIA MARKETING (TEIL 1)<br />
Platzhirsch mit Werbepotenzial<br />
Marketing auf Facebook ist nicht länger nur „Nice to have“. Eine Milliarde Nutzer weltweit und vielfältige Werbe-<br />
möglichkeiten überzeugen immer mehr Unternehmen von den Vorteilen des Social-Media-Giganten<br />
Wer hat’s erfunden? – Ri-co-la!“ Mit<br />
dem bekannten Soundlogo – dem<br />
1993 erstmals vertonten Ricola-Ruf – lässt<br />
der Kräuterzuckerhersteller momentan<br />
auf Facebook die Profilbilder tanzen. Auf<br />
der Facebook Page der Schweizer können<br />
User ihren eigenen Ricola-Song kreieren.<br />
Dazu greift die Werbe-Applikation auf die<br />
bei Facebook hinterlegten Profileigenschaften<br />
des Users zu und generiert daraus<br />
ein Lied, das mit einer Animation unterlegt<br />
wird. Wer bei seinen Musikinteressen<br />
beispielsweise Rockbands angegeben hat,<br />
kann mit einem rockigen 80er-Jahre-Auftritt<br />
rechnen. Das Profilbild des Nutzers<br />
mutiert dabei zum tanzenden Hauptakteur,<br />
die Facebook-Freunde werden zum<br />
Background-Chor.<br />
Die Kampagne „Life is a Hit!“ entstand<br />
unter der Federführung der Münchner<br />
Agentur Webguerillas und setzt vor allem<br />
auf Entertainment und das damit verbundene<br />
virale Potenzial. „Sounds, Animationen<br />
und Profilbilder werden künftig viel<br />
häufiger für Werbekampagnen genutzt<br />
werden“, glaubt Webguerillas-Chef David<br />
Eicher. Auch wenn Social Media Marketing<br />
seiner Ansicht nach erst am Anfang<br />
steht: Immer mehr Unternehmen erkennen<br />
das Werbepotenzial des Social Web.<br />
Facebook als das größte Netzwerk mit<br />
mehr als einer Milliarde Nutzer weltweit<br />
ist meist der Ausgangspunkt dafür.<br />
Die Page als Basis<br />
Das Fundament bilden stets die sogenannten<br />
Unternehmensseiten. Auf solchen<br />
Facebook-Seiten können sich Firmen präsentieren,<br />
ihrer Fangemeinde zuhören,<br />
Diskussionen anregen, Neuigkeiten verkünden,<br />
Produkte promoten oder Gewinnspiele<br />
veranstalten. Sie einzurichten<br />
ist zwar kostenlos, sie mit Inhalten zu fül-<br />
Foto: Fotolia / Thomas Bethge<br />
Your Life is a Hit: Facebook-Nutzer bekommen einen eigenen,<br />
auf ihre Profileigenschaften zugeschnittenen Ricola-Song<br />
len jedoch anspruchsvoll.<br />
Es gilt, relevante Themen<br />
für die Zielgruppe zu finden,<br />
die zum Diskutieren und Mitmachen anregen.<br />
Nutzer, die den „Gefällt mir“-Button<br />
klicken, werden zu Fans, bekommen<br />
die Posts des gelikten Unternehmens in<br />
ihrem Newsfeed angezeigt. „Eine Unternehmensseite<br />
oder eine Ortsseite sind die<br />
Voraussetzung für effizientes Facebook<br />
Marketing“, erklärt Thomas Hutter, Geschäftsführer<br />
des Schweizer Beratungsdienstleisters<br />
Hutter Consult. Bei einem<br />
Facebook Ort werden die geografischen<br />
Informationen hinterlegt. Nutzer können<br />
an den hinterlegten Orten einchecken.<br />
„Wenn Facebook-Nutzer<br />
sehen, in welche Läden ihre<br />
Freunde gehen, bringt das<br />
zusätzliche Laufkundschaft<br />
ins stationäre Geschäft“, so<br />
Hutter. Facebook Orte ist<br />
daher vor allem für stationäre<br />
und regionale Anbieter<br />
sinnvoll, die so ihren<br />
Offline-Umsatz ankurbeln<br />
möchten. Eine Unternehmens-Page<br />
wiederum ist<br />
auch für große Marken ein<br />
wichtiges Instrument. Auf<br />
seinen Unternehmensseiten<br />
kann der Anbieter mit<br />
seinen Interessenten auf<br />
Augenhöhe interagieren –<br />
und hat als Page-Inhaber<br />
zudem Zugriff auf sämtliche<br />
kostenpflichtigen<br />
Werbemöglichkeiten auf<br />
der Plattform.<br />
Die buchbaren Werbean-<br />
zeigen lassen sich dabei<br />
prinzipiell in Marketplaces<br />
Ads und Premium Ads<br />
unterscheiden. Werbungtreibende<br />
können<br />
Marketplaces Ads über eine<br />
Selbstbuchungsplattform schalten, die<br />
Versteigerung der Werbeplätze erfolgt<br />
ähnlich dem Google-Adwords-Prinzip.<br />
Mit ihnen lassen sich verschiedenste<br />
Marketingziele erreichen. So können<br />
Werbungtreibende die eigenen Facebook-<br />
Seiten, <strong>Internet</strong>- und Facebook-URLs,<br />
Veranstaltungen, Orte, Domains und<br />
Applikationen bewerben. Für jedes Ziel<br />
bietet Facebook eigene Werbeanzeigen.<br />
Wer Traffic auf seine herkömmliche<br />
Homepage oder eine Landing Page im <strong>Internet</strong><br />
bringen möchte, schaltet zum Beispiel<br />
eine Facebook-Anzeige, die eine<br />
URL bewirbt. Neben Headline<br />
und kleinem Foto bietet sie<br />
Platz für eine Kurzbeschreibung.<br />
Um innerhalb des Facebook-Universums<br />
Seiten zu<br />
bewerben, gibt es sogar zwei<br />
Möglichkeiten: Entweder man<br />
schaltet „Gefällt mir“-Anzeigen,<br />
bei denen Nutzer beim<br />
Klick zum Fan der beworbe-<br />
nen Seite werden, oder der<br />
Seiteninhaber bewirbt einzelne<br />
Inhalte seiner Page.<br />
Die große Stärke von Facebook<br />
ist jedoch das Targeting.<br />
Nach Wohnort, Geschlecht, Alter, Beziehungsstatus,<br />
Arbeitsplatz und Ausbildung<br />
und auch anhand von Interessen können<br />
Werbungtreibende ihre Zielgruppe auswählen.<br />
Regional ist dies bei großen Städten<br />
sogar bis auf Stadtteilebene möglich.<br />
Beispielsweise lassen sich alle Facebook-<br />
Nutzer in München-Sendling ansprechen,<br />
die älter als 18 Jahre sind und sich für<br />
Daniela Katzenberger interessieren. Aber<br />
auch Frischvermählte, Eltern von Kindern<br />
David Eicher,<br />
Geschäftsführer<br />
Webguerillas<br />
Serie: Social Media Marketing<br />
In Social Networks erreichen Werbungtreibende<br />
ihre Zielgruppen in immer größerem Ausmaß.<br />
Hier ist es vor allem Facebook mit seiner mehr<br />
als eine Milliarde Nutzer weltweit, das Marketern<br />
vielfältige Werbemöglichkeiten bietet. Ein<br />
Marketing-Engagement lohnt sich aber auch<br />
in anderen Netzwerken.<br />
• Folge 1: Facebook – Platzhirsch mit<br />
Werbepotenzial<br />
Ausgabe 24/2012<br />
• Folge 2: Viralität trifft Suchverhalten:<br />
Richtig werben auf Twitter & Google+<br />
Ausgabe 25/2012<br />
• Folge 3: Pinterest war erst der Anfang:<br />
Neue Plattformen, neues Marketing<br />
Ausgabe 26/2012<br />
Alle bereits erschienenen Folgen können Sie unter<br />
www.internetworld.de/webcode Webcode 1224016<br />
herunterladen<br />
verschiedenster Altersgruppen oder werdende<br />
Mütter können als Zielgruppe ausgewählt<br />
werden. Mobile Nutzer lassen sich<br />
außerdem nicht nur nach Smartphone-<br />
Betriebssystem selektieren, sondern zusätzlich<br />
nach Endgerät.<br />
Neben diesen Standard Ads sind auch<br />
gesponserte Meldungen möglich, sogenannte<br />
Story Ads. Während bei den Standard<br />
Ads das Unternehmen als Absender<br />
der Botschaft klar erkennbar ist – beispielsweise<br />
durch Logo oder Werbetext –<br />
steht bei den Story Ads ein Freund des Betrachters<br />
im Mittelpunkt. Hat ein Nutzer<br />
mit einer Seite, Anwendung oder Veranstaltung<br />
interagiert, werden auch dessen<br />
Freunde darüber informiert. Werbekunden<br />
bezahlen dafür, dass diese<br />
Aktivität als gesponserte Meldung<br />
angezeigt und besonders<br />
hervorgehoben wird.<br />
Premium Ad per TKP<br />
Premium Ads sind <strong>Business</strong>-<br />
Account-Kunden vorbehalten.<br />
In der Regel sind dies<br />
Agenturen oder große Werbekunden<br />
mit einem Monatsbudget<br />
jenseits der 10.000<br />
Euro. Der Vorteil der Premium<br />
Ads: Sie werden prominenter<br />
platziert und sind großformatiger.<br />
Auch garantiert Facebook für<br />
Premium Ads die Reichweite, abgerechnet<br />
wird nach Tausend-Kontakt-Preis. „Wer<br />
einen großen Werbedruck aufbauen<br />
möchte, bucht Premium Ads“, rät Hutter.<br />
Zwar seien die Premiumanzeigen teurer<br />
als die Standardwerbemittel, sie würden<br />
sich dem Experten zufolge unterm Strich<br />
allerdings wegen der garantierten Reichweite,<br />
ihrer prominenten Platzierung und<br />
des Formats rechnen.