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18<br />

<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS MARKETING & WERBUNG<br />

26. November 2012 24/12<br />

STUDIE: TV- UND ONLINE-WERBUNG<br />

Mit doppelter Kraft voraus<br />

Die Studie „Online Visions 2012“ belegt: Multiplying-Strategien steigern die Kampagnenwirkung am effizientesten.<br />

Und: Es muss nicht immer Bewegtbild sein – im Zusammenspiel mit TV trumpfen auch Standardwerbemittel auf<br />

Online wurde getestet – und für<br />

gut befunden. Das <strong>Internet</strong> ist<br />

erwachsen geworden und kann<br />

sich neben TV als Werbeträger behaupten.<br />

So richtig entfalten sich<br />

die beiden Akteure aber erst im<br />

Doppelpack. Bei identischem Etat<br />

wirken TV und Online gemeinsam<br />

besser als TV allein. Fernsehwerbung<br />

punktet vor allem, wenn es<br />

darum geht, dass Verbraucher die<br />

Marke schnell erkennen. Online<br />

dagegen eignet sich besser, um die<br />

Produktvorteile zu vermitteln.<br />

Das waren die Schlüsselergebnisse<br />

der großen Gattungsstudie<br />

„Online Visions 2010“, die der Konsumgüterkonzern<br />

Procter & Gamble (P&G) –<br />

laut Statistikunternehmen Statista der weltweit<br />

größte Werbungtreibende – zusammen<br />

mit der Agentur Pilot vor zwei Jahren<br />

durchgeführt hat.<br />

Neues Spiel, neues Glück<br />

In Runde zwei, den „Online Visions 2012“,<br />

blieb das übergeordnete Thema zwar dasselbe,<br />

die zentralen Fragestellungen wurden<br />

aber erweitert. Während der erste Teil<br />

vor allem zeigen wollte, wie <strong>Internet</strong>­Werbung<br />

im Hinblick auf unterschiedliche<br />

Wahrnehmungs­ und Nutzungssituationen<br />

zu planen ist, stieg der zweite Teil der<br />

Gattungsstudie tiefer in die Planungsrelevanz<br />

ein. Jetzt galt es Fragen zu beantworten<br />

wie: „Welcher Online­Formate­Mix<br />

führt zur besten Werbewirkung?“ oder<br />

„Wie lassen sich TV­ und Online­Kontakte<br />

feinjustieren?“<br />

Und das erforderte Verstärkung: Neben<br />

den Initiatoren Procter & Gamble sowie<br />

Die drei crossmedialen Testkampagnen von P&G im Überblick<br />

Als Basis für die „Online Visions 2012“ dienen reale TV-/Online-Werbekampagnen<br />

Getestete<br />

Werbeformate<br />

© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 24/12<br />

• TV/Pre-Roll Ad (Video)<br />

• Online (Standard Size/Big Size)<br />

• TV Spot 1/Pre-Roll Ad 1 (Video)<br />

• TV Spot 2/Pre-Roll Ad 2 (Video)<br />

• Online (Standard Size/Big Size)<br />

• TV Spot/Pre-Roll Ad (Video)<br />

• Online (Standard Size/Big Size)<br />

Zielgruppe Männer, 20 – 49 Jahre Frauen, 25 – 49 Jahre Frauen, 25 – 49 Jahre<br />

Ausgangssituation<br />

- Kontinuierliche TV-/Online-<br />

Präsenz<br />

- Hohe inhaltliche Konvergenz<br />

von TV und Online (gleiches<br />

Key-Visual/gleiche Copy)<br />

- Kontinuierliche TV-/Online-<br />

Präsenz<br />

- Ähnliche Copy (Benefits), jedoch<br />

verschiedene Visuals, das heißt:<br />

zum Teil unterschiedliche Story<br />

bei Bewegtbild und den Online-<br />

Werbeformaten Standard/<br />

Big Size<br />

- Neustart im TV/Online; erstmalig<br />

Online werblich aktiv gewesen<br />

- Bindeglied zwischen TV und<br />

Online ist das Key-Visual ‚Meister<br />

Proper’ bei vergleichbarem<br />

Benefit (neuer Duft von Febreze)<br />

- die Online-Werbeformate<br />

Standard/Big Size arbeiten mit<br />

reduzierter Story<br />

Die drei Testkampagnen wurden national geschaltet und über einen Zeitraum von sechs Wochen begleitet<br />

Gemeinsam noch stärker: Treffen TV- und Online-Werbung<br />

aufeinander, steigert das die Kampagneneffektivität merklich<br />

Pilot waren wie auch schon vor zwei Jahren<br />

die Online­Vermarkter Interactive<br />

Media, Tomorrow Focus, Microsoft<br />

Advertising, United <strong>Internet</strong> Media und<br />

Yahoo mit an Bord. Neu dabei waren zudem<br />

Gruner + Jahr Electronic Media Sales<br />

(G+J EMS) und der Fernsehsender Sky.<br />

Die Studienmotivation erklärt Uli Kramer,<br />

Geschäftsführer Pilot Hamburg: „Die<br />

Digitalisierung stellt die Marketingexperten<br />

vor große Herausforderungen. Die<br />

Zielgruppen fragmentieren und segmentieren<br />

sich immer stärker,<br />

alte Planungsansätze wie<br />

Monostrategien haben<br />

sich längst überholt. Über<br />

die sich verändernden<br />

Wirkungszusammenhänge<br />

besteht großer Forschungsbedarf,<br />

auf den wir im<br />

Rahmen unserer Gattungsinitiative<br />

‚Online Visions‘<br />

gezielt reagieren.“<br />

Für das aufwendige Studiendesign,<br />

das insgesamt<br />

fast 6.000 Interviews umfasste,<br />

stellte P&G drei<br />

reale, crossmediale Werbekampagnen<br />

von Gillette,<br />

Blend­a­med und Meister<br />

Proper zur Verfügung.<br />

Begleitet wurden die TV­<br />

Spots und Online­Formate<br />

über eine Kampagnendauer<br />

von sechs Wochen.<br />

Die Mischung macht‘s<br />

Quelle: Pilot, Procter & Gamble<br />

Eine Multiplying­Strategie<br />

aus den Kanälen TV und<br />

Online hat einen Katalysatoreffekt<br />

auf die Kampagnenwirkung<br />

und übertrumpft<br />

ganz klar die Monokanal­Ansprache.<br />

Aus<br />

dieser Erkenntnis der<br />

„Online Visions 2010“ resultiert<br />

eines der wichtigsten<br />

Ergebnisse der aktuellen<br />

Studie: Werbungtreibende<br />

können mit Online­<br />

Werbung auch TV­Wenigseher<br />

erreichen. Denn: Die<br />

drei Gruppen der TV­<br />

Viel­, ­Wenig­ und ­Selek­<br />

tivseher haben alle unterschiedliche Wirkniveaus.<br />

Werbung bei TV­Wenigsehern<br />

hat durch das Kontaktdefizit bei TV eine<br />

geringere Effizienz als bei Vielsehern. Dieses<br />

Wirkungsdefizit beträgt der Studie zufolge<br />

durchschnittlich knapp 20 Prozent –<br />

ein großer Anteil, der sich aber durch den<br />

Einsatz von Online ausgleichen lässt, da<br />

die Wenigseher über das <strong>Internet</strong> sehr gut<br />

erreicht und gezielt angesteuert werden<br />

können (Double Play­TV/Online).<br />

Das heißt konkret: Multiplying aus TV<br />

und Online kann die Performance­Lücke<br />

bei den Wenig­ und Selektivsehern effizient<br />

schließen. Online­Werbung behebt die<br />

Defizite, die in den TV­Plänen durch die<br />

abnehmende Zahl von Vielsehern entstehen<br />

– und zwar kostengünstiger als über<br />

zusätzliche TV­Buchungen.<br />

Die naheliegende Online­Ergänzung<br />

für Wenigseher­Zielgruppen, also solche,<br />

die nur einen geringen TV­Kontakt haben,<br />

ist den „Online Visions“ zufolge der Einsatz<br />

der Werbeform Online Video. Diesen<br />

Ansatz bestätigen auch die Ergebnisse.<br />

Gerade bei Awareness (Aufmerksamkeit)<br />

und Persuasion (Beeinflussung) konnte<br />

die Multiplying­Kampagne mit einem<br />

durchschnittlichen Key Performance Indicator<br />

(KPI) von 109 beziehungsweise<br />

122 besonders dann punkten, wenn Online<br />

Video eingesetzt wurde.<br />

Vom Einzelfall abhängig<br />

Allerdings ist die Stärke des TV­/Online­<br />

Multiplying­Effekts von der Marke und<br />

der spezifischen Ausgangssituation abhängig:<br />

Bei großen, etablierten Marken<br />

mit verhältnismäßig geringer Konkurrenz<br />

und kontinuierlicher Werbepräsenz (Gillette)<br />

lassen sich auch mit Online­Mono<br />

(also reiner Online­Werbung) vergleichbare<br />

Ergebnisse zu TV­Mono und TV­/<br />

Online­Multiplying erzielen.<br />

Bei Blend­a­med sieht die Situation anders<br />

aus. Der Markt ist hier von starkem<br />

Wettbewerb geprägt und die Marke wirbt<br />

mit umfangreichen, produktbezogenen<br />

Benefits. Angesichts dieser – im Vergleich<br />

zu Gillette – wesentlich komplexeren Ausgangslage<br />

benötigt die Kampagne sowohl<br />

TV­ als auch Online­Kontakte, um optimal<br />

zu wirken. Auch Meister Proper ging<br />

angesichts einer neuen Produktbotschaft<br />

Foto: Fotolia / Karepa

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