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Inhalt-H.tte 148.qxd - Deutscher Alpenverein Sektion Hildesheim

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genau genommen aus Niedersachsen,<br />

wo der Brocken die höchste Erhebung<br />

darstellt und sich das Kle<strong>tte</strong>rn auf die<br />

Felsen im Ith und Harz beschränkt� Außerdem<br />

müssen wir dummerweise auch<br />

alle arbeiten, um ab und zu in die Berge<br />

fahren zu können� Wir, das sind Gabi<br />

und ihr Freund Ulrich, beide erfahren im<br />

Bereich klassischer Hochtouren in den<br />

Alpen und in Südamerika� Außerdem Jan<br />

Oliver, Informatik-Student und über die<br />

Jugendgruppe unserer DAV-<strong>Sektion</strong> zum<br />

Bergsteigen gekommen� Mit ihm gelangen<br />

mir einige interessante Touren in<br />

den Alpen (u� a� Lenzspitze-Nadelhorn-<br />

Überschreitung, Forbes-Grat an der Aig�<br />

du Chardonnet, die Comici in der Nordwand<br />

der Großen Zinne) sowie in den<br />

Anden�<br />

Welche Ziele also sind für uns die richtigen?<br />

Wir entschieden uns für den Luotuo<br />

(5482 m), der als einer der wenigen<br />

Gipfel über einen fast reinen Gletscheranstieg<br />

zu erreichen ist� Ma schlägt als<br />

zweites Ziel den noch unbestiegenen<br />

Yutu (5578 m) vor, den er schon einmal<br />

versuchte, aber wegen schlechter Bedingungen<br />

abbrach�<br />

Das erste Problem war also gelöst, aber<br />

schon jetzt zeigte sich, wie spannend<br />

die Planung und erst recht die gemeinsame<br />

Durchführung der Expedition aufgrund<br />

der Sprachbarriere werden würde�<br />

Denn zum einen ist es selbst für einen<br />

nicht bergsteigenden Chinesen wie Yu<br />

nicht einfach, immer die richtigen Übersetzungen<br />

der „Bergsteigersprache“ zu<br />

finden� Zum anderen stand auch fest,<br />

dass er uns nicht in die Berge begleiten<br />

würde, so dass wir dort mit dem sehr<br />

sparsamen Englisch von Ma würden<br />

klarkommen müssen�<br />

In Chengdu angekommen, ha<strong>tte</strong>n wir<br />

nicht viel Gelegenheit, die Sehenswürdigkeiten<br />

anzusehen, da die Detailplanung<br />

viel Zeit in Anspruch nahm� So war<br />

das Einkaufen von Lebensmi<strong>tte</strong>ln in einem<br />

Carrefour schon ein Erlebnis für<br />

sich, ebenso wie das endgültige Zusammenstellen<br />

der Ausrüstung� Yu ha<strong>tte</strong> dabei<br />

als Übersetzer einen echt harten Job<br />

zu erledigen�<br />

Endlich ging es los, in Mas Kleinbus legten<br />

wir die ca� 220 km nach Rilong, dem<br />

Hauptort im Süden des Siguniang-Gebietes,<br />

zurück� Auf dieser Strecke liegt<br />

der Panda-Park von Wolong, wo die vom<br />

Aussterben bedrohten Riesenpandas leben�<br />

Einen Besuch kann ich nur empfehlen�<br />

Nach insgesamt 10 h Fahrt und 150<br />

km Baustelle (!) kamen wir am Ziel an�<br />

Rilong liegt auf 3160 m Höhe und ist<br />

eine reine Hotelstadt mit ein paar kleinen<br />

Geschäften� Das Siguniang-Gebiet<br />

ist bei den Chinesen als Urlaubsregion<br />

durchaus sehr beliebt und insbesondere<br />

während der beiden Ferienwochen zum<br />

Maifeiertag und zum Nationalfeiertag<br />

auch ziemlich überlaufen� Als wir am<br />

16�10�2006 dort ankamen, war allerdings<br />

nicht viel los� Nach zwei Akklimatisationstagen<br />

verließen wir den Ort<br />

dann, um unseren ersten Gipfel, den<br />

Luotuo, zu versuchen�<br />

In zwei Etappen, zunächst nordwärts ca�<br />

25 km durch das wunderschöne Changping-Tal<br />

und anschließend 1000 m<br />

ansteigend, erreichten wir in zwei Tagen<br />

unser Basislager in 4650 m Höhe� Seitdem<br />

kämpfen wir mit dem sehr unbeständigen<br />

We<strong>tte</strong>r� Fast kein Tag vergeht,<br />

an dem es nicht irgendwelchen Niederschlag<br />

gibt� Gestern Abend sorgte ein<br />

heftiges Gewi<strong>tte</strong>r für ein paar spannende<br />

Momente, und seitdem schneit es<br />

mehr oder weniger� Auch heute wird es<br />

den ganzen Tag nicht besser� So bleibt<br />

nur, sich die Zeit mit Kartenspielen,<br />

Lesen und Grübeln zu vertreiben und<br />

auf morgen zu hoffen�<br />

Als ich um 3:00 Uhr aus dem Zelt<br />

schaue, reicht die Sicht keine 10 m weit�<br />

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