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Inhalt-H.tte 148.qxd - Deutscher Alpenverein Sektion Hildesheim

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Der neue Tag ließ einen ersten<br />

Blick auf das an einer hufeisenförmigen<br />

Bucht gelegene malerische<br />

Gelendjik zu, ein paradiesischer<br />

Ort mit subtropischem<br />

Klima� Alexander Sawtschenko<br />

präsentierte stolz im nahe gelegenen<br />

gebirgigen Hinterland<br />

seine Kle<strong>tte</strong>rfelsen� Mit dem<br />

Jeep ging es auf unwegsamen<br />

Straßen und durch ausgetrocknete<br />

Flusstäler durch eine urtümliche<br />

Landschaft� Abends<br />

fuhr man mit einem Sessellift<br />

auf den nahen Hausberg und<br />

bestaunte das nächtliche Gelendjik<br />

von oben� Eine quirlige<br />

Touristenstadt mit tausenden von Menschen<br />

lockte die Gäste an die Uferpromenade�<br />

An alte Sowjetzeiten erinnert<br />

nur noch die eine oder andere martialische<br />

Kolossalstatue, die steinern und<br />

möglicherweise verständnislos auf das<br />

lebhafte Treiben hinabblickt�<br />

Der nächste Tag brachte Veränderung,<br />

die Fahrt in den 800 km entfernten Hohen<br />

Kaukasus stand an� Nach einer mörderischen<br />

Autofahrt von 12 Stunden erreichten<br />

wir den kleinen Ort Geget am<br />

Fuße des Elbrus in 2300 m Höhe� Alexander<br />

Rastorguev, der mit drei befreundeten<br />

Bergsteigern schon vier Wochen<br />

in Ossetien zugebracht ha<strong>tte</strong>, begrüßte<br />

uns voller Freude� Das Wiedersehen<br />

wurde mit reichlich Wodka begossen,<br />

das sei russische Tradition, versicherte<br />

Alexander, und dem könne man<br />

sich nicht entziehen�<br />

Am nächsten Tag stand zwecks Akklimatisation<br />

eine kleine Eingehtour auf<br />

einen 3000er auf dem Programm� Für<br />

einen Augenblick streckte der gewaltige<br />

Elbrus (5642 m) sein doppelgipfliges<br />

Haupt aus den Nebelschwaden und ließ<br />

uns erahnen, was noch auf uns zukommen<br />

sollte� Am nächsten Tag wartete<br />

Elbrus – Gipfelfoto<br />

eine uralte verrostete Großraumgondel<br />

aus alten Sowjettagen auf die schwer<br />

bepackten Bergfreunde, um ihnen wenigstens<br />

einen Teil des mühsamen Aufstiegs<br />

abzunehmen� Mit einigen leicht<br />

bekleideten Sandalentouristen, wie man<br />

sie auch in Zermatt und anderswo sieht,<br />

schwebten wir in die luftige Höhe von<br />

3800 m� Station Mir war das Ziel, wo die<br />

sechsköpfige Mannschaft ihr erstes<br />

Bergquartier in zu Wohncontainern umgebauten<br />

Öltanks bezog� Danach stieg<br />

man ohne Gepäck über den gewaltigen<br />

Gletscher auf eine Höhe von 4600 m,<br />

um anschließend zu den Containern<br />

zurückzukehren� Zweckmäßigerweise<br />

wird beim Höhenbergsteigen nach der<br />

Devise „hoch steigen, tief schlafen“ verfahren�<br />

Eine Bewirtschaftung gibt es in dieser<br />

Höhe nicht mehr� Vom Toile<strong>tte</strong>npapier<br />

bis zum Teebeutel muss alles mitgebracht<br />

werden� Andere Bergkameraden<br />

nächtigen in Zelten zwischen den Felsen�<br />

Die Nacht wird unruhig, der Puls<br />

rast, die Deutschen haben sich noch<br />

nicht an die dünne Luft gewöhnt� Am<br />

nächsten Tag steigen die Bergfreunde<br />

mit sämtlichem Gepäck auf Priyut 11 in<br />

4200 m Höhe� Das Steigen unter der<br />

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