6 Bewertung des Südzucker- Konzerns anhand des WACC
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4 Shareholder Value<br />
4.1 Entwicklung und Zielsetzung <strong>des</strong> Shareholder Value-Ansatzes<br />
Die Idee der marktwertorientierten Unternehmensführung - allgemein auch als<br />
Shareholder Value-Ansatz, Wertsteigerungsansatz, Wertmanagement-Ansatz oder<br />
wertorientierte Unternehmenssteuerung bezeichnet 56 - lässt sich bis zum Beginn <strong>des</strong><br />
neunzehnten Jahrhunderts zurückverfolgen. 57 Besondere Popularität gewann die Idee<br />
allerdings im Jahre 1986 mit dem Erscheinen <strong>des</strong> Buches „Creating Shareholder<br />
Value“ von Alfred Rappaport, der sich dem Discounted Cash Flow (DCF) widmete.<br />
Seine Gedanken wurden insbesondere von Gomez und Weber in der Schweiz sowie<br />
von Bühner in Deutschland übernommen und unter dem Namen<br />
„Wertsteigerungsanalyse“ verbreitet. 58<br />
Den Ausgangspunkt <strong>des</strong> Shareholder Value-Ansatzes bildet die grundsätzliche<br />
Überzeugung, dass die Maximierung <strong>des</strong> Marktwerts <strong>des</strong> Unternehmens für die<br />
Anteilseigner die primäre Zielsetzung der Unternehmensleitung sei: „Corporate<br />
Mission Statements proclaiming that the primary responsibility of management is to<br />
maximize shareholder’s total return via dividends and increases in the market price<br />
of the company’s shares around.“ 59 Nach diesem von Rappaport entworfenen<br />
Unternehmensleitbild fühlt sich die Unternehmensleitung unter Einhaltung der<br />
gesetzlichen Vorschriften und der vertraglichen Vereinbarungen nur den<br />
Eigentümern <strong>des</strong> Unternehmens gegenüber verantwortlich. 60 Das Management soll<br />
sich bei seinen Entscheidungen an den finanziellen Zielen der Aktionäre orientieren,<br />
die eine angemessene Rendite <strong>des</strong> zur Verfügung gestellten Kapitals erwarten. Zur<br />
56 Vgl. Kußmaul, H., Shareholder Value, 1999, S. 382.<br />
57 Vgl. Ballwieser, W., Unternehmensführung, 2000, S. 160.<br />
58 Vgl. Ballwieser, W., Unternehmensbewertung, 1995, S. 119 f.<br />
59 Rappaport, A., Shareholder, 1986, S 1.<br />
60 Vgl. Busse von Colbe, W., Shareholder Value, 1997, S. 272. Im Gegensatz dazu berücksichtigt<br />
der Stakeholder-Ansatz die Interessen sämtlicher „Unternehmensbeteiligter“ und stellt einen<br />
Interessenausgleich zwischen mehreren, meist divergierenden Zielen der Anspruchsgruppen her.<br />
Vgl. dazu Pellens, B./Rockholtz, C./Stienemann, M., Konzerncontrolling, 1997, S. 1933.