6 Bewertung des Südzucker- Konzerns anhand des WACC
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Risikoprämien abgelten. 104 Die Risikoprämien sollen die beiden<br />
Handlungsalternativen „Investition in ein Unternehmen“ und „Geldanlage zum<br />
Kalkulationszinsfuß am Kapitalmarkt“ für den Investor hinsichtlich <strong>des</strong> Risikos<br />
vergleichbar machen.<br />
Das Investitionsrisiko kann grundsätzlich durch zwei Vorgehensweisen in die<br />
<strong>Bewertung</strong> eingehen: Entweder durch einen Abschlag von den erwarteten<br />
Cash Flows (Sicherheitsäquivalenzmethode) oder durch einen Zuschlag zum<br />
Diskontierungssatz (Risikozuschlagsmethode). 105 Im ersten Fall wird ein sicherer<br />
Geldbetrag (Sicherheitsäquivalent) ermittelt, der dem Investor subjektiv den gleichen<br />
Nutzen stiftet wie der unsichere Cash Flow aus dem Unternehmen. Das durch<br />
Kürzung der erwarteten Cash Flows ermittelte Sicherheitsäquivalent ist dann mit<br />
dem risikolosen Zinsfuß zu diskontieren. 106 Bei der Risikozuschlagsmethode<br />
dagegen erhöht man den risikolosen Zinsfuß um einen Risikozuschlag, der die<br />
höhere Renditeforderung <strong>des</strong> Investors zum Ausdruck bringt. 107<br />
Die Bemessung <strong>des</strong> Investitionsrisikos bei der Sicherheitsäquivalenzmethode erfolgt<br />
nach dem individualistischen Ansatz, bei dem unsichere Cash Flows auf Basis der<br />
individuellen Risikopräferenzen der Investoren bewertet werden. 108 Demnach setzt<br />
die Anwendung der Sicherheitsäquivalenzmethode die Kenntnis der<br />
Risikonutzenfunktion 109 <strong>des</strong> Investors voraus. Die Ermittlung von<br />
Risikonutzenfunktionen stellt aber für den Bewertenden in der Praxis, insbesondere<br />
dann, wenn ein Unternehmen aus der Sicht mehrerer Personen zu bewerten ist, eine<br />
kaum zu lösende Aufgabe dar. 110 Aufgrund dieser Problematik ist die<br />
Sicherheitsäquivalenzmethode praktisch nicht anwendbar. 111<br />
104 Vgl. IDW, Standard, 2000, S. 833.<br />
105 Vgl. Steiner, M./Wallmeier, M., Unternehmensbewertung, 1999, S. 2.<br />
106 Vgl. Peemöller, V. H., Unternehmensbewertung, 2001, S. 287.<br />
107 Vgl. Henselmann, K., Fallstudie Unternehmensbewertung Teil III, 2001, S. 385.<br />
108 Vgl. Drukarczyk, J., Unternehmensbewertung, 2001, S. 133-137, 139.<br />
109 Die Risikonutzenfunktion hat die Aufgabe, den Nutzen <strong>des</strong> Einkommens und die Risikoneigung<br />
<strong>des</strong> Investors zu messen. Vgl. Drukarczyk, J., Finanzierung, 1993, S. 97.<br />
110 Vgl. IDW, WP-Handbuch, 1998, S. 61.<br />
111 Vgl. Böcking, H.-J./Nowak, K., Discounted Cash Flow, 1998, S. 690.