6 Bewertung des Südzucker- Konzerns anhand des WACC
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Unternehmenswert bindet. 96 Das Unternehmen nimmt neue Kredite auf, wenn der<br />
Unternehmenswert ansteigt und führt im umgekehrten Fall Kredite zurück. Da sich<br />
die Höhe <strong>des</strong> Fremdkapitalbestands fortlaufend an den Unternehmenswert anpasst,<br />
spricht man auch von einer unternehmenswertabhängigen Fremdfinanzierung. 97 Bei<br />
der zweiten Strategie dagegen legt die Unternehmensleitung die künftige<br />
Entwicklung <strong>des</strong> Fremdkapitalbestands unabhängig von der Veränderung <strong>des</strong><br />
Unternehmenswerts fest (autonome Fremdfinanzierung). 98 Das Unternehmen hält<br />
den Plan für die Nettokreditaufnahme unabhängig von der Entwicklung <strong>des</strong><br />
Unternehmenswerts ein, so dass folglich der Verschuldungsgrad variiert. Auf längere<br />
Sicht erscheint diese Finanzierungsstrategie aber als sehr unrealistisch.<br />
Die Unternehmensbewertung mit DCF-Verfahren baut auf weiteren vereinfachenden<br />
Annahmen auf, um eine sinnvolle Komplexitätsreduktion zu erreichen. Aus diesem<br />
Grund basieren die nachfolgenden Ausführungen auf folgenden Annahmen: 99<br />
• Es bestehen vollkommene, arbitragefreie Kapitalmärkte.<br />
• Ein etwaiges Insolvenzrisiko <strong>des</strong> Unternehmens wird nicht beachtet.<br />
• Auf Unternehmensebene wird lediglich eine Gewinnsteuer mit einem<br />
konstanten, linearen Steuersatz - unabhängig von der Gewinnverwendung -<br />
erhoben. Die Fremdkapitalzinsen mindern die Bemessungsgrundlage der<br />
Steuer. Weitere Steuern fallen weder auf der Unternehmens- noch auf der<br />
Anteilseignerebene an. 100<br />
• Die Planung der Cash Flows erfolgt nach einem Zweiphasenmodell. In der<br />
ersten Phase, dem Detailplanungszeitraum, werden die Cash Flows für jede<br />
Periode einzeln geschätzt. Für die sich daran anschließenden Perioden<br />
(zweite Phase) wird ein sogenannter Residualwert angesetzt.<br />
96 Vgl. Drukarczyk, J., Unternehmensbewertung, 2001, S. 214.<br />
97 Vgl. Wallmeier, M., Finanzierungsprämissen, 1999, S. 1474.<br />
98 Vgl. Steiner, M./Wallmeier, M., Unternehmensbewertung, 1999, S. 3.<br />
99 Vgl. Wallmeier, M., Finanzierungsprämissen, 1999, S. 1474 f.; Steiner, M./Wallmeier, M.,<br />
Unternehmensbewertung, 1999, S. 1-3; Steiner, M./Bruns, C., Wertpapiermanagement, 2000,<br />
S. 226 f.; Peemöller, V. H., Unternehmensbewertung, 2001, S. 268; Copeland, T./<br />
Koller, T./Murrin, J., Unternehmenswert, 2002, S. 295 f.<br />
100 Da die Ertragsteuern der Unternehmenseigner nicht berücksichtig werden, handelt es sich bei<br />
den DCF-Verfahren um Vorsteuerrechnungen. Vgl. dazu IDW, WP-Handbuch, 1998, S. 104.