6 Bewertung des Südzucker- Konzerns anhand des WACC
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Der <strong>WACC</strong>-Ansatz legt der Diskontierung finanzierungsneutrale Cash Flows<br />
zugrunde und erfasst die Kapitalstruktur allein über den Diskontierungssatz. Aus<br />
diesem Grund sind die Free Cash Flows so zu ermitteln, „dass<br />
Außenfinanzierungsmaßnahmen durch Eigen- und Fremdkapitalgeber auf sie keinen<br />
Einfluss haben“. 189 Der Ansatz geht daher bei der Ermittlung der Free Cash Flows<br />
von der Fiktion eines unverschuldeten Unternehmens aus (Dept-Free-Approach).<br />
Dies hat zur Folge, dass die sich ergebenden Unternehmenssteuern auf Basis einer<br />
100%igen Eigenfinanzierung zu berechnen und die Steuervorteile der<br />
Fremdfinanzierung (Tax Shields) wieder hinzu zu zählen sind. 190 Es werden<br />
demnach zu hohe Steuern und zu niedrige Free Cash Flows ermittelt, da die<br />
Fremdkapitalzinsen vorerst nicht als Betriebsausgabe im steuerlichen Sinne<br />
anerkannt werden. 191 Der steuermindernde Effekt der Fremdfinanzierung wird beim<br />
<strong>WACC</strong>-Ansatz ausschließlich im Diskontierungssatz berücksichtigt.<br />
Die unterstellte Finanzierungsneutralität macht praktisch eine Trennung <strong>des</strong> zu<br />
bewertenden Unternehmens in einen Leistungsbereich und einen<br />
Finanzierungsbereich, der die Maßnahmen der Außenfinanzierung durch die Eigenund<br />
Fremdkapitalgeber umfasst, erforderlich. 192 Für die Ermittlung <strong>des</strong><br />
Free Cash Flow sind nur die Zahlungsströme aus dem Leistungsbereich relevant. Die<br />
Cash Flows aus dem (Außen-)Finanzierungsbereich haben dagegen keinen Einfluss<br />
auf die Höhe <strong>des</strong> Free Cash Flow. Damit stellt der Free Cash Flow den von<br />
Maßnahmen der Außenfinanzierung durch Eigen- und Fremdkapitalgeber<br />
unabhängigen Cash Flow aus dem Leistungsbereich <strong>des</strong> Unternehmens dar. 193<br />
Da die geplanten Free Cash Flows somit zur Bedienung der Eigen- und<br />
Fremdkapitalgeber <strong>des</strong> Unternehmens zur Verfügung stehen, werden sie mit einem<br />
Mischzinsfuß in Form <strong>des</strong> gewogenen Kapitalkostensatzes (Weighted Average Cost<br />
of Capital, <strong>WACC</strong>) diskontiert. Der gewogene Kapitalkostensatz lässt sich als<br />
Summe aus den gewichteten Eigen- und Fremdkapitalkosten darstellen, wobei die<br />
189 Mandl, G./Rabel, K., Unternehmensbewertung, 1997, S. 311.<br />
190 Vgl. Günther, T., Controlling, 1997, S. 105.<br />
191 Vgl. Eidel, U., Unternehmensbewertung, 2000, S. 37.<br />
192 Vgl. Peemöller, V. H., Unternehmensbewertung, 2001, S. 64.<br />
193 Vgl. Mandl, G./Rabel, K., Unternehmensbewertung, 1997, S. 312.