6 Bewertung des Südzucker- Konzerns anhand des WACC
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Mit Hilfe kapitalmarkttheoretischer Modelle wird versucht, die Vorgänge auf dem<br />
Kapitalmarkt zu klären. Die daraus resultierenden Erkenntnisse werden im Rahmen<br />
der DCF-Verfahren für die Ermittlung der Renditeforderung der Eigenkapitalgeber<br />
eines zu bewertenden Unternehmens genutzt. Da die Vorteilserwartungen aus<br />
Unternehmensanteilen generell mit Unsicherheit behaftet sind, werden aus<br />
kapitalmarkttheoretischen Modellen Eigenkapitalkosten abgeleitet, die eine<br />
angemessene Risikoprämie beinhalten.<br />
Das klassische Modell der Kapitalmarkttheorie, welches häufig auch als<br />
„Kapitalmarktmodell“ oder „Modell der Wertpapiermarktlinie“ bezeichnet wird, ist<br />
das Capital Asset Pricing Model (CAPM). Das CAPM wurde Mitte der 60er Jahre<br />
von Sharpe, Lintner und Mossin entwickelt, „um die Preisbildung auf dem<br />
Kapitalmarkt für risikobehaftete Kapitalanlagen zu erklären“. 117 Es basiert auf der<br />
von Marcowitz geprägten Portfoliotheorie unter Einbeziehung eines risikolosen<br />
Zinssatzes, zu dem jederzeit beliebig viel Geld angelegt und aufgenommen werden<br />
kann. 118<br />
Das CAPM stellt einen linearen Zusammenhang zwischen erwarteten Renditen<br />
riskanter Wertpapiere und ihrem Risiko her. Dieser Zusammenhang wird durch die<br />
folgende Wertpapiermarktgleichung beschrieben: 119<br />
j<br />
r<br />
j<br />
[ µ(r ) i ]<br />
µ(r ) = i + β ⋅ −<br />
m<br />
r<br />
mit µ r ) = Erwartete Rendite <strong>des</strong> riskanten Wertpapiers j<br />
i r<br />
β j<br />
( j<br />
)<br />
µ(r m<br />
= Rendite risikoloser Kapitalanlagen (risikoloser Zinsfuß)<br />
= Maß für das systematische Risiko <strong>des</strong> Wertpapiers j<br />
= Erwartete Rendite <strong>des</strong> Marktportefeuilles<br />
117 Peemöller, V. H., Unternehmensbewertung, 2001, S. 288.<br />
118 Darüber hinaus beruht das CAPM noch auf weiteren Annahmen. S. dazu<br />
Perridon, L./Steiner, M., Finanzwirtschaft, 1999, S. 261-263.<br />
119 Vgl. Bieg, H., CAPM, 1999, S. 301-303.