6 Bewertung des Südzucker- Konzerns anhand des WACC
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In Deutschland werden Beta-Faktoren für börsennotierte Unternehmen täglich im<br />
Handelsblatt und in der Börsen-Zeitung veröffentlicht. 164 Daneben können Beta-<br />
Faktoren auch bei Finanzdienstleistern oder ähnlichen Institutionen beschafft<br />
werden. 165 Auch Copeland/Koller/Murrin greifen bei börsennotierten Unternehmen<br />
auf veröffentlichte Beta-Schätzungen zurück. Sie raten jedoch, mehrere zuverlässige<br />
Quellen zu prüfen und diese Daten anschließend mit dem durchschnittlichen Beta-<br />
Faktor der Branche zu vergleichen. Wenn die Beta-Faktoren mehrerer Quellen um<br />
mehr als 0,2 Prozent voneinander abweichen oder das Beta eines Unternehmens um<br />
mehr als 0,3 Prozentpunkte vom Branchendurchschnitt abweicht, empfehlen sie, den<br />
Branchendurchschnitt zu verwenden, da sich bei diesem Beta-Faktor die Messfehler<br />
meist gegenseitig aufheben. 166<br />
5.2.3 Renditeforderung auf Grundlage der Arbitrage Pricing Theory<br />
Die Arbitrage Pricing Theory (APT) wurde im Jahre 1976 von Ross als ein zum<br />
CAPM alternativer Ansatz zur Erklärung erwarteter Aktienrenditen entwickelt. 167<br />
Dieses <strong>Bewertung</strong>smodell stellt eine multifaktorielle Variante <strong>des</strong> CAPM dar. Im<br />
Rahmen der APT wird u. a. von uneingeschränkter Arbitragefreiheit ausgegangen. 168<br />
Das bedeutet einerseits, dass bei Wertpapiertransaktionen kein systematisches bzw.<br />
unsystematisches Risiko besteht und andererseits, dass sich durch den<br />
Wertpapierhandel keine Renditen erzielen lassen. 169<br />
Nach der APT entspricht die erwartete Rendite eines Wertpapiers dem risikolosen<br />
Zinsfuß plus einer Risikoprämie. Diese Risikoprämie leitet sich jedoch nicht wie<br />
beim CAPM aus dem Marktportefeuille ab, sondern setzt sich statt<strong>des</strong>sen aus den<br />
Risikoprämien mehrerer Faktoren zusammen. Die erwartete Risikoprämie wird von<br />
164 Vgl. Arbeitskreis „Finanzierung“, Unternehmenssteuerung, 1996, S. 549.<br />
165 Hachmeister nennt als Anbieter für Deutschland BARRA International, die Universität<br />
Karlsruhe (Institut für Entscheidungstheorie und Unternehmensforschung) und den<br />
Hoppenstedt-Verlag. Vgl. Hachmeister, D., Discounted Cash Flow, 1999, S. 182.<br />
166 Vgl. Copeland, T./Koller, T./Murrin, J., Unternehmenswert, 2002, S. 274 f.<br />
167 Vgl. Perridon, L./Steiner, M., Finanzwirtschaft, 1999, S. 275.<br />
168 Zu den weiteren Annahmen der APT s. Peters, H.-W., Kapitalmarkttheorie, 1987, S. 27-32.<br />
169 Vgl. Kußmaul, H., Fundamentalanalyse, 1999, S. 182.