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Leben mit der Gefahr nach Abwägung sämtlicher Faktoren als sinnvolle Lösung herauskristallisieren. Prozesse leiten und koordinieren Interviews in zwanzig Schweizer Gemeinden haben aufgezeigt, dass bei der Umsetzung von Gefahrenkarten der Handlungsbedarf oftmals unterschätzt wird. Die «Praxishilfe Gouvernanz» liefert Erkenntnisse über die bestehende Praxis und die angewandten Verfahren, die oft eng an Instrumente der kommunalen Raumplanung geknüpft sind. Sie zielt darauf ab, die Kommunikation im Akteursdreieck Gemeindebehörden, private Büros und kantonale Stellen zu stärken, aber auch interessierte und betroffene Kreise innerhalb der Gemeinde mit einzubeziehen. Neben etablierten Verfahren besteht zusätzlich die Möglichkeit «erweiterte Verfahren», wie beispielsweise Workshops anzuwenden. Elementar ist, dass Ziele, Kompe tenzen und Prozeduren vorgängig geklärt und klar kommuniziert werden. Es liegt an den Gemeinden diesbezüglich die Initiative zu ergreifen. Eine Unterstützung durch kantonale Ämter und private Planungs büros ist jedoch unentbehrlich. Eine mögliche Ausgestaltung eines «erweiterten Verfahrens» wird in der erarbeiteten Planungshilfe «Massnahmenkonzept» dargestellt. Das Massnahmenkonzept unterstützt den Prozess der Überprüfung räumlicher Nutzungen hinsichtlich ihrer Konfl ikte mit Naturgefahren. Ein wichtiger Bestandteil des Verfahrens ist die Festlegung eines «funktionalen Planungsperimeters» zu Beginn der Planung. Naturgefahren stoppen nicht an Gemeinde- oder Kantonsgrenzen. Für eine «Integrale Massnahmenplanung» sind gemeindeübergreifende Ansätze daher von 76 SKR 4/10 <strong>SICHERHEIT</strong> Risikomanagement von Naturgefahren Gefahr eindämmen: Durch die Bebauung des Hanges mit einer Siedlung, welche eine entsprechende ingenieurtechnische Struktur aufweist, werden fl achgründige Rutschungen verhindert und gleichzeitig die unterhalb liegenden Siedlungen und Infrastrukturanlagen geschützt. zentraler Bedeutung. Eine auf lange Sicht erfolgreiche Umsetzung der Strategien wird insbesondere durch die Einbettung und Koordination mit der Regional- und Ortsplanung erreicht. Den Schritt wagen Die Analysen des Forschungsprojekts bestätigen, dass Naturgefahren in den letzten Jahrzehnten in der Raumplanung nicht genügend berücksichtigt wurden. Insbesondere im Bereich planerischer Massnahmen ist ein Defi zit festzustellen. Es bestehen jedoch Möglichkeiten und Potenziale, um Aspekte der Gefahrenprävention mit Themen der Raumentwicklung zu koordinieren. Beispielsweise hilft die Schaffung von Freizeiträumen und die Bereitstellung von ökologisch wertvollen Flächen unseren Lebensraum positiv zu entwickeln und zu gestalten. Um die involvierten Akteure zu unterstützen, werden die Ergebnisse der Forschungsarbeit mittels unterschiedlicher Medien verbreitet. Zurzeit wird eine Publikation erstellt und ein Weiterbildungskurs aufgebaut. Projektpartner des Forschungsprojektes Bundesamt für Umwelt Bundesamt für Raumentwicklung Amt für Wald und Naturgefahren Kanton Schwyz Naturgefahrenkommission Kanton St. Gallen Amt für Raumentwicklung und Geoinformationen Kanton St. Gallen Gemeinde Altendorf (SZ) Gemeinde Reichenburg (SZ) Gemeinde Schmerikon (SG) Gemeinde Weesen (SG) Gebäudeversicherungsanstalt Kanton St. Gallen Schweizerischer Versicherungsverband, Elementarschaden-Pool Mitfi nanziert durch: Kommission für Technologie und Innovation KTI des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements Informationen zum Forschungsprojekt: www.archbau.zhaw.ch (Institut & Zentren > Zentrum Urban Landscape > Forschung > Naturgefahren im Siedlungsraum) Kontakt: peter.jenni@zhaw.ch
Natürlich schützt am besten: Schutzwald ist Schadenprävention. Stossen Sie auf den Lernpfaden «schutz-wald-mensch» auf Spuren von Naturgewalten und erfahren Sie an acht interaktiven Holzinstalla tionen auf eindrückliche Weise, wie ein Schutzwald wirkt. Die Lernpfade sind eine spannende und lehrreiche Erlebniswelt für Familien, Vereine und Schulen und bieten die Gelegenheit, das Thema Naturgefahren und Schutzwald auf spielerische Art und Weise selbst zu erleben. www.schutz-wald-mensch.ch
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