SICHERHEIT-SPEZIAL - fachpresse.com
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und Einfl ussgrössen, wie rechtliche Regelungen<br />
und Anforderungen, meteorologische<br />
Parameter und Wetterentwicklungen,<br />
aktuelle und zukünftige Strassenzustände,<br />
Einfl üsse aus Verkehr, Ressourcen<br />
etc. zu beachten und in die Entscheidungsfi<br />
ndung einzubeziehen. Insbesondere bei<br />
Winterereignissen wie starken Schneefällen<br />
oder plötzlich auftretende Glätte gilt<br />
es, den Winterdienstverantwortlichen auf<br />
Grund der Komplexität (insbesondere bei<br />
der Interpretation meteorologischer Entwicklungen)<br />
durch eine visualisierte Aufbereitung<br />
der einsatzrelevanten Informationen,<br />
Prognosen und Alarmen massgeblich<br />
zu unterstützen.<br />
Die dynamische Karte besteht aus einem<br />
nach GPS Koordinaten kalibrierten statischen<br />
Hintergrund (vektorielle Karte, Satellitenbild<br />
etc.) und verschiedenen dynamischen<br />
Informationsschichten (Strassenwetterabschnitte,<br />
Glättemeldeanlagen,<br />
Fahrzeuge, Taumittelsprühanlagen etc.),<br />
die darüber gelegt werden (Abb. 5). Glättemeldeanlagen<br />
werden als kleine Fähnchen<br />
dargestellt, in denen die Parameter<br />
individuell konfiguriert werden können.<br />
Der dynamische Teil wird kontinuierlich aktualisiert,<br />
um die neuesten Daten zu zeigen.<br />
Alarme von den Glättemeldeanlagen<br />
oder prognostizierte Gefahren von den<br />
Strassenwetterabschnitten werden auf<br />
der dynamischen Karte klar dargestellt,<br />
indem eine entsprechende Strecke der<br />
Strasse bzw. das Messstellenfähnchen sich<br />
verfärbt.<br />
Aus der dynamischen Karte heraus können<br />
auch installierte Taumittelsprühanlagen<br />
mittels einer speziellen TMS-Synoptik<br />
überwacht und gesteuert werden. Der<br />
Benutzer kann hierbei den Ablauf eines<br />
Sprühprogramms (Ansteuerung der einzelnen<br />
Ventile, Sprühvorgang der einzelnen<br />
Sprühprofi le, Durchfl ussmessungen,<br />
124 SKR 4/10<br />
WERKHOF Winterdienst<br />
Abb. 5: Beispiel eines dargestellten<br />
Messstellenfähnchens und Einsatzfahrzeugs<br />
mit aktuellen Daten auf<br />
der dynamischen Karte (Bildquelle:<br />
Boschung Mecatronic AG)<br />
Abb. 6: Vpad zur Steuerung von Streugeräten<br />
und Schneepfl ügen mit integrierter Datenerfassung<br />
und Routenführung (Bildquelle: Cypra)<br />
Tankstände etc.) im Detail visualisiert verfolgen.<br />
Beim Auftreten von Störungen<br />
werden ebenfalls die defekten Anlageteile<br />
eingefärbt, so dass durch die visualisierte<br />
Lokalisierung der Störung eine beschleunigte<br />
Behebung erfolgen kann.<br />
Fahrzeugdatenmanagement,<br />
Erfassung von Leistungsdaten<br />
Aus Gründen der Nachweispfl icht, für regelmässige<br />
Analysen und Auswertungen<br />
sowie Abrechnungen müssen alle Winterdiensteinsätze<br />
lückenlos und nachvollziehbar<br />
dokumentiert werden. Hierzu<br />
werden unter anderem von den Fahrern<br />
der Winterdienstfahrzeuge Einsatzberichte<br />
erstellt, in denen die Räum- und<br />
Streuroute mit zeitlichen Angaben, die<br />
Einsatzart ggf. differenziert nach Streckenbereichen,<br />
die ausgebrachten Streumengen<br />
und Nachladungen sowie ggf. Umfeldbedingungen<br />
(Wetter, Fahrbahnzustände<br />
etc.) festgehalten werden, um die ordnungsgemässe<br />
Erfüllung der Streupfl icht<br />
nachweisen und Haftungsansprüche abwehren<br />
zu können. Häufig besteht daneben<br />
die Winterdienst-Betriebe eine<br />
Berichtspfl icht, z. B. von Strassen- und Autobahnmeistereien<br />
gegenüber den Landesbetrieben<br />
oder von städtischen Betrieben<br />
gegenüber der Kommunalpolitik 2 .<br />
Mit Hilfe einer automatisierten Datenerfassung<br />
der Winterdiensteinsätze im Rahmen<br />
eines Fahrzeugmanagements ist die<br />
lückenlose Dokumentation ohne manuellen<br />
Aufwand durchführbar. Dies ist um<br />
so wichtiger, um im Rahmen eines umfassenden<br />
Winterdienst-Management-<br />
Systems auch künftig den wachsenden<br />
Anforderungen an einen schnellen, stets<br />
funktionierenden sowie wirtschaftlichen<br />
Winterdienst gerecht werden zu können.<br />
2 Durth, W.; Hanke, H. Handbuch Strassenwinterdienst<br />
Kirschbaum Verlag Bonn, 2004<br />
Die Leistungsdatenerfassung unterscheidet<br />
zwischen Winter- und Sommerdienst.<br />
Die Einsatzdaten werden für eine Vielfalt<br />
von Geräten mit GPS-Ortung im Vpad erfasst.<br />
Das Vpad dient dabei als Bedienpult<br />
für die Winterdienststreugerät, als auch<br />
für die Datenaufzeichnung und -übertragung.<br />
Die Datenübertragung erfolgt online<br />
per SMS oder in Dateiform per GPRS<br />
während des Einsatzes in defi nierten Zeitintervallen<br />
(z. B. 60 sec, 2 Min.) bzw. offl ine<br />
nach dem Einsatz in das «BORRMA-web<br />
MDSS inside». Die Stammdaten sind bei<br />
Beginn der Fahrt einzugeben oder nur zu<br />
bestätigen, die Übertragung der Daten erfolgt<br />
automatisch ohne irgendwelche<br />
manuellen Eingaben. Bei der online-Kommunikation<br />
können die Einsatzdaten und<br />
Fahrzeugpositionen auf der dynamischen<br />
Karte während des laufenden Einsatzes<br />
verfolgt werden, was insbesondere Vorteile<br />
bei einer dynamischen Routenplanung<br />
der Einsätze, Verlagerung von Einsatzschwerpunkten<br />
u. a. mit sich bringt.<br />
Im Anschluss können die Daten aus der<br />
Datenbank zum Nachweis der Verkehrssicherungspflicht,<br />
zur Abrechnung von<br />
Unternehmern, zur Erstellung von Bilanzen<br />
und Statistiken komfortabel ausgewertet<br />
werden, was u. a. die administrativen<br />
Aufwendungen stark entlastet. Zusammengefasste<br />
und detaillierte Berichte<br />
sind frei konfi gurierbar. So können für beliebige<br />
Zeiträume Ereignislisten, Einsatzlisten,<br />
Einsatzberichte erstellt werden. Die<br />
Einsatzberichte können weiterhin nach<br />
Strassenname, Strassenkategorie, Zone<br />
oder Aufgabe geordnet werden. Alle Berichte<br />
und Protokolle können in verschiedene<br />
Formate (PDF, XML, HTML, CSV) zur<br />
Weiterverarbeitung exportiert werden.<br />
Damit besteht auch die Möglichkeit einer<br />
automatisierten Rechnungserstellung.<br />
Insbesondere für Kommunen bietet es<br />
sich an, die Leistungsdatenerfassung über<br />
ein Hosting abwickeln zu lassen. Unter<br />
Hosting versteht man die Auslagerung der<br />
Datenarchivierung und -verarbeitung. Die<br />
Daten und die Funktionen des «BORRMAweb<br />
MDSS inside» (z. B. Visualisierung der<br />
Fahrzeuge auf einer Karte) sind für den Benutzer<br />
über einen gesicherten Internetzugang<br />
und Web-Browser erreichbar. Da<br />
die Datenverwaltung dann ausgelagert ist,<br />
entfallen die Investitionen für Hardware<br />
und Software sowie Kosten aus Wartung<br />
und Instandhaltung.<br />
www.boschung.<strong>com</strong>